TV

Mannheimer „Ninjaopi“ Jürgen Müller wagt Weltrekord bei TV-Show

Ob Herzinfarkt, Rücken-OP oder neue Hüfte – Jürgen Müller lässt sich nicht stoppen. Nun will er seine Fitness erneut am Samstag live im Fernsehen beweisen und hofft auf einen Eintrag ins Guinness-Buch.

Von 
Tanja Capuana
Lesedauer: 
Jürgen Müller aus Mannheim nimmt am Samstag, 30. August, an der Show „Guinness World Records – Die große Show der Weltrekorde“ teil. © Jürgen Müller

Mannheim. Würde man im Lexikon das Wort „Adrenalin-Junkie“ nachschlagen, müsste dort eigentlich ein Foto von Jürgen Müller zu sehen sein. Als „Ninjaopi“ ist er bereits in verschiedenen TV-Shows aufgetreten und hat dort bei diversen Parcours seine außergewöhnliche Fitness bewiesen. Der Titel „Opi“ ist allerdings eher scherzhaft gemeint; denn der 65-Jährige ist topfit. Jüngere Menschen steckt er locker in den Sack. In einer Minute schafft er 80 Liegenstütze, in der gleichen Zeit 26 Klimmzüge.

Zudem absolviert er dreimal pro Woche ein schweißtreibendes Ninja Warrior-Training in Darmstadt. Am Samstag steht bei ihm die nächste Herausforderung an: In der Show „Guinness World Records – Die große Show der Weltrekorde“, moderiert von Michelle Hunziker und Jörg Pilawa, will er am Samstag live einen Weltrekord aufstellen. Ausgestrahlt wird das ganze ab 20.15 Uhr auf Sat1.

Wenn Müller einen sportlichen Wettkampf startet, wird es spektakulär. Auch der Weltrekordversuch ist da keine Ausnahme. Was genau er im Fernsehen präsentieren wird, darf er aber noch nicht verraten, erklärt der Seckenheimer. Nur so viel: Das, was die Zuschauerinnen und Zuschauer bei der Show zu sehen bekommen, ist einzigartig. Aus diesem Grund wurde er – ganz im Gegensatz zu anderen Kandidatinnen und Kandidaten, die sich bewerben müssen – vor einem Monat eingeladen. Darüber hat er sich sehr gefreut. Auf ihn aufmerksam geworden wurden die Organisatoren durch seine TV-Auftritte und Social Media.

Jürgen Müller hat den Weltrekord praktisch auch schon sicher, da er der einzige weltweit ist, der diesen sportlichen Einsatz beherrscht. „Ich habe jetzt die ganze Woche trainiert, es kann alles schiefgehen, aber ich habe ja drei Versuche.“ Der beste Versuch werde schließlich gezählt, berichtet Jürgen Müller.

Trotz gesundheitlicher Rückschläge lässt sich Jürgen Müller nicht stoppen

Der Mannheimer strahlt eine besondere Ruhe aus. Kein Wunder, hat er doch in seiner Vergangenheit im Bereich Sport als ehemaliger Profifußballer im Mittelfeld auch schon vieles erlebt und erreicht. Als Sechsjähriger beginnt er bereits mit dem Kicken, spielt in der Jugendnationalmannschaft. Mit 18 Jahren ist er Berufsfußballer. Müller spielt unter anderem für Royal Antwerpen und Pec Zwolle sowie in der Zweiten spanischen Liga bei UE Figueres sowie in der Schweiz in Schaffhausen.

Während er beruflich erfolgreich ist, muss Müller gesundheitlich einige Rückschläge verkraften. Er erkrankt an Colitis Ulcerosa, hat 2019 einen Herzinfarkt, eine Schulter-OP zwingt ihn zu einer sechsmonatigen Pause und im April 2023 bekommt er eine neue Hüfte. Drei Monate später trainiert er wieder, einen Tag nach der OP schafft er bereits zehn Liegestützen.

Auch eine schwere Rücken-Op, eine Spinalkanal-OP vergangenen Dezember, kann den Ninjaopi nicht aufhalten. „Nach dem Eingriff bin ich aus dem OP raus, dienstags ging ich nach Hause und am Samstag habe ich wieder Training gegeben“, sagt Müller und lacht. „Ich durfte nichts machen, aber ich war halt dort und habe den Schülern gesagt, was sie machen müssen.“ Jeden Samstag ist er in der Halle, am Sonntag gibt er Personal Training, organisiert Kindergeburtstag. „Da laufe ich fast elf Kilometer am Tag, nur in der Halle Ninja-Skillz in Darmstadt.“

Los ging es am Dienstag mit dem Training, am Mittwoch war die Generalprobe, erzählt Müller, der bereits seit einigen Tagen in München ist. Für den Weltrekordversuch hat er ausschließlich samstags trainiert.

Angereist in München ist er mit rund zehn Personen, die ihn vor Ort anfeuern. Doch dem Teilnehmer geht es nicht nur um die Chance, einen Weltrekord auf die Beine zu stellen. Die Sendung werde von Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern weltweit geschaut, sagt er. Müller hofft darauf, dass das Video viral geht und dadurch im Nachhinein weitere Möglichkeiten für Wettkämpfe und Auftritte entstehen. „Das wird richtig spannend“, sagt er erfreut. „Mal gucken, was da noch alles kommt. Da kann so viel passieren.“

Teilnehmer können 50.000 Euro Preisgeld gewinnen

Zudem gibt es auch ein Preisgeld zu gewinnen. „Es gibt ja eine Show am Freitag und am Samstag“, sagt er. Am zweiten Tag wird er als erster starten. Die jeweiligen Tagessieger, die vom Publikum gewählt werden, treten zudem gegeneinander an. „Der Sieger kann dann 50.000 Euro gewinnen.“ Nun hofft er darauf, dass nicht nur die Leute aus seiner internationalen Fanbase anrufen, sondern auch viele Zuschauerinnen und Zuschauer, die ihn jetzt das erste Mal sehen.

Neben der Vorfreude wird er am Samstag auch etwas aufgeregt sein. „Das gehört zu mir“, sagt er. „Wenn man nicht mehr aufgeregt ist, dann ist irgendwas verkehrt.“ Zu nervös wird er aber trotzdem nicht. „Ich habe vor 80.000 Zuschauern Fußball gespielt und bin entspannt“, sagt er und lacht. „Ich habe, wenn ich da jetzt am Samstag live bin, vielleicht einen Puls von 70.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke