Mannheim. Narren sitzen selbstverständlich keine im Mannheimer Gemeinderat. Und doch war es dem Hauptaussschuss am Dienstagabend ein spürbares Bedürfnis, der närrischen Zunft seine Solidarität zu zeigen. In nahezu allen Wortbeiträgen wurde das Engagement der Vereine und Ehrenamtlichen sehr gelobt. Und, wohl noch wichtiger, eine noch bestehende Finanzlücke von 165.000 Euro für den großen Umzug am Fasnachtssonntag (2. März) in der Mannheimer Innenstadt geschlossen.
So einig sich die Ausschussmitglieder sind, klingt indes auch Kritik an. Im Falle von Melanie Seidenglanz nicht an den Fasnachtern, sondern daran, dass die Stadtverwaltung jene 165.000 Euro aus dem Vereinsfonds nimmt. Das sei für die SPD nur dieses eine Mal akzeptabel, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Aktuell gebe es die Sondersituation, dass der neue Ehrenamtsbeauftragte der Stadt seine Arbeit erst vor Kurzem aufgenommen habe und noch Mittel verfügbar seien.
Würde es künftig vielleicht auch ein kürzerer Zugweg tun?
FDP-Fraktionschefin Birgit Reinemund beteuerte, die Liberalen wollten gewiss keine Spaßverderber sein. Aber angesichts der horrenden Kosten stelle sich für die Zukunft schon die Frage, ob es nicht vielleicht auch eine kürzere, kostengünstigere Strecke tue - wie in Ludwigshafen, wo der gemeinsame Umzug alle zwei Jahre im Wechsel mit Mannheim stattfindet.
Keine Rolle spielte in der Debatte das in diesem Jahr parallel zum Fasnachtszug angesetzte Hochrisikospiel des SV Waldhof gegen Aachen. Lediglich Oberbürgermeister Christian Specht erinnerte kurz daran, dass er sich beim DFB vergeblich für eine Verlegung eingesetzt habe.
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