Mannheim. Das Mannheimer Oktoberfest geht in diesem Jahr bereits in die 16. Auflage. Lederhose, Dirndl und Maßkrug haben in der Quadratestadt also schon eine gewisse Tradition. Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) spricht bei einem Pressetermin am Freitag von einem „Highlight“, das fest in den Mannheimer Veranstaltungskalender gehöre. Und überhaupt: Ohne die Kurpfälzer gäbe es das heutige Bayern nicht und somit auch kein Oktoberfest: „Wir haben ja einen großen Teil der bayerischen Geschichte mitgeschrieben“, gibt Specht einen kleinen Exkurs in die Vergangenheit. Insofern erlebe „das Oktoberfest gewissermaßen ein Coming Home“, die Gaudi kommt also wieder nach Hause, scherzt das Stadtoberhaupt.
Dass das Oktoberfest zwischen dem 18. Oktober und 9. November auch in diesem Jahr den Weg nach Mannheim zurückfindet, dafür sorgt wie schon bei den vergangenen Auflagen Arno Kiegele. Die Freude, dass es bald wieder losgeht, ist bei dem Veranstalter riesig. Nach dem wilden Ritt im vergangenen Jahr, als erst rund zwei Monate vor Beginn des Fests der Veranstaltungsort in Neckarau gefunden wurde, ging die Organisation diesmal entspannter über die Bühne. Schon lange steht fest, dass die Veranstaltung wieder an der Hauptfeuerwache stattfindet. „Die Vorbereitungen sind uns viel leichter gefallen als in den vergangenen Jahren. Wir mussten nicht nach links und rechts schauen und konnten uns nur auf das Fest konzentrieren“, sagt Kiegele.
Bereits mehr als 90 Prozent der Tickets sind vergriffen
Dafür bedankte er sich ausdrücklich bei Oberbürgermeister Specht: „Es ist mir nicht entgangen, dass Sie in den letzten beiden Jahren jeweils das Zünglein an der Waage gespielt haben und den Impuls gegeben haben, damit das Fest stattfinden kann.“ In diesem Jahr habe auch Kulturdezernent Thorsten Riehle (SPD) hilfreich zur Seite gestanden. „Das alles gibt uns dieses Jahr einen ungeheuren Rückenwind, über den wir uns sehr freuen“, betont Kiegele.
So darf Bürgermeister Riehle am Abend des 18. Oktober, einem Freitag, das Fass im Festzelt anstechen und das traditionelle „O’zapft is!“ in die Menge brüllen. Jeweils an den Wochenenden wird dann auf dem Grundstück neben der Hauptfeuerwache in Neckarau bis zum 9. November gefeiert – und mit Sicherheit auch die eine oder andere Maß Bier die Kehle runterfließen. 13,80 Euro wird der Liter kosten. Auf der Bühne heizen während den insgesamt zehn Veranstaltungen Bands wie Ois Easy, Störzelbacher & Strings oder Blech-blos’n die Menge ein.
Kiegele erwartet wie schon in den vergangenen Jahren insgesamt rund 33 000 Besucher, das hieße ausverkauft. Bereits mehr als 90 Prozent der Tickets seien vergriffen. Ein deutliches Stück über dem Niveau des vergangenen Jahres sei das, sagt Kiegele. Für Donnerstag, 31. November, und dem darauffolgenden Feiertag am Freitag, 1. November, seien jedoch noch genug Karten vorhanden. Das gelte auch für den Frühschoppen am Sonntag, 27. Oktober.
Veranstalter und OB Specht zuversichtlich bei Standortsuche
Der Ticketabsatz zeigt, wie beliebt das Oktoberfest in Mannheim ist. Dass es sich dieser Beliebtheit auch in Zukunft weiter erfreuen darf, dafür möchte Oberbürgermeister Specht sorgen. „Wir wollen das Oktoberfest in Mannheim dauerhaft abhalten“, sagt er. Denn noch immer hat die Veranstaltung keinen festen Standort. Das Gelände neben der Hauptfeuerwache – bereits die fünfte Örtlichkeit, wo das Oktoberfest gefeiert wird – ist nur eine Übergangslösung, bis es wieder bebaut wird. Solange das nicht geschehen ist, könne die Veranstaltung dort weiter stattfinden, sagt Specht zwar.
Doch das bedeutet auch, dass früher oder später eine dauerhafte Lösung her muss. „Das Thema Platzsuche treibt uns seit über fünf Jahren sehr stark um“, sagt Veranstalter Kiegele. Belastend sei das. Er ist aber zuversichtlich, dass bald Besserung in Sicht ist. Es gebe eine Liste, die abgearbeitet werde. Zwei Standorte hätten sich bereits als Favoriten herauskristallisiert. Nennen will er sie zwar nicht. Er verrät jedoch: „Eines der attraktivsten Beispiele hängt mit dem Land zusammen. Das wäre also nicht die Entscheidung der Stadt.“
Kiegeles Hoffnung liegt vor allem auf dem Oberbürgermeister und dem Kulturdezernenten. „Meine persönliche Zuversicht ist, dass wir mit Herrn Specht und Herrn Riehle eine Speerspitze haben, die unseren Interessen Nachdruck verleihen kann.“ Auch Specht ist optimistisch, dass das Oktoberfest in diesem Jahr nicht zum letzten Mal „nach Hause“ kommt. „Ich bin mir sicher, dass es ein Highlight im Veranstaltungskalender in Mannheim bleiben wird. Wir werden einen dauerhaften Platz finden“, sagt er.
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