Mannheim. Mit acht unterschiedlichen Plakatmotiven setzt sich die neue Kampagne „Gemeinsam sicher sichtbar“ seit Ende Juni für die Sicherheit queerer Menschen ein. Die Plakate machen im Mannheimer Stadtgebiet und in den Stadtbahnen der RNV auf die besonderen Herausforderungen und Bedarfe queerer Menschen aufmerksam, zeigen Unterstützungsangebote auf und appellieren an alle Menschen in Mannheim, Diskriminierung und Gewalt nicht hinzunehmen, sondern aktiv zu melden.
„Die Sicherheit queerer Menschen ist der Stadt Mannheim und mir ganz persönlich ein wichtiges Anliegen. Aus diesem Grund unterstütze ich die Kampagne aktiv“, wird Oberbürgermeister Christian Specht in einer Mitteilung zitiert. „Mit der Kampagne setzen wir ein deutliches Zeichen gegen jegliche Form von Diskriminierung und Gewalt und verdeutlichen, dass Mannheim als Stadt geschlossen für Vielfalt, Respekt und Zusammenhalt steht.“
Die zentralen Themen für die Kampagne wurden in einem partizipativen Workshop mit Fachkräften des städtischen Fachbereichs Sicherheit und Ordnung, der Polizei sowie mit ehrenamtlich Aktiven aus der queeren Community erarbeitet. Als konkrete Hilfestellung weisen alle Plakate darauf hin, Gewalt gegen queere Menschen zur Anzeige bringen. Auch auf die drei konkreten Möglichkeiten, eine Anzeige zu machen, wird hingewiesen: per Notruf 110, auf dem nächsten Polizeirevier oder über die Onlinewache (www.polizei-bw.de/onlinewache). Diese und weitere Anlaufstellen sind zudem auf der Webseite www.mannheim.de/sicherheit-queer zu finden.
Plakate fokussieren unterschiedliche Aspekte des Themas
„Die queere Community hat schon länger den Wunsch, die Sicherheit queerer Menschen im öffentlichen Raum zu thematisieren“, freut sich demnach Angela Jäger, Teil des Vorstands von PLUS Rhein-Neckar e. V., über die Kampagne. Susanne Hun aus dem Vorstand des Queeren Zentrums Mannheim e. V. und des Monnem Pride e. V. ergänzt: „Für die diesjährige Monnem Pride wird es neben der Kampagne wieder ein Awareness Team geben und zusätzlich einen Flyer, der über die Möglichkeiten, Anzeige zu erstatten, aufklärt.“
Drei Plakate fokussieren mit Texten unterschiedliche Aspekte des Themas:
- Gemeinsam sicher sichtbar. Für die Sicherheit queerer Menschen in Mannheim.
- Haltung zeigen. Vielfalt lieben. Denn Hass steht Mannheim nicht.
- Meine Stadt, meine Liebe – ohne Angst. In Mannheim passen wir aufeinander auf.
Auf fünf weiteren Plakaten sprechen Menschen aus Mannheim zum Thema:
- Oberbürgermeister Christian Specht: „Die Sicherheit von queeren Menschen ist mir persönlich wichtig.“
- Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer: „Mit uns für Akzeptanz, Vielfalt und Respekt!“
- Noemi & Lucy-Marie vom Transtreff Mannheim: „Wenn wir auf der Arbeit, in der Bahn oder in der eigenen Familie queerfeindliches Verhalten wahrnehmen, dann sollten wir dies aktiv ansprechen.“
- Shayma AlQueer: „Ich bin queer – und bleibe hier.“
- Jonathan: „Ich bin trans* und gut so wie ich bin. Genau wie Du.“
Queere Menschen erleben laut Sicherheitsbefragung mehr Gewalt
Die Kampagne basiert auf Erkenntnissen der Mannheimer Sicherheitsbefragung 2022, bei der sich rund sechs Prozent der Befragten zur queeren Community zuordneten. Queere Personen fühlen sich demnach unsicherer und erleben mehr Gewalt im öffentlichen Raum als andere Menschen in Mannheim. Sie schränken ihr Verhalten ein, beispielsweise vermeiden sie bestimmte Straßen in der Dunkelheit. Dabei berichteten vor allem die Frauen unter ihnen, die Taten seltener bei der Polizei angezeigt zu haben.
Aufgrund der vielfältigen Vorarbeit der queeren Community konnte im Frühjahr 2025 das gemeinsame Projekt „Mannheims Verbündete“ starten, das die Kampagne sowie eine Veranstaltungsreihe umfasst. Das Projekt wird nach Angaben der Stadtverwaltung getragen von SiMA – Förderverein Sicherheit in Mannheim e. V. gemeinsam mit dem Queeren Zentrum Mannheim e. V., PLUS Rhein-Neckar e. V. und der LSBTI-Beauftragung (LSBTI steht für lesbische, schwule, bisexuelle, trans und inter Menschen und meint hier alle queeren Menschen) der Stadt Mannheim. Das Projekt „Mannheims Verbündete“ wird von der Stadt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ (BMFSFJ) und des Mannheimer Bündnisses für ein Zusammenleben in Vielfalt gefördert.
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