Kika-Wettbewerb - Siebtklässler des Lieselotte-Gymnasiums verpassen im Superfinale der Fernsehsendung „Die beste Klasse Deutschlands“ den Titel nur knapp / 2000 Euro für die Klassenkasse

Klasse des Mannheimer Lieselotte-Gymnasiums im Superfinale von „Die beste Klasse Deutschlands“

Von 
Johanna Dörsam
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Die Siebtklässler aus Mannheimer reisten für die Aufzeichnung der Sendung nach Erfurt und besuchten auch den Theaterplatz in Weimar. © Holger Andreas

Mannheim. Welcher Superstar gewann schon in drei Ländern die nationale Fußballweltmeisterschaft? Aus welchen Alltagsgegenständen lässt sich Kunstschnee herstellen? Und was ist eigentlich „House running“? Die Fragen, denen sich die Klasse 7b des Liselotte-Gymnasiums in Mannheim stellen muss, haben es in sich - und sie sind sicherlich nicht alle Teil des regulären Lehrplans. Denn die Schülerinnen und Schüler haben sich gegen etliche Schulklassen aus ganz Deutschland durchgesetzt und durften um den Titel „Die beste Klasse Deutschlands 2021“ kämpfen.

Traum geht in Erfüllung

Für die zwölfjährige Emma geht damit ein Traum in Erfüllung: „Ich schau die Sendung schon seit ich sieben Jahre alt bin. Es ist ganz unwirklich, jetzt selbst hier zu sein“, sagt sie in der ersten Show, die bereits am 15. Oktober im Kika ausgestrahlt wird. Gemeinsam mit ihrem Klassenkameraden Martin (12) ist sie eines der beiden „Erste-Reihe-Kids“ ihrer Klasse. Auf ihnen liegt eine besondere Verantwortung. Nur wenn sie aus drei Antwortmöglichkeiten die richtige einloggen, bekommt ihre Klasse Punkte. Diese brauchen sie, um ins Superfinale einzuziehen, das gerade im Fernsehen ausgestrahlt wurde.

Moderator Tobias Krell, den Kika-Fans bereits aus der Sendung „Checker-Tobi“ kennen, fragt die Siebtklässler: „Was qualifiziert euch, in der ersten Reihe zu sitzen?“ Martin antwortet selbstbewusst: „Die Klasse glaubt, dass wir das gut machen und dann auch gewinnen werden.“ Und seine Einschätzung scheint zu stimmen. Schon bei der ersten Frage, einem Bilderrätsel, kann die Klasse Punkte sammeln und liegt nach der zweiten Frage sogar vorne. „Da habe ich erst richtig gemerkt, dass wir wirklich gewinnen können“, erinnert sich Emma. Und obwohl es die nächsten Fragen und Experimente in sich haben, zieht das Team aus Mannheim mit dem zweithöchsten Punktestand ins Finale ein.

Die beste Klasse Deutschlands

„Die beste Klasse Deutschlands ist ein Sendungsformat des Kinderkanals und wird seit 2008 jährlich im Frühjahr gezeigt. Seit 2021 kommt eine weitere Staffel im Herbst hinzu.

Alle vier gegeneinander spielenden Klassen bekommen gleichzeitig acht Fragen gestellt, wobei zwei Kinder jeweils für ihre Klasse aus drei Antwortmöglichkeiten entscheiden müssen. Die Klasse stimmt zeitgleich ab, woraus sich die Punktzahl ergibt. Im Superfinale spielen die Finalisten aller vier Wochenshows um den Titel.

Informationen unter www.kika.de/die-beste-klasse-deutschlands.

Neu ist in diesem Jahr das System „The Split“. Dabei müssen die Klassen ihre bisher gesammelten Punkte clever auf die drei Antwortmöglichkeiten verteilen, wer am wenigsten auf die richtige setzt, scheidet automatisch aus. „Ich finde das so besser, weil alle nochmal die Chance auf den Sieg haben“, findet Emma. Und so manövrieren Martin und sie ihre Klasse zielsicher ins Superfinale. „Das war der beste Moment!“, findet ihr Klassenkamerad Philipp (13). „Die Konkurrenz war stark und teilweise viel älter“, so der Schüler.

Für das Superfinale reist die Klasse ein zweites Mal nach Erfurt, wo die Aufzeichnungen stattfinden. Marie (12) erinnert sich: „Beim zweiten Mal war ich nicht mehr ganz so aufgeregt, weil man schon wusste, wie alles aussieht.“ Die Spannung im Studio ist trotzdem spürbar, als Co-Moderatorin Clarissa Corrêa da Silva die vier Finalklassen begrüßt - nicht zuletzt wegen der anwesenden Prominenz.

Mit Chips und Popcorn Ausstrahlung verfolgen

Neben Moderator Bürger Lars Dietrich, Comedian Marti Fischer und Meisterbäckerin Enie van de Meiklokjes sind die Influencerinnen Lisa und Lena als Sportexpertinnen zugeschaltet und sogar Popstar Nico Santos singt live im Studio. In der Klasse 7b hat der Sänger viele Fans. „Ich habe ihn gefragt, ob er bei seinem ersten Konzert aufgeregt war“, erzählt Lena (12). „Leider wurde meine Frage dann rausgeschnitten.“

Im Erfurter Studio bekommt die 7b auch einen Einblick hinter die Kulissen. „Ich dachte, dass viel mehr mit einem Greenscreen gearbeitet würde“, meint Emma. Tatsächlich sei aber fast alles echt gewesen. Nicht gerechnet hätten die Mannheimer mit so langen Wartezeiten. „Erst dauert alles und dann heißt es plötzlich: Jetzt geht’s los, zack zack!“, lacht Lehrerin Julia Kraus, die die Klasse mit ihrem Kollegen Andreas Holger bei der ganzen Aktion unterstützt. Auch bei der Aufnahme selbst läuft nicht alles so glatt wie im Fernsehen. „Manchmal mussten wir nochmal klatschen oder sogar Szenen nachdrehen“, erinnert sich Marlene (13).

Zwei Wochen nach der Aufzeichnung trifft sich die Klasse für die Ausstrahlung in der Schule - inklusive Chips und Popcorn. „Obwohl man wusste wie es ausgeht, war es spannend“, findet Emma. Denn im Superfinale lässt die 7b nicht locker und setzt sich bis zur letzten Frage durch: Welches besondere Material sorgt für die Stabilität der Chinesischen Mauer? Auf die richtige Antwort, nämlich klebrigen Reis, setzen die Mannheimer leider keine Punkte und verpassen somit knapp den Titel. Enttäuschung sieht aber anders aus. „Wir waren bis zum Ende dabei und sind stolz auf uns“, so Emma. Und eine Entschädigung gibt es ohnehin: 2000 Euro für die Klassenkasse. „Davon wollen wir einen Campingtrip machen“, freut sich Martin.

Freie Autorin

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