Mannheim. Ausstellungseröffnung im Gemeinschaftszentrum Jungbusch: Warum so kurz vor Weihnachten? „Es gab im Verlauf gerade dieses Jahres so viel Großartiges und Schönes, vor allem viel von jungen Leuten“, berichtete Quartiermanager Michael Scheuermann. Das wollten sie den Menschen mit der Gemeinschaftsausstellung „Mahalle“ (arabisch/türkisch für Nachbarschaft) am Ende des Jahres im laboratorio 17 zeigen. „Dabei stehen die Kinder im Mittelpunkt“, betonte Scheuermann.
Die beste Gelegenheit zur Vernissage bot die kleine Weihnachtsfeier vom Bücher- und Geschichtenspaß. Dazu treffen sich Liza Mazetti und Laura Malek jeweils montags ab 16.30 Uhr mit etwa 25 Kindern zwischen fünf und elf Jahren, entweder auf dem Spielplatz oder im Gemeinschaftszentrum. „Dabei wird zunächst eine Geschichte vorgelesen, die die Fantasie der Kinder anregt und zu vielerlei Fragen veranlasst“, erklärte Mazetti. Das Gehörte können die Kleinen anschließend in Bildern umsetzen.
Mit Preis ausgezeichnete Arbeit
Die farbenfrohen Werke der kleinen Künstler - Bilder in verschiedenen Techniken, Collagen, Masken und Girlanden - zeigen die Liebe der Kinder zu ihrem Stadtteil, aber auch Probleme im Jungbusch. „Das entspricht unserem Ziel, nämlich Bildung dort hinzubringen, wo Kinder sind, wobei letztlich Worte und solche Werke entstehen“, sagte Scheuermann. Zu sehen sind außerdem Werke von Alexander Bergmann: kritische und berührende Bilder aus Usbekistan und Deutschland, insbesondere seiner neuen Heimat.
Seit 1993 lebt der aus Russland stammende Multikünstler in Mannheim. Im Hinterhaus von laboratorio 17 betreibt der deutsch-russisch-usbekische Künstler und Diplom-Kunstpädagoge seine Werkstatt und die Kunstschule „Hofatelier“.
In der Ausstellung gezeigt werden eine ganze Reihe von Werken seiner jungen Schüler: Eine Buntstiftzeichnung und sechs Gouachen, gemalt von Sechs- bis Zwölfjährigen aus China, Moldawien und der Ukraine, die durch ihre Ausdruckskraft und Farbenfreude den Betrachter begeistern. Herausragend ist das Werk der elfjährigen Angelique Xijun Xiu zum Thema „Corona: Gelebte europäische Solidarität“. Das Aquarell, mit dem die Schülerin von Alexander Bergmann 2021 am 68. Europäischen Wettbewerb „Kreativ in der Krise“ teilgenommen hat, wurde als beste Arbeit anerkannt.
Begrüßt wurden die Gäste bei der Ausstellungseröffnung auch von Anna Barbara Dell vom Verein KulturQuer QuerKultur Rhein-Neckar e.V., wo Bergmann Mitgründer und Mitglied ist und mit dem er außerdem zum diesjährigen Nachtwandel eine sehenswerte Ausstellung in den Räumen von Laboratorio 17 gestaltet hat. Dell wies besonders auf das Bild von Künstlerin Gertrud Schrenk hin, die in diesem Jahr verstorben ist. „Sie schuf erstaunliche Sachen, die mit einer Sonderausstellung im Februar gewürdigt werden sollen.“
Besuch vom Weihnachtsmann
Zu sehen sind auch Fotos von Projekten der Jugendini unter Leitung von Mazetti sowie Fotos von Künstlerin Susanna Weber, die vor 20 Jahren damit begonnen hat, zusammen mit Kindern die Wand am Spielplatz Beilstraße zu gestalten, die sie entsprechend der Stadtteilentwicklung immer wieder neu- und umgestaltet haben. Eingerahmt wurde die Ausstellungseröffnung durch magische Musik auf der Kanun von Laila Mahmoud von der OMM (Orientalische Musikakademie Mannheim). Im Anschluss an die Vernissage kam der Weihnachtsmann (Kristijan Nuculovic) und überraschte die Kinder mit süßen Geschenken. Das Ausstellungsprojekt wird gefördert vom Kulturamt der Stadt.
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