Spendenaktion - Beim Spendenlauf zählt jede Runde / Geld geht an Unicef-Nothilfe für Kinder

Mannheimer Grundschule sammelt mehr als 50.000 Euro für die Ukraine

Von 
Stefanie Ball
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Runde um Runde liefen die Schülerinnen und Schüler der Diesterweggrundschule. Denn jede weitere brachte mehr Geld für Kinder in der Ukraine. © dpa

Mannheim. Exakt 51 391,97 Euro sind beim Spendenlauf für die Ukraine, den die Diesterwegschule auf dem Lindenhof veranstaltet hat, zusammengekommen. Dass es so viel geworden ist, hat Lehrkräfte, Kinder und Eltern ziemlich überrascht. „Damit haben wir wirklich nicht gerechnet“, sagt Elternbeiratsvorsitzende Kathrin Weißmann. Eine Schulstunde hatten die Kinder Zeit, Runden auf dem Schulhof zu drehen. Zuvor hatten sie Sponsoren gesucht, Eltern, Großeltern, Geschwister, Nachbarn, Freunde. Die legten sich auf einen Spendenbetrag pro Runde fest: 50 Cent, ein Euro, fünf Euro, zehn Euro. Der Betrag wurde nach dem Lauf mit der Zahl der gelaufenen Runden multipliziert.

Entsprechend groß war der Ehrgeiz der Schülerinnen und Schüler. „Ich gebe alles, weil es ja für die Ukraine ist“, sagte Clara (9) und lief und lief. Zehn Runden, 20 Runden, manche Kinder schafften 50 Runden und mehr. Mit dem Ergebnis gingen sie nach Hause und sammelten das Geld bei ihren Sponsoren ein.

Mehr als ein Dutzend Gewerbebetreibende spendeten

„Viele hatten bis dahin noch nicht gespendet, da kam die Aktion an unserer Schule gerade zum richtigen Zeitpunkt“, sagt Kirsten Nürnberger vom Förderverein der Schule. So spendeten einige, obwohl die Kinder gar nicht mitgelaufen waren, weil sie an dem Tag krank waren, andere rundeten die Beträge auf. Und mehr als ein Dutzend Gewerbetreibende sowie Apotheker und Ärzte vom Lindenhof, aus Neckarau und der Innenstadt beteiligten sich mit Einzelspenden.

Spendenempfänger ist das Kinderhilfswerk Unicef, das mit seiner Nothilfe die Kinder in der Ukraine erreicht. „Ein ganz herzliches und sehr großes Dankeschön an die Spendensammler“, betont die Schatzmeisterin des Fördervereins, Anja Colsman-Freyberger. Sie hat auch notiert, woher die Sponsoren so alles kamen: aus Saarmund in Brandenburg, Hannover, Düsseldorf, Bonn, Mainz, Ochsenfurt, Freiburg und New York City.

„Jeder hat sich wirklich angestrengt“, sagt Oksana, die mit ihrer Mutter und ihrem Bruder aus der Ukraine geflüchtet ist. Die Familie ist bei Verwandten in Mannheim untergekommen, bereits seit Anfang März ist Oksana hier und geht seitdem zur Schule, in die Klasse 4a. „Wir sind alle so schockiert von den Ereignissen“, erklärt Kerstin Graf-Till, Klassenlehrerin der 4a. Bei einem Spendenlauf sähen die Kinder, dass sie selbst etwas für andere Kinder tun könnten.

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