Mannheim. Mit Brechstange und Baseballschlägern sollen sie gekommen sein, am vergangenen Samstag gegen neun Uhr. Es sind drastische Schilderungen, die Anwohner des betroffenen Anwesens der Zeitung Rheinpfalz schilderten. Vier vermummte Personen sollen mit erschreckender Gewalt am helllichten Tag auf die mit Sicherheitsglas bestückte Eingangstür eingeschlagen haben, minutenlang. Einmal eingedrungen, sollen die Maskierten gezielt eine Wohnung im Obergeschoss angesteuert haben – dort hätten sie ebenfalls versucht, gewaltsam die Eingangstür aufzubrechen.
Polizei hält sich zurück
Was Zeugen am Wochenende in der noblen Wohngegend, in der auch viele junge Familien mit kleinen Kindern leben, beobachtet haben, bestätigt nun auch das Polizeipräsidium Mannheim in einer Pressemitteilung. Die Unbekannten haben zunächst mit Baseballschlägern die Eingangstür des Anwesens "Am Oberen Luisenpark" zertrümmert. Danach wollten die Täter in eine Wohnung im ersten Stock eindringen. Der Bewohner konnte das aber verhindern. Daraufhin flüchteten die Täter in unbekannte Richtung.
Ein gewöhnlicher Wohnungseinbruch scheint unwahrscheinlich mit diesem Vorgehen und zu dieser Uhrzeit. In einer Pressemeldung hat sich die Polizei nun mit einigen Infos an die Öffentlichkeit gewandt. Nach wie vor sind auch die Umstände der Tat sowie deren Hintergründe unklar. Ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen ist der Fluchtweg, den die Männer nach der Tat genommen haben. Möglicherweise hatten sie unweit des Tatorts, in der Fichtestraße, Kantstraße und Leibnizstraße, ein Fluchtfahrzeug abgestellt, vermuten die Ermittler.
Anfrage im Gemeinderat
Der Fall schlägt mannheimweit hohe Wellen. Zahlreiche Leserinnen und Leser haben sich an die Redaktion gewandt. Es stehen viele Fragen im Raum. Unter anderem nach der Informationspolitik des Polizeipräsidiums Mannheim, die erst am Mittwoch eine Pressemitteilung zu dem Fall veröffentlichte . Die Fraktion Freie Wähler – Mannheimer Liste hat am Montag eine Anfrage an Oberbürgermeister Peter Kurz zum "Informationsfluss zwischen Polizei, Ordnungsdezernat und Gemeinderat" gestellt und bittet in der nächsten Sitzung des Gemeinderates am 11.Oktober um eine Beantwortung. Die Fraktion will konkret wissen: Was geschah? Hatte die Stadt darüber Kenntnis? Und wenn Informationen vorlagen, warum erfolgte keine öffentliche Stellungnahme der Stadt zu diesem Vorfall?
Die Polizei hofft derweil auf Hinweise aus der Bevölkerung und stellt folgende Fragen:
- Wer kann Hinweise zur Tat geben?
- Wem sind am Samstagvormittag, kurz vor oder kurz nach 9 Uhr, verdächtige Personen im Bereich "Am Oberen Luisenpark", Fichtestraße, Kantstraße, Leibnizstraße aufgefallen, die vermummt waren oder die sich gerade ihre Maskierungen auf- oder abgezogen haben?
- Wem sind ein oder mehrere verdächtige Fahrzeuge im Tatortbereich aufgefallen, aus denen verdächtige Personen ein- oder ausgestiegen sind?
- Wem ist ein verdächtiges Fahrzeug aufgefallen, das sich mit hoher Geschwindigkeit aus dem Tatortbereich entfernte.
Alle Zeugen werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst unter Telefon 0621/174-4444 oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen. Jeder noch so kleine Hinweis könnte die Fahnder auf die Spur der Täter bringen, heißt es in der Pressemitteilung.
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