Mannheim/El Viejo. Eine Fachdelegation aus Mannheim hat die Freundschaftsstadt El Viejo in Nicaragua besucht, um bei der Umsetzung eines Kooperationsprojekts zum Hochwasserschutz zu unterstützen. Wie die Stadt Mannheim mitteilt, arbeiten beide Städte gemeinsam seit Dezember 2020 an dem Projekt. Das an der Pazifikküste gelegene, ländlich geprägte El Viejo hat knapp 83 000 Einwohnerinnen und Einwohner und ist seit jeher stark von Naturkatastrophen und Extremwetterereignissen betroffen. In der Regenzeit kommt es regelmäßig zu starken Überschwemmungen, die wegen des Klimawandels in Ausmaß und Häufigkeit zunehmen.
Das Projekt trägt nach Angaben der Stadt Mannheim dazu bei, El Viejo und seine Bürgerinnen und Bürger durch den Bau eines natürlichen Regenwasserversickerungsbeckens besser vor den Überschwemmungen während der Regenzeit zu schützen. Gleichzeitig werde durch die natürliche Versickerung der Grundwasserpegel erhöht, was insbesondere den Bäuerinnen und Bauern zugutekomme, die unter der Wasserknappheit in den Sommermonaten stark zu leiden haben. Der Bund fördert das Projekt mit knapp 150 000 Euro.
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Um die fachgerechte Umsetzung vor Ort zu begleiten, reisten vom 19. August bis zum 25. August Mitarbeiter des Eigenbetriebs Stadtentwässerung der Stadt Mannheim nach El Viejo. Begleitet wurden sie von einem Vertreter des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft Mannheim/El Viejo und Region in Nicaragua (kurz Nicaraguaverein) und der Koordinatorin kommunale Entwicklungspolitik im Fachbereich Internationales, Europa und Protokoll. Ziel des viertägigen Besuchs war der Austausch mit den Fachkräften in Nicaragua sowie die Begleitung der Bauarbeiten des Regenwasserversickerungsbeckens, die erst eine Woche zuvor begonnen hatten.
Kontakte seit den 1980er Jahren
Zum Programm der Reise gehörten unter anderem die Baustellenbegehung sowie ein Workshop zur Etablierung einer Reinigungseinheit in der Freundschaftsstadt, die zur Instandhaltung des Sickerbeckens und der Reinigung des bestehenden Kanalsystems eingesetzt werden soll, um damit die Nachhaltigkeit des Projektes auch nach Ende der Projektlaufzeit zu gewährleisten.
Oberbürgermeister Peter Kurz bezeichnet demnach das Projekt der beiden Freundschaftsstädte als ein gelungenes Beispiel für die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele. „Es macht deutlich, wie relevant und aktuell die internationale Zusammenarbeit von Städten zur Bewältigung globaler Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Folgen des Klimawandels, ist“, so Kurz.
Die Kontakte zwischen Mannheim und El Viejo reichen bis in die 1980er Jahre zurück. Seit 1986 informiert der Nicaraguaverein über die Situation vor Ort, sammelt Spenden und fördert konkrete Projekte vor Ort. Auf Basis dieser bürgerschaftlichen Initiative beschloss der Mannheimer Gemeinderat 1989 die Gründung einer Städtefreundschaft mit El Viejo.
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