Technoseum

Mannheimer Technoseum und Pepperl+Fuchs unterzeichnen Vertrag zum Aufbau eines Schülerlabors

Das Mannheimer Technoseum plant einen umfassenden Ausbau seines Bildungsangebots. Wie Pepperl+Fuchs dabei unterstützt und wie junge Menschen in Zukunft im Museum forschen können

Von 
Susanne Merz
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Museumsdirektor Andreas Gundelwein (l.) mit Monika Müller-Michael und Gunther Kegel von Pepperl+Fuchs SE nach der Vertragsunterzeichnung © Thomas Henne

Mannheim. „Das Interesse ist da. Wir müssen Anfragen ablehnen, weil wir nicht genügend Plätze anbieten können“, sagt der Direktor des Technoseums, Andreas Gundelwein. Das soll sich in Zukunft ändern. Das Technoseum will seine Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche umfassend ausbauen. Entstehen soll ein MINT-Zentrum, in dem junge Menschen zu naturwissenschaftlichen und technischen Themen forschen und eigene Ideen umsetzen können. Insgesamt sind sechs Labore geplant zu Themen wie Robotik, Informatik, Life sciences und Umweltchemie. Für den Aufbau des Zentrums möchte Gundelwein weitere Partner aus Industrie und Wirtschaft gewinnen.

Pepperl+Fuchs ist erster Partner des Technoseums

„Das ist der Startschuss heute, deswegen ist es für uns ein besonderer Tag“, freut sich Gundelwein. Denn am 6. Mai unterzeichneten der Museumsdirektor und seine ersten Partner von der Firma Pepperl+Fuchs einen Vertrag über ihre Zusammenarbeit. Der Vorstandsvorsitzende Gunther Kegel und die Aufsichtsratvorsitzende Monika Müller-Michael waren dafür eigens ins Museum gekommen. Pepperl+Fuchs ist eine Mannheimer Firma, spezialisiert auf Explosionsschutz und industrielle Sensorik. Sie unterstützt den Aufbau eines Labors für Sensortechnologie finanziell und bringt sich auch inhaltlich ein.

Dem Fachkräftemangel lokal entgegenwirken

Vor allem Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren sollen in dem MINTZentrum ihre Begeisterung für Technik und Naturwissenschaften sowie Berufsmöglichkeiten in dem Bereich entdecken. „Wir sind dringend auf Nachwuchs aus MINT-Fächern angewiesen, und als Mannheimer Unternehmen ist es uns ein Anliegen, an unserem Heimatort einen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels zu leisten“, sagt Kegel.

Interesse der Kinder schon früh fördern

Die Begeisterung für Technik und Naturwissenschaft erst dann zu wecken, wenn es bereits an die Berufswahl gehe, sei zu spät. Denn „das Interesse muss früh gefördert werden, schon im Kindesalter, damit sich MINT-Karrieren entwickeln“, ist Kegel überzeugt. Laut dem Vorstandsvorsitzenden sind die Einschreibezahlen an Universitäten in den Fächern Elektrotechnik und Maschinenbau um 40 Prozent zurückgegangen. Deswegen betont auch Monika Müller-Michael, wie wichtig es sei,“ junge und kreative Köpfe für diese Themen zu begeistern“. Die Zusammenarbeit startet Anfang 2025 und ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt. Pepperl+Fuchs unterstützt das Technoseum mit insgesamt 300 000 Euro und wird sich auch mit Ausstattung und Fachwissen einbringen. Die Firma wird Sensoren zur Verfügung stellen, das Personal des Museums zum Einsatz von Sensoren schulen oder auch Mitarbeiter abstellen, die im Museum Einblicke in die Berufswelt geben.

Laborführerschein können Jugendliche bereits erwerben

Nach Angaben von Gundelwein sollen die Labore ab 2026 bezugsfertig sein. Die obere Etage der Ausstellung werde den Laboren weichen. „Bis dahin arbeiten wir aber schon mit mobilen Laboren. Ein Programm hat bereits im Februar begonnen. Dort können Jugendliche aus schwierigen Startverhältnissen einen Laborführerschein erwerben“, erzählt Gundelwein.

Das Technoseum wurde 1990 eröffnet und gehört zu den größten Technikmuseen in Deutschland. Es zählt etwa 160 000 Besucher pro Jahr - darunter vor allem Familien und Schulklassen.

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