Mannheim. Wer täglich aus Richtung Weinheim nach Mannheim pendelt, kommt jeden Morgen daran vorbei: Das Columbus-Quartier an der B 38 war schon immer der sichtbarste Teil der früheren Militärsiedlung Franklin. Während auf den anderen Franklin-Teilen überwiegend Wohnbebauung entstanden ist und noch entsteht, ist auf Columbus ein Gewerbegebiet mit vielen Grünflächen geplant. Unter anderem will sich hier Bauhaus mit einem großen Fachzentrum ansiedeln - und möglicherweise noch dieses Jahr öffnen.
„Es wird eine mittelfristige Eröffnung in den kommenden Monaten angestrebt“, erklärt ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. Er fügt aber gleich hinzu, dass Änderungen vorbehalten seien.
Abholen rund um die Uhr
Das neue Bauhaus-Fachzentrum entsteht im mittleren Bereich des Columbus-Areals. Derzeit laufen dort dem Sprecher zufolge erste vorbereitende Erdarbeiten. Geplant sind - ähnlich wie im Fachzentrum auf der Mallau - der eigentliche Baumarkt und eine sogenannte Drive-in-Arena, in der zum Beispiel Baustoffe direkt mit dem Auto abgeholt werden können. Vorgesehen seien mehr als 20 000 Quadratmeter Verkaufsfläche mit 15 Fachabteilungen, so der Sprecher.
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Die Gebäude sollen energetisch autark sein, also unter anderem durch eine Photovoltaik-Anlage die benötigte Energie selbst produzieren. „Auch optisch wird das Gesamtgebäude durch eine ausgefallene Fassadengestaltung in Form von dreidimensionalen Prägeelementen ein nicht alltäglicher Hingucker werden“, verspricht Bauhaus. Es sind Highspeed-Ladestationen für E-Autos vorgesehen sowie eine sieben Tage die Woche rund um die Uhr geöffnete Abholstation für online gekaufte Artikel.
Was wird aus der Vogelstang?
Bauhaus investiere an dem neuen Standort einen „zweistelligen Millionenbetrag“, heißt es. Im neuen Fachzentrum werden dem Sprecher zufolge mehr als 100 Mitarbeitende beschäftigt sein. Auf der anderen Seite der B 38, nur ein paar hundert Meter Luftlinie entfernt, betreibt Bauhaus ebenfalls ein Fachzentrum an der Spreewaldallee.
Zu dessen Zukunft kann die Baumarktkette im Moment noch nichts sagen. Man treffe „aktuell noch keine abschließende Aussage zur nachgerichteten Nutzung des bestehenden Bauhaus-Fachzentrums Mannheim-Vogelstang“. Eine ebenfalls benachbarte Bauhaus-Filiale, nämlich die im Viernheimer Rhein-Neckar-Zentrum, war Ende 2019 geschlossen worden.
Möbelhaus mit vier Geschossen
Im westlichen Bereich des Columbus-Areals, also Richtung Käfertal, wird sich ebenfalls ein bekanntes Unternehmen niederlassen. Segmüller plant hier ein neues Möbelhaus. Zu einem möglichen Baubeginn oder gar einem Öffnungstermin kann das Unternehmen aber noch nichts sagen. „Mit Aussagen dazu sind wir zurückhaltend geworden“, erklärt ein Sprecher.
Nach wie vor nutze die Bundeswehr auf einem Teilbereich der von Segmüller bereits gekauften Fläche Gebäude. In weiteren Häusern seien in Abstimmung zwischen der Stadt und dem Unternehmen bis auf Weiteres Geflüchtete untergebracht.
Möbel auf 45.000 Quadratmetern
Segmüller plant nach eigenen Angaben „ein modernes Einrichtungshaus über vier Geschosse mit allen Sortimenten, die von einem modernen Einrichtungshaus erwartet werden“. Dazu gehört auch ein Lagergebäude. Die Gesamtverkaufsfläche beträgt 45 000 Quadratmeter - damit wird das Möbelhaus etwas kleiner ausfallen als das im südhessischen Weiterstadt an der A 5.
Das Möbelunternehmen wird auf dem Columbus-Areal rund 100 Millionen Euro investieren. Mehr als 400 Beschäftigte sollen in dem neuen Einrichtungshaus arbeiten. Zum Vergleich: In der Segmüller-Filiale in der Seckenheimer Landstraße sind es knapp 70. Was mit diesem Haus in Neuostheim passiert, ist laut dem Sprecher noch nicht klar. „Die Entscheidung, ob wir den Altstandort nach dem Umzug abgeben oder mit anderer Nutzung behalten, ist für uns der zweite Schritt und steht noch nicht an.“
Hitachi ABB baut Zentrale
Noch in diesem Jahr starten sollen Arbeiten im östlichen Columbus-Teil. Das erklärte die für Franklin zuständige städtische Projektgesellschaft MWSP. Dort entsteht die neue Deutschland-Zentrale von Hitachi ABB Power Grids. Errichtet wird das Gebäude vom Projektentwickler 3iPro, mit dem Hitachi ABB Power Grids einen langfristigen Mietvertrag geschlossen hat. Wenn das Gebäude fertig ist, sollen die 700 Beschäftigten vom Gelände in Käfertal ins Columbus-Quartier ziehen.
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