Bundespolizei warnt vor Trend

Junge Männer ahmen Social-Media-Video nach und bringen sich in Gefahr

Social-Media-Trend oder lebensgefährlicher Leichtsinn? Zwei junge Männer begeben sich in einem Gleisbereich in Mannheim in Gefahr. Dort eifern sie einem Video nach. Die Bundespolizei ist besorgt - und warnt

Von 
Kai Plösser
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Symbolbild © Carsten Rehder/dpa

Mannheim. Weil sie einen vermeintlichen Trend aus den soziale Netzwerken nachahmen wollten, haben zwei junge Männer in Mannheim Ärger mit der Bundespolizei bekommen. Sie hatten sich nach Behördenangaben am Donnerstagabend unerlaubt in einem Gleisbereich der Deutschen Bahn aufgehalten und sich damit in Lebensgefahr begeben. Auf die nur scheinbar idyllische Örtlichkeit seien sie nach eigenen Angaben durch ein Kurzvideo in sozialen Medien aufmerksam geworden. Die Bundespolizei in Mannheim erhielt gegen 19.30 Uhr den Hinweis durch die Deutsche Bahn.

Wo sie sich genau aufhielten, darüber wollte die Bundespolizei „zur Vermeidung von Nachahmungen“ keine Auskunft geben. Vor Ort trafen die Beamten beide Männer an und klärten in einem Gespräch über die Gefahren auf. Hierbei habe sich herausgestellt, dass beide einem Video nacheiferten, das sie zuvor auf einer Social-Media-Plattform gesehen hatten.

„An Leichtsinn kaum zu übertreffen“

Hierbei soll es darum gegangen sein, die Atmosphäre einzufangen, teilte Behördensprecherin Daniela Busse auf Anfrage mit. „Wenn sie die Atmosphäre genießen und abschweifen, weil sie in Gedanken sind, achten sie vielleicht weniger auf die Umgebung“, erklärte sie. Ein herannahender Zug könnte dann womöglich nicht wahrgenommen werden. Auch die beiden jungen Männer hätten scheinbar ohne weiter über die Konsequenzen nachzudenken, das Video aus den sozialen Netzwerken nachahmen wollen. Ein Aufenthalt in Gleisbereichen sei „an Leichtsinn kaum zu übertreffen“.

Die Behörde warnte abschließend: „Menschen die über soziale Medien auf vermeintliche Trends stoßen, sollten immer den Sinn und die Gefahr hinterfragen, bevor sie ihnen folgen. Das schützt zum einen ihr eigenes Leben, bewahrt sie zum anderen aber auch vor Strafen.“ Auf die beiden jungen Männer kommt nun ein Ordnungswidrigkeitenverfahren zu.

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