Tarifbindung

IG Metall: "Durchbruch" im Streit bei Südkabel

Mit einem zweitägigen Streik wollte die IG Metall den Mannheimer Traditionsbetrieb Südkabel zurück in die Tarifbindung zwingen - doch schon nach wenigen Stunden nimmt die Auseinandersetzung eine überraschende Wendung.

Von 
Tatjana Junker
Lesedauer: 
Die IG Metall bestreikt Südkabel seit Dienstag. © IG Metall

Überraschende Wende im Streit um die Tarifbindung bei Südkabel: Wie die Gewerkschaft IG Metall mitteilt, haben das Unternehmen und die Arbeitnehmervertreter einen Durchbruch erzielt. Details zur Einigung wollte Thomas Hahl, Chef der Mannheimer IG Metall, zunächst nicht nennen: „Wir werden erst die Belegschaft informieren.“ Über die ausgehandelten Punkte müssten die Beschäftigten noch abstimmen, außerdem brauche es grünes Licht vom Firmen-Eigentümer.

Die Gewerkschaft und Südkabel streiten sich seit Ende 2020: Damals war das Unternehmen aus dem Arbeitgeberverband Südwestmetall ausgetreten, die IG Metall kämpft seither um die Rückkehr des Betriebs in den Flächentarifvertrag. Südkabel argumentierte in der Vergangenheit wiederum mit einer anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Lage, die auch von der Belegschaft einen Beitrag fordere.

Die Auseinandersetzung war zuletzt dahingehend eskaliert, dass mehr als 90 Prozent der IG-Metall-Mitglieder im Betrieb bei einer Urabstimmung für einen Streik votierten. Den hatte die IG Metall am Dienstagmorgen gestartet. Er soll – unabhängig vom inzwischen erzielten Durchbruch – bis Donnerstag dauern. Am Mittag hatte die Gewerkschaft dann verkündet, dass die Geschäftsleitung kurzfristig zu Verhandlungen eingeladen habe.

Redaktion Wirtschaftsreporterin

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen