"Die FDP steht für Vielfalt, denn nur das ist gute Bildung", machte der Generalsekretär der FDP Baden-Württemberg, Patrick Meinhardt, bei der offenen Diskussionsrunde des FDP Kreisverbandes zum Thema Bildung im Mehrgenerationenhaus in der Neckarstadt-West deutlich.
Die von der grün-roten Landesregierung eingeführte Gemeinschaftsschule sei nicht der beste Weg für die Bildung der Schüler. Die Einführung der Gemeinschaftsschule sei ohne jede fundierte pädagogische Vorbereitung erfolgt. Ein Bildungsplan für die derzeit 40 Gemeinschaftsschulen liege nicht vor. Statt alle Schulformen gleichermaßen finanziell auszustatten, werde ein Großteil des Geldes in die Gemeinschaftsschulen gepumpt.
Die FDP setze sich für den Erhalt der vorhandenen Vielfalt an Bildungsangeboten ein, denn nur dies ermögliche die individuell bestmögliche Bildung und Ausbildung. Gerade die schwächeren Schüler benötigten Anleitung und Orientierung. Meinhardt sprach sich auch gegen Stellenkürzungen bei den Berufsschulen und beruflichen Gymnasien aus. Die Berufsschule sei das "Rückgrat in der Bildung". Gerade die beruflichen Schulen hätten in den letzten Jahren einen erheblichen Anteil daran, dass Kinder aus sozial schwächeren Verhältnissen einen höheren Bildungsabschluss erreichten.
Um den hervorragenden Bildungsstandort Baden-Württemberg zu erhalten müssten Schulen in ihrer Eigenständigkeit gestärkt werden. Statt "in Hinterzimmern von Ministerien" sollten Entscheidungen da getroffen werden, wo man die Bildungsbedürfnisse und -chancen am besten kennt: nämlich vor Ort. Dazu gehöre auch die Wahlfreiheit bei Gymnasien ob G8 oder G9.
Zur Situation in Mannheim erklärte die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Gemeinderatsfraktion, Birgit Sandner-Schmitt: "Mannheim braucht Bildungsvielfalt und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf." Dringendste Bildungsbaustellen seien der Sanierungsstau von derzeit 300 Millionen Euro an den Schulgebäuden und mehr bedarfsgerechte Betreuungsangebote von Krippen bis zum Hort.
Zum vieldiskutierten Thema Inklusion meinte die Stadträtin "Eine Gesellschaft kann nur so sozial sein, wie sie Bildungschancen für jeden ermöglicht". Erforderlich sei Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund. Um die Inklusion der Kinder von Zuwanderern aus osteuropäischen Länder bewältigen zu können, benötige die Stadt Unterstützung von Land und Bund.
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