Klimawandel

Mannheim gibt Tipps für Hitzetage und Tropennächte

Mannheim ist eine der heißesten Städte Deutschlands: Die Stadt informiert am Hitzeaktionstag auf dem Marktplatz in der Mannheimer Innenstadt über Hitzeschutzmaßnahmen. Darauf sollte man an Hitzetagen und in Tropennächten achten

Von 
Valerie Gerards
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Erste Bürgermeisterin Diana Pretzell und Bürgermeister Dirk Grunert beim Hitzeaktionstag der Stadt Mannheim. © Valerie Gerards

Mannheim. Die Sommer werden auch in Mannheim immer heißer. Große Hitze kann negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben und für gefährdete Personengruppen sogar Gefahren für die Gesundheit bergen. Um auf das Thema Hitze und Gesundheit aufmerksam zu machen, hat der Fachbereich Klima, Natur und Umwelt, der Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt sowie der Local Green Deal der Stadt am Mittwoch zum Hitzeaktionstag geladen.

Viele Bürger kamen an diesem Tag mit Mitarbeitenden der Stadt Mannheim ins Gespräch und holten sich Tipps rund um den gesundheitlichen Hitzeschutz. „Die Rückmeldungen, die die Kollegen bekommen, sind durchweg positiv“, fasste Stadtsprecher Kevin Ittemann die Resonanz der Bürger zusammen.

Sie fänden es toll, dass die Stadt zu diesem Thema informiere. „Viele Gespräche drehen sich um das Thema Trinkverhalten. Hier kommt man relativ leicht ins Gespräch, da ja auch Getränke ausgeschenkt werden“, sagte er. Aber auch allgemeine Tipps zum Hitzeschutz würden dankend angenommen.

Mannheim als eine der heißesten Großstädte Deutschlands

Ein Leporello zum Mitnehmen zeigt kühle Orte in der Innenstadt und den Stadtteilen. Darüber hinaus gab es eine Schnitzeljagd, bei der die Bürger die Trinkbrunnen der Stadt kennenlernen konnten. „Das Spielerische, was wir hierbei nutzen, hat einen ernsten Hintergrund: Wir sind eine der heißesten Großstädte Deutschlands und hatten im vergangenen Jahr 97 Sommertage, 38 Hitzetage über 30 Grad und 27 Tropennächte“, konstatierte Erste Bürgermeisterin Diana Pretzell.

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Mannheim gehöre seit Jahren zu den heißesten Städten Deutschland, 2022 sei sie sogar die heißeste gewesen - das sei kein Rekord, auf den man stolz sein könne. 2021 habe die Quadratestadt als eine der ersten Großstädte den Hitzeaktionsplan auf den Weg gebracht. „Sehr viele andere Städte schauen, was wir tun. Wir tun das gerne und sehr bewusst“, sagte Pretzell.

Solidarität zum Schutz von gefährdeten Gruppen notwendig

„Wie bekommen wir es hin, mit der steigenden Hitzebelastung klarzukommen?“, fragte Bürgermeister Dirk Grunert. Sonnenstich, Herz-Kreislauf-Belastung, Hautkrebs und auch das Thema bodennahme Ozonbildung, die zu Kopfschmerzen führen kann, seien Folgen großer Hitze.

„Der Hitzeaktionstag ist ein Bewusstmachen, auf sich selbst zu achten, also genügend zu trinken und kühle Orte aufzusuchen, aber auch auf die, die das nicht so gut können“, sagte Gruner. Konkret nannte er kleine Kinder und Senioren, Menschen die krank seien, obdachlos oder drogenabhängig. „Es ist unsere Aufgabe als Gesellschaft, diese Menschen im Blick zu haben und gezielt anzusprechen. Wenn man dass Gefühl hat, dass es jemandem nicht gut geht, sollte man einfach nachfragen, ob er Hilfe braucht oder etwas zu Trinken.“

Auch im Bereich der Stadtentwicklung tut die Stadt einiges gegen die Hitze. Insgesamt 13 Trinkbrunnen, nämlich am Paradeplatz, am Marktplatz, am Wasserturm, am Quartierplatz Jungbusch, der Abendakademie, am Chisinauer Platz auf Spinelli, zwei auf dem Buga-Gelände, sowie am Karlstern und am Wasserwerk im Käfertaler Wald sollen dafür sorgen, dass jederzeit kostenfreies Trinkwasser zur Verfügung steht. Ein zweiter Trinkbrunnen am Alten Messplatz in der Neckarstadt soll noch in diesem Jahr installiert werden.

Auch schattenspendende Elemente spielen eine große Rolle beim Hitzeschutz. 66 Sonnensegel, Jalousien, Pavillons, Markisen und UV-Folien sind an Kindertagesstätten und Seniorenheimen angebracht worden, um Kleinkinder und Senioren vor großer Hitze zu schützen.

Neupflanzung von 1000 Bäumen pro Jahr soll Mannheim abkühlen

Ein Versuch, Mannheim resilienter gegen Hitze zu machen, ist die Begrünung. „Eine grüne Stadt speichert Wasser. Das brauchen wir dringend, damit Mannheim langfristig lebenswert bleibt.“ Dafür seien die Straßenbahngleise begrünt und Plätze wie der Bahnhofsvorplatz und der Swanseaplatz entsiegelt worden.

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Vor allem aber soll das 1000-Bäume-Projekt zur Abkühlung beitragen. Im vergangenen Jahr sind 750 Bäume gepflanzt worden, ab diesem Jahr sollen es 1000 Bäume werden - jedes Jahr. „Das ist einer Großstadt wie Mannheim eine echte Herausforderung, weil hier viele Leitungen verlegt sind und man genau schauen muss, wo Bäume gepflanzt werden können“, verdeutlichte Pretzell. Mit der Baumerfassungs-App „Urban ReLeaf Mannheims Bäume“ sucht die Stadt weitere Standorte, an denen Bäume gepflanzt werden können. So kann jeder zu einer grüneren Stadt beitragen - oder den Fortschritt nachverfolgen.

Freie Autorin

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