Mannheim. In Mannheim hat die Corona-Pandemie offenbar Auswirkungen auf die Zahl der Geburten: Im zweiten Corona-Jahr 2021 kamen 4366 Babys auf die Welt. Zuletzt war die Zahl der Geburten in Mannheim rückläufig, 2020 waren es 4073.
Die Zahl der Geburten habe 2021 das „Vor-Pandemie-Jahr“ 2019 übertroffen: Hier gab es 4226 Geburten, wie die Stadt Mannheim auf Anfrage dieser Redaktion mitteilt. Wie viele Kinder bis Ende des Jahres in Mannheim geboren werden, das steht freilich noch nicht genau fest: Von Januar bis einschließlich Juni 2022 verzeichnete die Stadt Mannheim insgesamt 2270 Geburten. „Es sieht danach aus, als ob sich die Geburtenzahl in 2022 in dem Bereich dazwischen einpendeln wird“, so die Pressestelle der Stadt. „Ob die steigende Anzahl der Geburten direkt mit den einschränkenden Corona-Bedingungen zusammenhängt, können wir nicht beurteilen.“
In Baden-Württemberg wurden 2021 übrigens so viele Kinder geboren wie seit über 20 Jahren nicht mehr: Bei 113 500 Kindern sind das 5600 mehr als 2020. Der letzte Höchststand wurde 1997 im Land mit 116 400 Geburten erreicht.
Beim Blick auf Deutschland fällt auf, dass es 2021 so viele Geburten wie zuletzt 1997 gab, das Statistische Bundesamt hat rund 795 500 Neugeborene gezählt - ein Anstieg von zwei Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2020. Allerdings stiegen die Geburtenzahlen nur in Westdeutschland. Beim Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2020 um 3,3 Prozent. In Ostdeutschland ging die Zahl der Geburten zurück, und zwar um 5,1 Prozent.
Weniger Eheschließungen
Und wie sieht es mit der Zahl der Eheschließungen aus? In Hessen ist im Jahr 2021 ein Tiefststand erreicht worden, den es seit 1946 nicht mehr gab. „Auch in Mannheim waren die Zahlen der Eheschließungen von 2019 bis 2021 rückläufig“, so die Stadt. Während 2019 noch 1217 Paare den Bund der Ehe schlossen, gaben sich 2020 noch 1031 Menschen das Ja-Wort, 2021 dann nur noch 946 Paare. „Viele haben ihre Hochzeiten aufgrund der Corona-Beschränkungen bei der Trauung sowie bei der anschließenden Feier aufgeschoben. Nachdem die Beschränkungen in 2022 zunächst gelockert und nun ganz aufgehoben wurden, haben viele Paare wieder Lust zu heiraten“, so die Stadt.

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Der Abwärts-Trend bei den Eheschließungen befinde sich im Jahr 2022 in der Umkehr. Von Januar bis Juni 2022 sagten in Mannheim 426 Paare „Ja“. „Weitere 302 Eheschließungen sind für die nächsten Monate bereits bestätigt oder reserviert, wobei hier noch Trauungen hinzukommen werden. Dem Standesamt liegt eine zunehmende Zahl an Anmeldungen von Eheschließungen vor, die aufgrund ausstehender Prüfung noch nicht berücksichtigt werden können“, teilt die Pressestelle auf Anfrage dieser Redaktion mit.
Für den bundesweiten Überblick gilt: Der gestiegenen Zahl der Neugeborenen in Deutschland steht wiederum ein starker Rückgang der Hochzeiten gegenüber: 2021 haben in Deutschland 357 800 Paare den Bund der Ehe geschlossen - 4,2 Prozent weniger als 2020. Schon 2020 sank die Zahl um 10,3 Prozent. Weniger Eheschließungen gab es zuletzt während des Ersten Weltkriegs.
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