Klimawandel - Bürger zur Ideensammlung bei extremen Temperaturen aufgerufen / Ziel ist ein kommunaler Hitzeaktionsplan

Mannheim: Stadt erstellt Hitzeaktionsplan

Von 
Thorsten Langscheid
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Die Stadt sucht Tipps für mehr Abkühlung bei Hitze: Bürger sind aufgerufen, ihre Ideen auf dem Online-Beteiligungsportal der Verwaltung einzutragen. © Stadt Mannheim

Ist das noch normaler Hochsommer oder schon Klimawandel? Die vergangenen Jahre haben gezeigt, so teilt die Stadtverwaltung mit, dass die Sommer wärmer und Hitzeperioden länger werden. Selbst in den Nächten kühle die Luft – wie zuletzt – dann kaum noch ab. Diese Phasen, so Rathaus-Sprecherin Monika Enzenbach, sind für alle Menschen eine Belastung und können zu gesundheitlichen Problemen führen.

Um dieser Entwicklung besser zu begegnen, erstellt die Stadt Mannheim nun einen Hitzeaktionsplan – und reagiert damit auf eine bundesweite Kampagne der Kommunen, sich mit Aktionsplänen auf Hitzewellen vorzubereiten. Der Mannheimer Hitzeaktionsplan, so Enzenbach, sei Teil des Konzepts „Anpassung an den Klimawandel in Mannheim“, das im April 2019 vom Gemeinderat verabschiedet wurde. Darüber hinaus sei das Vorgehen Teil des bundesweiten Forschungsprojekts „SMARTilience“.

Aufklärung und Hilfe

Der Plan solle Maßnahmen bündel, um hitzebedingte Gesundheitsfolgen in der Bevölkerung zu verhindern. Alle Bürger sollen über gesundheitliche Gefahren durch Hitze aufgeklärt werden und praktische Tipps erhalten. Enzenbach: „Regelmäßiges Trinken, leichte Kleidung und das richtige Lüften der eigenen Wohnung tragen beispielsweise zum besseren Wohlbefinden bei.“

Hitzewellen, so die ausführliche Mitteilung weiter, stellten insbesondere für bestimmte Bevölkerungsgruppen eine große Belastung dar: „Vor allem für ältere und kranke Menschen sowie für Pflegebedürftige und Kleinkinder ist das ein Risiko, da diese bei hohen Temperaturen auf Unterstützung angewiesen sind“, wird Laura Kaiser zitiert, die die Erstellung des Hitzeaktionsplans in der Abteilung Klimaschutz im Fachbereich Klima, Natur, Umwelt koordiniert. Daher seien über die reine Aufklärung hinausgehende Maßnahmen insbesondere für sogenannte „hitzevulnerable, hilflose Gruppen“, vorgesehen. Um die spezifischen Probleme dieser Gruppen besser zu kennen, werden laut Kaiser Einrichtungen befragt, in denen sich auf Hilfe angewiesene Menschen aufhalten.

Durch zielgerichtete Kommunikation und Organisation sollen die Betroffenen während einer Hitzewelle unterstützt werden – sei es zuhause oder in entsprechenden Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Krankenhäusern oder Pflegeheimen. Aktuell werde mit Fachkräften im Gesundheitswesen gesprochen. „Dabei ist es wichtig, Personen anzusprechen, die in unmittelbarem Kontakt mit den gefährdeten Gruppen stehen. So können wir ihre Kenntnisse direkt in den Hitzeaktionsplan einfließen lassen“, so wird Nadja Oster von der Abteilung Gesundheitsschutz im Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt der Stadt zitiert.

Gleichzeitig ist auch die Bürgerschaft dazu aufgerufen, sich online einzubringen. Die Fragen: Was sorgt bei einer Hitzewelle für Abkühlung? Welche Ideen für Hilfsangebote gibt es für die hitzeempfindlichen Gruppen? Neben der Online-Beteiligung sind weitere Befragungen geplant, insbesondere in der Neckarstadt-West und in Seckenheim.

Info: Onlineportal: www.mannheim-gemeinsam-gestalten.de 

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