Mannheim. Die Jüdische Gemeinde Mannheim fordert, die für 16. und 17. Dezember geplanten Auftritte Xavier Naidoos in Köln abzusagen. In einem offenen Brief an die Veranstalter – die Lanxess Arena und die Konzertagentur Live Nation – wird kritisiert: „Es ist weithin bekannt, dass Naidoo sich in einer Reihe von Texten judenfeindlich geäußert und Verschwörungsmythen verbreitet hat.“ Die Wiederholungen seiner antisemitischen Stereotype ließen eine Distanzierung des langjährigen Söhne-Mannheims-Sängers nicht glaubhaft erscheinen, so der Vorwurf. Naidoo habe sich perfide und zynisch zum Holocaust geäußert. Zudem bediene er Vorurteile mit Formulierungen wie „sogenannte Juden“ oder „Zentralrat der Lügen“. Diese zeugten von einem „tiefsitzenden Judenhass“.
Naidoo war auch wegen seiner Nähe zu Reichsbürgern in die Kritik geraten. Nachdem er sich immer weiter radikalisiert hatte, kam es wegen seiner Konzerte in mehreren Kommunen zu Protesten. Im Februar 2022 veröffentlichte er ein „Entschuldigungsvideo“: Darin distanzierte sich Naidoo von „Irrwegen“, sprach von „Verblendung“ und tauchte aus der Öffentlichkeit ab. Die – umgehend ausverkauften – Konzerte in Köln sollen seine ersten seit sechs Jahren sein. Im Januar 2026 sind weitere geplant, unter anderem in der SAP Arena.
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