Minderheit - Die Mannheimerin Zilli Schmidt wegen Einsatz für Sinti und Roma ausgezeichnet

Kampf gegen Antiziganismus

Von 
Markus Mertens und Florian Karlein
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Zilli Schmidt wurde für ihren Einsatz für Sinti und Roma geehrt. © Markus Mertens

Mannheim. Zilli Schmidt ist mit dem Ehrenpreis des baden-württembergischen Landesverbands der Sinti und Roma im Bereich Kultur gewürdigt worden. Die 97-jährige Mannheimerin ist eine Überlebende des Konzentrationslagers in Auschwitz, hat dort schlimmste Dinge erlebt und sagte 1988 als Zeugin gegen einen Blockführer aus. Seit Jahren kämpf Zilli Schmidt gegen Antiziganismus, den Rassismus gegen Sinti und Roma.

Die Leipziger Autoritarismusstudie zeigt beispielsweise, dass mehr als jeder zweite Befragte (bis zu 54,1 Prozent) die Auffassung vertritt, Sinti und Roma neigten zu Kriminalität. Die Zahlen sind in den vergangenen Jahren leicht gesunken. „Nach dem Nationalsozialismus haben die offiziellen Verbote und Rassismen zwar aufgehört, aber da ist eine Angst weitergegeben worden – und gegen die müssen wir ankämpfen“, sagt Morena Heinze. Auch die 24-Jährige setzt sich für Sinti und Roma ein.

Der Landesverband vergibt den Ehrenpreis seit 2014. Unter den Preisträgern finden sich Persönlichkeiten wie MLP-Mitgründer Manfred Lautenschläger (2015) oder die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (2017).

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Redaktion Leiter des Redaktionsteams Mannheim

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