RNV

Linie 2 nach Feudenheim: Geplant ausgedünnt?

Warum fällt die Linie 2 so oft aus? Eine interne Dienstanweisung des Verkehrsunternehmens zeigt, dass die Strecke seit dem 10. Oktober im 20-Minuten-Takt bedient wird

Von 
Valerie Gerards
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Mal kommt sie, mal kommt sie nicht: die Linie 2. © Markus Prosswitz

Mannheim. Die Ausfälle von Straßenbahnen der Linie 2 und zum Teil der Linie 7 nach Feudenheim nehmen zu – und damit die Wut vieler Fahrgäste, die auf den ÖPNV angewiesen sind. Bereits vergangen Monat hat der „MM“ über die schwierige Situation berichtet. Doch ein internes Dokument rückt Aussagen der Verkehrsbetriebe über die Bahnausfälle jetzt in Zweifel.

Am Freitag vergangener Woche sei es in den Straßenbahnen offenbar zu einem regelrechten Chaos gekommen, wie Leser des „MM“ von ihren Beobachtungen berichten. Mehrmals am Tag sollen drei bis vier Straßenbahnen hintereinander ausgefallen sein. Von Ausfällen sind unter anderem auch Schüler des Feudenheim-Gymnasiums betroffen, die seit mehreren Wochen mit teilweise großen Verspätungen zum Unterricht kommen; die Problematik wird inzwischen auch bei Elternabenden thematisiert.

Laut Dienstanweisung: Linie 2 nur alle 20 Minuten

Ein Sprecher der Verkehrsbetriebe RNV hatte am 13. Oktober auf Nachfrage dieser Redaktion geantwortet: „Auf der Linie 2 fallen aktuell tatsächlich recht viele Fahrten aus, so dass es sich für unsere Fahrgäste teilweise wie ein 20-Minuten-Takt anfühlt. Dies ist allerdings keine planmäßige Ausdünnung, sondern eine unerwünschte Konsequenz des nach wie vor sehr hohen Krankenstands sowie vereinzelten Engpässen in der Fahrzeugverfügbarkeit.“

Der „MM“ veröffentlichte die Antwort, deren Wahrheitsgehalt mittlerweile allerdings zweifelhaft ist. Denn entgegen dieser Behauptung liegt der Redaktion eine Dienstanweisung vor, die besagt, dass die Linie 2 seit dem 10. Oktober im 20-Minuten-Takt verkehrt.

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Damit konfrontiert antwortet ein RNV-Sprecher, es handele sich dabei lediglich um Anweisungen an die Tagesdisposition, wie zu Betriebsbeginn mit den Fahrtausfällen umzugehen sei. Der 20-Minuten-Takt sei eine Maßnahme zum Problem-Management und „kein offizieller Fahrplan“.

Sie solle das Verkehrsangebot stabilisieren in einer Phase von drohenden unkontrollierten Ausfällen mit fehlenden Verbindungen und Lücken im Gesamtnetz. „Dabei wurde oftmals angeordnet, die Linie 2 zunächst im 20-Minuten-Takt aufzusetzen. Dieser wurde dann, wenn ausreichend Personal vorhanden war, bestmöglich aufgefüllt.“ Dass dies an vielen Tagen nicht gelungen sei, räumt die RNV ein.

Es trifft zumeist die Linie 2

Warum Ausfälle verstärkt Linie 2 treffen, hat laut RNV einen Grund: Die Fahrer haben einen sogenannten ungeteilten Dienst, fahren also nur diese Linie. Darum seien die Auswirkungen auf das restliche Netz relativ gering. Zudem verursache ein 20-Minuten-Takt auf der Linie 2 keine Überbesetzungen und wartenden Fahrgäste, wie das bei anderen Linien im Zehn-Minuten-Takt der Fall wäre. „Wenn wir einen kurzfristigen Ausfall haben, trifft es die Linie 2“, so der Sprecher. Um Lücken aufzufangen, werden zwei Fahrten morgens und mittags von Verwaltungsmitarbeitern übernommen. Weil diese so ihre eigentlichen Aufgaben nicht wahrnehmen können, sei diese Lösung „letztes Mittel“.

Die RNV plant weitere Maßnahmen, um Ausfälle zu verringern, und will die Öffentlichkeit nächste Woche darüber informieren.

Freie Autorin

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