Mannheim. Vor der Kommunalwahl am 9. Juni hat sich Mannheim wieder in einen Plakatedschungel verwandelt. Mancher betreibt illegale Abholzung, womöglich gar aus Eigennutz. Die SPD hat Strafanzeige wegen zahlreicher Plakate gestellt, die direkt nach dem Aufhängen am Sonntag und Montag vor einer Woche insbesondere in nördlichen Stadtteilen abgerissen worden seien. Im Käfertaler Wald, in Neckarau sowie im Casterfeld habe man größere Mengen wild entsorgter Wahlreklame gefunden, heißt es. In geringerem Umfang seien auch andere Parteien betroffen.
„Die Mannheimer SPD appelliert an alle Parteien und Kandidierenden, einen fairen Wahlkampf zu führen und die Finger von Plakaten und Plakatständern anderer Parteien zu lassen“, so der Kreisvorsitzende Stefan Fulst-Blei und Fraktionschef Reinhold Götz. Schaden nehme andernfalls die Demokratie. In der Gartenstadt sei das Gesicht einer Kandidatin gar mit einer Zielscheibe übermalt worden. „Das kann nur als Mord-Aufruf verstanden werden.“
Die Sozialdemokraten haben der Polizei auch einen Namen genannt
Hinter dem Abreißen vermuten die Sozialdemokraten eine „konzertierte Aktion“. An den freigewordenen Pfosten hätten nur wenige Stunden später Wahlplakate „von immer derselben Person“ gehangen. Auf Anfrage will Wahlkampfmanager Mathias Kohler nicht sagen, wer damit gemeint ist. Sie gingen davon aus, dass es sich da eher um ein individuelles Problem handele. Man habe die Polizei jedenfalls auf den Betreffenden aufmerksam gemacht.
Dass Wahlplakate abgerissen oder verunstaltet würden, komme zwar immer wieder vor. So massiv wie diesmal habe er das jedoch noch nie erlebt, so Kohler. Der Sachschaden betrage bereits rund 1000 Euro.
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