Mannheim. Drei mumifizierte Maori-Köpfe werden an diesem Freitag (ab 15.45 Uhr) in einer feierlichen Zeremonie in Mannheim an eine neuseeländische Delegation übergeben. Der Gemeinderat hatte am 25. April die Rückführung der Ahnen-Köpfe ("Toi Moko") nach Neuseeland beschlossen. Das Land bemüht sich schon seit Jahren um die Rückführung menschlicher Überreste.
Nach Angaben der Stadt Mannheim gab es bereits zahlreiche Rückführungen aus europäischen Museen. Für dieses Jahr sind Rückgaben mit sieben deutschen Museen und Sammlungen vereinbart. Nach den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen steht am kommenden Dienstag eine Rückgabe von Vorfahren im Linden-Museum Stuttgart auf dem Plan.
Die Restitutionen stehen im größeren Kontext von Rückgaben von Museumsstücken aus der Kolonialzeit. Unter den etwa 40 000 Kulturgütern der Sammlung "Weltkulturen" der Reiss-Engelhorn-Museen befinden sich laut Stadt viele aus kolonialen Kontexten. Dies bedeute: Sie wurden in ehemaligen europäischen Kolonien erworben, deren Rahmenbedingungen durch das Herrschafts- und Machtgefälle zwischen Kolonialmacht und Einheimischen geprägt war.
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