Für den freistehenden Turm der Trinitatiskirche in der Mannheimer Innenstadt mit seinen vier großen Zwischengeschossen sucht die Evangelische Kirche ein Nutzungskonzept. Dazu fand am 21. Januar ein Workshop statt.
Ziel des Workshops war, Nutzungskonzepte für den Turm zu entwickeln, die eine Strahlkraft im und ins Quartier entwickeln können, teilte die Evangelische Kirche mit. Außerdem soll sich das Konzept am Gemeinwohl orientieren und perspektivisch finanziell tragfähig aufgestellt sein.
Innovativ und sozial
Der evangelische Dekan Ralph Hartmann freute sich auf den kreativen Input, wie er zum Auftakt des Workshops betonte, zu dem mehr als 40 Kreative aus Mannheim und ganz Deutschland kamen. Aus den Bereichen Kirche und Kommune, Architektur und Denkmalschutz, Stadtplanung und urbane Räume, Kultur und Kommunikation waren die Teilnehmer eingeladen.
In acht Gruppen entwickelten die Fachleute mögliche Szenarien. In allen sollte der Turm strahlkräftig genutzt und innovativ gedacht werden. Zudem sollte er sozialräumlich agieren. Eine dieser Skizzen war betitelt mit „Empower the Tower“ (etwa: „Ermächtige den Turm“). Dies, so Dekan Ralph Hartmann „steht gewissermaßen als Überschrift für das gesamte Vorgehen“. Hartmann sagte, die kreativen Fachleute würden helfen, „dass wir aus den Boxen herauskommen, in denen wir bisher gedacht haben“.
Nächster Schritt: Ideen bewerten
Die nächsten Schritte werden sein, die Projektideen zu sondieren und zu bewerten. Ein Zeitrahmen für das weitere Vorgehen steht allerdings laut einer Sprecherin der Kirche noch nicht fest. Die Trinitatiskirche ist seit 2017 als EinTanzHaus ein Proben- und Aufführungsort der freien Tanzszene. Diese Zwischennutzung erstreckt sich nicht auf den Turm, der seit 2017 vollständig eingerüstet ist. red/jor
Geschichtsträchtiges Gebäude
- Der Trinitatis-Turm im Quadrat G 4 hat eine Grundfläche von sieben mal sieben Metern.
- In seinem Untergeschoss befindet sich die Grablege der beiden einzigen Wittelsbacher, die um 1780 dem lutherischen Glauben treu geblieben waren. Sie waren die armen Verwandten von Kurfürst Karl Theodor: die Pfalzgrafen Johann von Zweibrücken-Birkenfeld-Gelnhausen (1698-1780) und sein ältester Sohn, Pfalzgraf Karl Johann von Zweibrücken-Birkenfeld-Gelnhausen (1745-1789).
- Der Turm ist 55 Meter hoch und verfügt über vier Zwischengeschosse. Die sind jeweils rund 28 Quadratmeter groß und haben eine Höhe von 6,8 Metern.
- Die Konzepte sollen den Turm durch eine Nutzung neu beleben. Dabei soll das Geschehen im EinTanzHaus und auf dem Kirchvorplatz eingebunden sein.
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