Sanierung

Mannheimer Fernmeldeturm - warum die Industriekletterer nachts arbeiten

Der Fernmeldeturm ist eines der Wahrzeichen Mannheims. Zur Bundesgartenschau soll er mit neuer Technik glänzen. Das ist der Stand bei den Bauarbeiten

Von 
Till Börner
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Die Industriekletterer im Schacht des Turms. © Stadtpark Mannheim gemeinnützige GmbH

Mannheimer Fernmeldeturm

  • Der Fernmeldeturm dient dem Fernmelde-Funkverkehr, dem beweglichen Landfunk und sorgt als UKW-Sender für die Ausstrahlung von Rundfunkprogrammen.
  • Der Turm wurde zur Bundesgartenschau 1975 eröffnet.
  • Seit einer Antennenaufstockung im Jahr 2016 hat der Turm eine Gesamthöhe von knapp 218 Metern und übertrifft damit den Fernsehturm Stuttgart.

Mannheim. Er misst 218 Meter, ist das höchste Gebäude der Stadt - und derzeit geschlossen. Der Mannheimer Fernmeldeturm wird derzeit für die Mitte April beginnende Bundesgartenschau saniert. Wie die Stadtpark Mannheim GmbH mitteilt, wird derzeit die Elektro- und Steuerungstechnik generalüberholt. Dazu gehören die Erneuerung der gesamten Steuerung sowie der Leitungen zur Stromversorgung.

Gesamtkosten für Sanierung: Mehr als zwei Millionen

Seit dieser Woche haben die Industriekletterer im Turmschacht ihre Baustelle eingerichtet. Die Arbeiter setzen brandverhindernde Maßnahmen um und ziehen Leitungen von unten bis ganz oben auf 121 Meter Höhe ein. Diese funktionserhaltenden Kabel gewährleisten im Brandfall einen Weiterbetrieb des Aufzugs.

Die Industriekletterer sind nachts im Einsatz. Ralf Eckl, Bereichsleiter Technik & Gebäude bei der Stadtpark Mannheim, erklärt, warum das so ist: „Wir arbeiten unter maximaler Zeitausnutzung: Tagsüber arbeiten die Fördertechniker am Doppelaufzug. Ein gleichzeitiges Arbeiten der Industriekletterer ist aus Arbeitssicherheitsgründen nicht möglich. Man stelle sich nur vor, dass ein Werkzeug herunterfällt und einen Kollegen, der sich an tieferer Stelle im Schaft befindet, getroffen werden könnte.“

Der Aufzug bringt Besucherinnen und Besucher mit einer Geschwindigkeit von sechs Metern pro Sekunde auf die 121 Meter hoch gelegene Aussichtsplattform und zu einem Restaurant.

Anfang April sollen die Arbeiten beendet sein und Aufzüge wieder fahren.  „Derzeit liegen wir im Zeitplan“, so Eckl. Die Gesamtkosten für die Maßnahme sind auf rund 2,2 Millionen Euro veranschlagt. 

Redaktion Redakteur in der Onlineredaktion

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