Mannheim. Studenten kommen hauptsächlich wegen des guten Rufs der Hochschulen nach Mannheim. Das hat eine Befragung der Stadt Mannheim ergeben. Demnach sagen 64 Prozent, dass der gute Ruf der Universität oder der anderen Hochschulen ausschlaggebend war. 36 Prozent gaben als Grund an, dass sie bereits in der Region wohnen. Die Stadt Mannheim selbst als Grund nannten dagegen nur zwölf Prozent.
Bereits zum vierten Mal hat das Rathaus Studierende befragen lassen. Die Verwaltung will damit herausfinden, wie attraktiv die Stadt für Studenten und Absolventen ist. „Hochschulstädte haben einen enormen Standortvorteil, wenn es ihnen gelingt, auch die Absolventen zu binden“, sagte Bürgermeister Michael Grötsch (CDU) gestern bei der Vorstellung der Zahlen. Erhoben hat sie das Spiegel-Institut Ende des vergangenen Jahres.
Wohnraum als Problem
2227 Studierende haben sich an der Umfrage beteiligt, 1567 von ihnen wohnen auch in Mannheim. Ein Augenmerk legte das Institut dieses Mal auf die Internationalen Studierenden, also junge Menschen, die aus dem Ausland eigens für das Studium nach Mannheim kommen. 147 von ihnen beteiligten sich an der Umfrage, fast alle von ihnen studieren an der Universität.
Für mehr als zwei Drittel der Befragten war demnach Mannheim ihr Wunsch-Studienort. Ebenfalls über 60 Prozent der Studenten gaben an, die Wochenenden immer oder oft in der Stadt zu verbringen. Bürgermeister Grötsch wertet das als wichtiges Zeichen. Denn wenn man die jungen Menschen dazu bringen wolle, nach ihrem Abschluss hier zu bleiben, dann müssten sie „ein Mannheim-Feeling“ entwickeln und die Region kennenlernen.
Auf die Frage, ob sie später in Mannheim bleiben wollten, sagen 58 Prozent, dass sie es sich mindestens vorstellen können – fest vor haben es zehn Prozent, ernsthaft in Erwägung ziehen es elf Prozent und 37 Prozent können es sich vorstellen. Das sind sehr ähnliche Werte wie bei der Umfrage vor zwei Jahren. Auch andere Zahlen haben sich kaum geändert, das gilt im Vergleich zu allen bisherigen Absolventen-Umfragen. Grötsch wertet das als „konstant hohes Niveau“. In Auftrag gegeben hat die städtische Wirtschaftsförderung die Erhebung. Leiterin Christiane Ram schaut deswegen auch genau auf die Ergebnisse – besonders, was die Kontakte der Studenten zu den Unternehmen angeht. Auch hier ein gewohntes Bild: Die Großunternehmen sind bekannt, das sagt die breite Mehrheit der Befragten. Etwas anders sieht es bei kleinen und mittleren Unternehmen aus. Hier beurteilen die Studenten die Bekanntheit deutlich zurückhaltender, auf einer Skala von eins (sehr schlecht) bis sieben (sehr gut) gibt es hier eine 4,2. Internationale Studenten sehen die Sache im Übrigen sehr ähnlich.
„Überraschender Zuwachs“
Als positiv bewertet Christian Ram die Einstellung der Befragten zur Existenzgründung. Sechs Prozent haben in der Umfrage gesagt, sie wollten sich „definitiv beruflich selbstständig machen“. Vor zwei Jahren lag dieser Wert noch bei drei Prozent. „Das ist ein überraschender Zuwachs und ein Erfolg für unserer Gründerstadt-Strategie“, sagte Ram. Hier solle aber noch mehr passieren, genauso wie bei der Vermittlung von Unternehmenskontakten an Studenten.
Die sehen Mannheim als Stadt im Übrigen recht positiv: Stadtbild, Verkehrsanschluss, Einkaufs- und Ausgehmöglichkeiten bekommen alle gute Noten, auf der Skala von eins bis sieben meist klar oberhalb von fünf. Deutlich schlechter wird dabei das Wohnangebot bewertet. Die Aussage, Mannheim biete ein „Wohnangebot zu angemessenen Preisen“ bekommt nur eine 3,7.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-hochschulen-sind-der-magnet-_arid,1393288.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html