Gemeinderat

Mannheim erhöht Eissportpreise deutlich

Am Hauptbahnhof steht, Mannheim sei eine Eishockeystadt. Doch die Hallen für diesen Sport kommen die Kommune sehr teuer. Jetzt werden die Preise angehoben.

Von 
Steffen Mack
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Disco-Abend im Eissportzentrum Herzogenried. Der Spaß wird künftig deutlich teurer. © Stadt Mannheim

Mannheim. Mannheimer Eissportfreunde werden es nicht gerne lesen. Ihr Hobby wird deutlich teurer. Der Hauptausschuss hat am Dienstagabend beschlossen, die Preise für die Hallen deutlich anzuheben. Angesichts einer eindeutigen Mehrheit aus Grünen, CDU, Mannheimer Liste und FDP ist die endgültige Entscheidung nächste Woche im Gemeinderat nur noch Formsache.

Der Eintritt ins Eissportzentrum Herzogenried verteuert sich damit für Erwachsene von sechs auf acht Euro. Ermäßigte müssen statt vier Euro künftig sechs bezahlen, was besonders umstritten ist. Auch alle weiteren Entgelte werden angehoben, so fallen fürs Schlittschuh-Leihen fortan sieben Euro an, bisher waren es sechs. Und in den Nebenhallen der SAP Arena müssen Vereine und Hobbyteams ab August für jede angefangene Stunde 55 Euro zahlen, fünf mehr als derzeit.

Heftige Kritik entzündete sich wie schon fraktionsübergreifend im Sportausschuss daran, dass der Eintrittspreis für Kinder und Jugendliche im Herzogenried auf einen Schlag um 50 Prozent angehoben wird. SPD, AfD und LTK forderten in jeweils eigenen Anträgen vergeblich, dies sozialverträglich abzumildern.

Der Eintrittspreis fürs Eissportzentrum im Herzogenried (im Bild) steigt ebenso wie die Miete für die Nebenhallen der SAP Arena. © Stadt Mannheim

CDU-Fraktionschef Claudius Kranz verwies darauf, dass im städtischen Familienpass Eintrittsgutscheine fürs Eislaufzentrum enthalten seien. Da müsse man auch „mal die Kirche im Dorf lassen“. Ähnlich argumentierte Christopher Probst von der Mannheimer Liste. Die FDP-Fraktionsvorsitzende Birgit Reinemund bat Sportbürgermeister Ralf Eisenhauer, seine Zusage zu wiederholen, dass die Preise für Schulklassen einstweilen nicht angehoben würden. Der Sozialdemokrat bestätigte eine entsprechende Vereinbarung mit dem Fachbereich Bildung.

Grünen-Fraktionschefin Nina Wellenreuther warnte ebenso wie Kranz davor, angesichts der immensen Finanznöte der Stadt „nun dieses Fass aufzumachen“ und mit einer geringeren Erhöhung als geplant neue Lücken zu reißen. Schwieriger fände sie persönlich es, wenn die Eintrittspreise für die Schwimmbäder angehoben würden.

Stadt bezuschusst Eissport jährlich mit 4,7 Millionen Euro

Eisenhauer stellte allerdings klar, dass die jetzige Erhöhung nicht den leeren Kassen der Kommune geschuldet sei. Angesichts der vor allem für Energie deutlich gestiegenen Kosten habe man ohnehin vorgehabt, die Gebühren für den Eissport nun nach zwei Jahren wieder anzupassen. Die bezuschusse die Stadt jährlich mit 4,7 Millionen Euro. Im Sportausschuss hatte Fachbereichsleiter Uwe Kaliske darauf hingewiesen, dies sei die höchste Subventionierung im Mannheimer Sport.

SPD-Fraktionschef Reinhold Götz sagte, bei allem Verständnis für die schwierige Finanzlage müsse der Gemeinderat Änderungen im Detail vornehmen können, nicht „einfach alles von der Verwaltung abnicken“. Man habe ja auch eine soziale Verantwortung. AfD-Fraktionschef Jörg Finkler nannte es ebenfalls nicht sozialverträglich, Eintrittspreise für Ermäßigte um die Hälfte anzuheben. Linken-Stadtrat Dennis Ulas hatte dies schon im Sportausschuss heftig kritisiert. Doch da der Hauptausschuss am Dienstagabend schon mehr als drei Stunden über andere Themen diskutiert hatte, blieb die Debatte über Eissport relativ kurz.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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