Human Library

Lebendige Bücher erzählen in der Mannheimer Stadtbibliothek

Spannende Begegnungen will die Mannheimer Stadtbibliothek am Samstag, 16. Juli, in der Zentrale in N 1 ermöglichen: Beim Projekt Human Library stehen nämlich nicht beschriebene Seiten im Vordergrund.

Von 
Eva Baumgartner
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Mannheim. Spannende Begegnungen will die Mannheimer Stadtbibliothek am Samstag, 16. Juli, in der Zentrale in N 1 ermöglichen: Beim Projekt Human Library stehen nämlich nicht beschriebene Seiten im Vordergrund, sondern besondere Menschen, die etwas zu berichten haben.

Die Idee der Veranstalter ist, diese lebendigen Bücher aus ihrem Leben erzählen zu lassen. Alle erfüllen dabei Vielfaltsaspekte: Manche sind queer, manche migriert und wieder andere religiös. Besucher können sich aus den Reihen dieser Menschen ein „Buch“ heraussuchen und so ins Gespräch kommen: Mit Personen, die sie sonst vielleicht nicht oder nur sehr schwer treffen würden. Die lebendigen Bücher entscheiden dabei selbst, aus welchem Kapitel ihres Lebens sie erzählen möchten. Die Gäste können sich jeweils 30 Minuten mit ihrem Gegenüber austauschen. Neugier, Austausch und Respekt füreinander sollen dabei im Vordergrund stehen.

Fehlende Perspektiven

Die Human Library wurde in Dänemark ins Leben gerufen und findet erstmals auch in der Quadratestadt statt. Das Projekt wird vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“, von „einander.Themeninseln“ des Mannheimer Bündnisses für ein Zusammenleben in Vielfalt sowie vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Es soll Menschen Gelegenheit zum Sprechen geben, die sonst mit Vorurteilen zu kämpfen haben oder gern von anderen in eine bestimmte Schublade gesteckt werden.

„In einer polarisierenden, multimedialen Welt wird es immer dringlicher, sichere Räume für offene, respektvolle und wertschätzende Begegnungen zwischen unterschiedlichen Menschen zu schaffen, die miteinander und nicht übereinander sprechen können“, heißt es in der Ankündigung. Bündnispartner der Stadtbibliothek sind dabei das Interkulturelle Haus Mannheim, das Queere Zentrum, das Marchivum, das Ökumenische Bildungszentrum sanctclara, die Traum-Schmiede, die AG Barrierefreiheit, das Antidiskriminierungsbüro Mannheim, das Kulturparkett Rhein-Neckar und Za:media.

Barrieren auf dem Weg

„Welche Barrieren stehen Menschen mit Behinderungen im Weg, wenn sie ihren Traum leben wollen? Darf ich meine zugeschriebene Geschlechtsidentität hinterfragen? Wie lerne ich, mit einer bipolaren Störung zu leben? Welche Gründe gibt es, dass jemand vom Christentum zum Islam konvertiert? Welche Perspektiven fehlen für Menschen ohne Migrationshintergrund?“ Diese und weitere Fragen sollen am 16. Juli zwischen 10 und 13 Uhr in der Stadtbibliothek in N 1 besprochen werden.

Der Eintritt zum Termin ist frei. Eine Anmeldung bis Donnerstag, 14. Juli, in der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Mannheim, per E-Mail: stadtbibliothek.zentralbibliothek@mannheim.de oder telefonisch unter 0621/293-8935 ist erforderlich. 

Redaktion Eva Baumgartner gehört zur Lokalredaktion Mannheim.

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