Punkt 1 von 2 Jessica Eichenhofer, 40, Lehrerin, Karlsruhe:
Jessica Eichenhofer hat während der Corona-Zeit mit dem Laufen angefangen. „Ich bin über Freundinnen dazugekommen“, erzählt die 40-Jährige. Aktuell zieht sie drei- bis viermal pro Woche die Laufschuhe an. „Einmal die Woche laufe ich mit meinen Freundinnen, ansonsten aber auch alleine oder mit meinem Mann.“ Auf die Lehrerin wirkt der Laufsport positiv und tut ihr gut. „Ich kann abschalten. Es ist meine Zeit, in der ich meine Gedanken sortieren kann, und hinterher fühlt es sich einfach gut an.“
Beim Mannheimer Frauenlauf war sie bereits zum dritten Mal dabei. „Das Besondere daran ist die Stimmung und dass es nicht irgendwie darum geht, schnell zu sein, sondern Spaß zu haben an der gemeinsamen Bewegung.“ Das ist für die Karlsruherin auch einer der Gründe, warum sie beim Frauenlauf gern dabei ist. „Und es macht einfach Spaß, mit den Freundinnen gemeinsam so etwas zu planen, die Stimmung und das Ganze drumherum zu genießen.“ Zusammen haben sie sich auch mit einem coolen Outfit mit pinkfarbenem Hut, Tütü und Glitzer-Make-Up gestylt. „Wir machen das immer als Gruppe und suchen vorher das Kostüm aus“, sagt sie. „Dann gehen wir zusammen shoppen und es wird ausgeführt.“
Warum Mannheim einen Frauenlauf braucht, dazu hat Eichenhofer eine klare Meinung. Für sie ist er ein Zeichen der Unterstützung der weiblichen Community. „Und es ist wirklich eine andere Stimmung, weil hier weniger die Ellenbogen ausgefahren werden wie bei einem anderen Stadtmarathon beispielsweise“, sagt sie. „Und es ist natürlich toll, weil der Luisenpark eine total schöne Kulisse zum Laufen ist.“ Mit ihrer Leistung ist sie total glücklich. „Weil es nicht darum geht, besonders schnell zu sein, sondern Spaß dabei zu haben, wenn man ins Ziel kommt.“
Punkt 1 von 2 Cristina Klee, 41, Graben-Neudorf, Radiomoderatorin:
Cristina Klee kennen die meisten Läuferinnen wohl vor allem als sympathische Moderatorin bei Radio Regenbogen. Klee ist selbst seit mehr als 20 Jahren passionierte Läuferin. Am Mannheimer Frauenlauf hat sie bisher noch nicht teilgenommen. Hin und wieder ist sie bei kleineren Läufen wie Muddy Angel oder Veranstaltungen für die ganze Familie dabei. Ihre längste Strecke sei der Halbmarathon gewesen. „Ich bin eher eine Hobbyläuferin, also ich mache da nicht irgendwie eine Challenge draus“, erzählt sie und lacht. Oft läuft sie auch allein.
Beim Mannheimer Frauenlauf ist die Präsentatorin jedoch nicht als Läuferin unterwegs, sondern moderiert das sportliche Event mit coolen Sprüchen und viel Esprit. So hat sich die 41-Jährige an der Ziellinie am Fernmeldeturm positioniert und feuert als Moderatorin die Teilnehmerinnen auf der Zielgeraden an. Mit großer Begeisterung begrüßt sie jede einzelne Läuferin und sorgt dabei für gute Laune. „Das Besondere am Mannheimer Frauenlauf ist, dass der Spaß im Vordergrund ist“, sagt sie. „Und dass wir das natürlich auch für einen guten Zweck machen. Die Mädels spenden sechs Euro, also für jeden gelaufenen Kilometer für die ‚Bülent Ceylan für Kinder‘-Stiftung.“
Auch die Stimmung beim Lauf sei toll. „Die Mädels haben Spaß, sie haben Bock drauf und das hat man auch heute Abend gesehen“, betont Cristina Klee. Die Moderatorin findet es nicht nur wichtig, dass es in Mannheim einen Frauenlauf gibt: Sie ist davon überzeugt, dass jede Stadt und jede Gemeinde einen Frauenlauf bräuchte. „Einfach, dass man auch die Frauen und die Frauenpower auch sichtbar macht“, erklärt sie. „Dass man Zusammenhalt und die Teams zeigt.“ Die Frauen sollen zeigen können: „Ja, wir sind sportlich auch begeistert und können was reißen.“
Punkt 1 von 2 Cindy Heil, 45, Ludwigshafen, Erzieherin:
Cindy Heil nimmt zum ersten Mal am Frauenlauf teil. Sie hat aber bereits mehrfach am virtuellen Lauf mitgemacht. „Die virtuelle Version wurde während der Corona-Zeit eingeführt“, erzählt die 45-Jährige. „Aber auch nach Corona war es möglich, virtuell an dem Tag oder zu einem bestimmten Zeitfenster zu laufen, wo man möchte.“ Dass sie beim Laufevent dabei ist, habe sie unter anderem auch dem Gruppenzwang zu verdanken, scherzt die Ludwigshafenerin. „Einer Kollegin zuliebe habe ich mitgemacht. Sie hat mich noch überredet und angemeldet, aber sie fehlt heute, weil sie krank ist.“
Am Ende ist die Erzieherin aber froh, dass sie dabei war. „Ich fand es gut, die Strecke war angenehm zu laufen und zu meistern“, erzählt sie. „Es war schön.“ Heil läuft bereits seit 2013. Der Sport tut ihrer Gesundheit und der Psyche gut. „Beim Laufen schaltet sich mein Kopf aus“, beschreibt sie das Gefühl. „Es ist ein guter Ausgleich zu meinem Job, der ja sehr stressig sein kann. Laufen ist Zeit für mich, Gedanken sortieren, einfach den Kopf freikriegen und alles hinter sich lassen.“
Das Schöne am Mannheimer Frauenlauf ist für sie nicht zuletzt das besondere Flair, weil ausschließlich ein weibliches Publikum mitmacht. „Die Stimmung ist eine andere, als wenn es ein gemischter Lauf ist“, sagt Heil. Mannheim brauche einen Frauenlauf, da es kaum Läufe dieser Art gebe, sagt die Erzieherin. „Ich glaube, wir könnten auch einen Lauf wie diesen in Ludwigshafen einführen. Den gab es vor vielen Jahren auch schon mal, aber ich glaube, solche Sportveranstaltungen sollten nicht von der Bildfläche verschwinden“, betont sie. Es sei auch wichtig für die Gesellschaft, gibt sie zu Bedenken. „Denn es sind ja nicht nur Läuferinnen hier, sondern auch viele Zuschauer da. Ich glaube, das ist etwas für alle.“
Punkt 1 von 2 Sandra Frei, 46, Krankenschwester, Ludwigshafen:
Ihre genaue Laufzeit kennt Sandra Frei zwar kurz nach dem Erreichen der Ziellinie noch nicht, die 46-Jährige ist aber auf jeden Fall zufrieden mit ihrer Leistung. „Es war super“, sagt sie und strahlt. So läuft die Ludwigshafenerin bereits seit 15 Jahren regelmäßig, lediglich mit Unterbrechungen aufgrund der Geburten ihrer Kinder. Mit ihrer Tochter hat sie den diesjährigen Lauf sogar gemeinsam absolviert und ist mit ihr Hand in Hand über die Ziellinie gelaufen. Das Mädchen ist zum ersten Mal beim Lauf dabei, hat aber insgesamt zum zweiten Mal teilgenommen, weil sie bereits virtuell mitgemacht hat, erzählt ihre Mutter.
Zum Laufen ist Frei spontan gekommen. „Ich bin immer mal wieder spontan mit meinem Mann gelaufen und er ist irgendwann in den Verein des Ludwigshafener Laufclubs eingetreten“, erzählt sie. Inzwischen gehört Frei dem Verein ebenfalls an. Laufen bedeutet für die Ludwigshafenerin zum einen Entspannung, aber auch Kontakt zu anderen Menschen und Unterhaltung, berichtet sie. Bisher war sie auch bei fast jedem einzelnen Mannheimer Frauenlauf dabei. „Bis auf den zweiten. Da war ich entweder schwanger oder es war kurz danach.“
Beim Frauenlauf ist sie gern dabei, weil er für sie sehr schön ist. „Es herrscht einfach eine schöne Atmosphäre und Stimmung“, sagt sie. Jedes Mal gebe es ein T-Shirt. Und er ist abwechslungsreich. „Die Strecke ist halt immer verschieden“, sagt die Krankenschwester. Einen Lauf, der sich explizit an Frauen richtet, bräuchte Frei zwar nicht unbedingt, räumt sie ein. „Aber es ist eine andere Atmosphäre.“ Im kommenden Jahr wäre Frei gern beim Mannheimer Frauenlauf wieder dabei. Die Krankenschwester lächelt. „Wenn es zeitlich passt, immer.“
Punkt 1 von 2 Kristina Milosch, 42, Leiterin Marketing & Unternehmenskommunikation, Straßburg:
Kristina Milosch ist nicht alleine unterwegs: Mit ihr läuft das Mammut „Manni“, unter dessen Kostüm sich ihr Kollege Gregor Weber versteckt. „Das Mammut ist unser Wappentier von unserer Firma Soprema“, erzählt die 42-Jährige. „Und deswegen haben wir unser Maskottchen Manni aus ‚Ice Age‘ dabei. Er ist immer da, wenn wir uns für soziale Zwecke engagieren oder wir Sportveranstaltungen machen.“ Das Mammut hat den Zuschauern unterwegs auf jeden Fall viel Freude bereitet, sagt die 42-Jährige. „Er hatte einen großen Fanclub, viele Kinder haben sich gefreut, ihn zu sehen. Er wurde extrem angefeuert.“ Unter dem Fell des Kostüms sei es sehr heiß, das werde möglicherweise unterschätzt, gibt sie zu bedenken.
Für den Lauf ist sie extra aus dem Ausland angereist, nämlich aus dem Elsass. „Ich wohne in Straßburg“, sagt sie. „Aber ich hatte nicht die weiteste Anfahrt. Wir sind aus ganz Deutschland hier angereist, also aus Düsseldorf, aus dem Westerwald, aus Leutkirch im Allgäu und auch aus Bad Hersfeld.“ Milosch setzt sich gern Challenges und war bereits im Jahr 2022 beim Berlin Marathon dabei. „Wir hatten ein großes Firmenprojekt, da haben wir alle drauf trainiert. Da waren wir auch mit 50 Leuten von Soprema am Start und haben den Berlin Marathon gerockt“, sagt sie und lacht.
Beim Mannheimer Frauenlauf ist sie zum ersten Mal dabei. „Aber es ist ja auch zum ersten Mal in dieser Form und mit neuen Organisatoren“, sagt sie. Denn der Frauenlauf sollte nicht sterben. Teilgenommen hat sie nicht zuletzt aufgrund einer Challenge. „Ich habe mir gesagt, wir kriegen doch bestimmt für die Firma 40 motiviert, um für eine gute Sache mitzumachen. Und sie haben sich motivieren lassen.“ 39 Frauen und ein Mammut waren schließlich beim Lauf dabei. „Der Lauf ist ein schönes Come Together, eine Abwechslung“, sagt sie. „Aber ganz ehrlich, ich mag es auch, wenn alle zusammen hier am Neckar laufen. Außerdem finde ich super, sich zu engagieren. Für jeden gelaufenen Kilometer geht ein Euro an die Stiftung von Bülent Ceylan, und von daher haben wir Freude daran, mitzumachen.“
Punkt 1 von 2 Alicia Koßmann, 27, Wissenschaftlerin für Biologie, Weinheim:
Alicia Koßmann läuft als Erste durchs Ziel. „Es ist ein cooles Gefühl bei so viel starker Konkurrenz“, sagt sie und strahlt. „Ich habe heute Mittag in die Teilnehmerliste geguckt“, sagt sie. Dabei hat sie viele starke Läuferinnen gesehen, was bei ihr Druck verursacht hat: „Ich habe gedacht: Oh Gott, es wird echt schwer, da überhaupt vorne mitzulaufen.“ Bisher hat die 27-Jährige fast immer am Mannheimer Frauenlauf teilgenommen. „Einmal habe ich bis jetzt ausgesetzt“, sagt sie. „Es ist eigentlich immer ein cooler Lauf. Es ist eine schöne Veranstaltung und eine gute Atmosphäre.“
Sie trainiert unter anderem mit einer Freundin in Mannheim. „Mein Verein ist der SG Leutershausen“, erzählt die junge Frau. „Aber ich trainiere dienstags immer in Mannheim in der Gruppe auf der anderen Seite vom Neckar. Im Winter laufen wir auch da, parallel immer hier ums Eck.“ Die Wissenschaftlerin trainiert sechs- bis achtmal pro Woche. Im Alter von 15 Jahren hat sie mit dem Laufen angefangen. „Ich komme aus einer Läuferfamilie“, erzählt sie. „Mein Vater war Läufer, mein Onkel war Läufer, der hat auch eine eigene Laufbekleidungsmarke. Dann habe ich früher meinen Kinderlauf mitgemacht und es hat mir mal Spaß gemacht. Ich habe auch ein bisschen Talent da entdeckt.“
Das Laufen sei für sie ein guter Ausgleich. „Wenn man den ganzen Tag so viel denken muss und sitzt, und um den Kopf freizukriegen“, sagt sie. „Und ich habe auch super viele Freundinnen durchs Laufen kennengelernt.“ Laufen kann man auch gemeinsam und ganz einfach machen, sagt sie. „Man geht vor die Türen gelaufen, müssen nicht irgendwo hinfahren, und es macht einfach Spaß.“ Einen Frauenlauf brauche Mannheim, denn bei einem gemischten Rennen seien die Männer häufig vorn und als Frau gehe man einfach unter. „Also muss ich mich erstens am Start immer durchsetzen gegen die ganzen Männern, vor allem wenn ich ein bisschen weiter vorne starte, sind schon ein bisschen im Weg.“
Punkt 1 von 2 Heike Eser, 62, Krankenschwester, Freinsheim:
Heike Eser aus Freinsheim gehört zu den Teilnehmerinnen, die regelmäßig beim Mannheimer Frauenlauf dabei sind. „Ich bin bis jetzt bloß einmal nicht mitgelaufen“, sagt sie. Für sie ist das Laufevent ein wichtiger Termin, der jedes Jahr im Kalender steht. Wenn er stattfindet, sieht sie zu, dass sie frei hat. „Wenn ich nicht frei habe, mache ich den Lauf über GPS“, sagt die Krankenschwester gut gelaunt.
Mit dem heutigen Ergebnis kann die 62-Jährige gut leben. „Dafür, dass er von der Organisation ganz kurzfristig eingeplant worden ist, bin ich zufrieden“, erzählt sie und strahlt. Eser läuft seit 15 Jahren. „Wenn es zeitlich passt“, sagt sie. „Die Motivation, am Frauenlauf erneut teilzunehmen, war, mir zu beweisen, dass ich es doch kann“, sagt sie und lacht. Heil ist fest davon überzeugt, dass Mannheim auf jeden Fall einen Frauenlauf braucht. „Das muss einfach sein“, sagt sie. „Einfach auch, um die Frauen-Community zu stärken.“
Der Pfälzerin geht es jedoch nicht darum, gegen die männlichen Läufer zu kämpfen. Sie möchte mit ihrer Teilnahme auch ihrem Mann nicht zeigen, dass sie es besser kann, oder mit ihm konkurrieren. „Wir laufen ja auch zusammen.“ Auch im kommenden Jahr möchte sie wieder am Laufevent teilnehmen. Das Besondere am Frauenlauf in Mannheim sei für sie unter anderem auch die Unterstützung unterwegs. Gut gefällt der 62-jährigen Frau die Strecke, die durch den Luisenpark führt. Beim Laufen genießt sie die Natur. Gut findet sie auch den Boden der facettenreichen Laufstrecke. „Also es ist nicht nur Asphalt, auf dem wir laufen, es ist auch ein weicherer Boden und das ist das, was für mich letztlich auch speziell an dieser Veranstaltung ist.“