Ökologie: - Kleine Unternehmen, Organisationen und Vereine nehmen an Gratis-Programm teil, um Umweltschutz zu leben

Gratis Umweltschutz-Programm für Betriebe und Organisationen

Von 
Lea Seethaler
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Die Vertreterinnen und Vertreter der teilnehmenden Organisationen im Videocall. © Lea Seethaler

Mannheim. Wie kann ich Energie sparen? Wie Müll? Wie Wasser? Was kann ich tun, damit ich die Umwelt schone? Und das bei Aktivitäten, die mein Verein oder Betrieb täglich durchführt? All diese Fragen stellten sich Vertreter von Mannheimer Organisationen beim Projekt „ECOfit“, das sie durchgeführt haben. Nun tauschten sie sich bei einem Videocall zu ihrer dabei umgesetzten besten umweltschonenden Maßnahme aus.

„ECOfit“ ist ein Förderprogramm des baden-württembergischen Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Es wendet sich an Teilnehmende, die sich „erstmalig strukturiert mit dem Umweltmanagement beschäftigen möchten“, sagt Stadtsprecher Kevin Ittemann. Daher fänden sich unter den Teilnehmenden meist kleinere Firmen und Organisationen wieder. Ihnen wird mit Hilfe der Landesförderung und einer Klimaschutzprämie der Stadt die kostenfreie Teilnahme am Projekt ermöglicht.

Wie kann meine Organisation teilnehmen?

  • Wer zukünftig bei „ECOfit“ teilnehmen möchte, kann sich bei der Abteilung Klimaschutz der Stadt unter der E-Mail 67.1@mannheim.de melden. Die Stadt prüft dann die Eignung für eine Teilnahme.
  • Förderberechtigt bei „ECOfit“ sind mit Standort Baden-Württemberg: Unternehmen (auch Nicht-KMU),Verbände, Vereine, Kammern, Innungen, Kommunen und kommunale Einrichtungen, Eigen- und Wirtschaftsbetriebe, Schulen, Hochschulen und Universitäten, Bildungseinrichtungen, Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen sowie weitere Teilnehmer (in Abstimmung mit der bewilligenden Stelle).
  • Die Anforderungen für eine Teilnahme am Programm sind für Projektteilnehmer gering und kostenlos, heißt es von der Stadt. Durch eine zusätzliche Klimaschutz-Prämie der Stadt sei gewährleistet, dass das Programm komplett kostenlos ist.
  • Außerdem gelten folgende Hinweise aus der Förderrichtlinie: Ein „ECOfit“-Teilnehmer, dessen letzter „ECOfit“-Abschluss mindestens fünf Jahre zurückliegt, darf erneut an einem „ECOfit“-Konvoi teilnehmen und ist förderfähig.
  • Teilnehmer, die bereits ein validiertes oder zertifiziertes Umweltmanagementsystem eingeführt haben, können sich einem „ECOfit“-Konvoianschließen, sind jedoch nicht förderfähig.

Bei der Vorstellung der „besten Maßnahme“ machte beim Videocall die Firma Datis IT-Services den Anfang. Mit ihrer Optimierung des Kühlsystems für die Serverkühlung sparte sie 30 000 kWh Strom. Und zudem 5 000 Euro im Jahr. Das rechnete Thomas Fleischer von Datis IT-Services vor. Wie das gelang? Ihm war unter anderem aufgefallen, dass der Sensor, der die Wärme der Rechner anzeigte, verfälscht war, da er in der Sonne stand. Im Rahmen des „ECOfit“-Projekts werden Leute wie er von der Firma CMC Sustainability bei der Umsetzung der Ideen mit Tipps und Analysen in der Praxis unterstützt.

Nach einer genauen Bestandsaufnahme entwickelten Teilnehmer wie Fleischer mit ihrem Team in den vergangenen Monaten individuell zugeschnittene Programme. Die aktuelle Projektrunde, die sich jetzt gemeinsam im Videocall austauschte, startete bereits im vergangenen Jahr und ist somit auf der Zielgeraden, so die Stadt.

Bei der Zwischenbilanz stellte auch der Deutsch Bosniakische Kulturverein seine Aktion, nämlich die Umstellung von elektrischer Heizung auf Fernwärme, vor. Hier konnten Einsparungen im Bereich der Heizenergie erfolgen, so Hilmija Redzic. Der Islamische Arbeiterverein wiederum konnte durch das Einsetzen von Wasserperlatoren Einsparungen von 35 Prozent beim Wasserverbrauch sowie 150 Euro pro Jahr erreichen. „Wir haben gemerkt, dass wir viele Rituale mit Wasser haben und dann in diesem Bereich angesetzt“, erklärt Khalil Khalil.

„Neben der Frage des finanziellen Nutzens wurde bei der Auswahl der sogenannten ‚Besten Maßnahme‘ auch auf Kreativität und Innovation geachtet“, wird Bürgermeisterin Diana Pretzell in einer Pressemitteilung zum Projekt zitiert. „ECOfit“ zeige, dass jede Organisation einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz in Mannheim beitragen könne, so Pretzell.

Plastik und Müll eingespart

Und manchmal kann so eine Maßnahme auch ganz simpel sein - und viel bewirken. So hatte das Interkulturelle Haus Mannheim bei sich eine Spülmaschine installiert. Denn bei den Veranstaltungen fiel immer viel Einweggeschirr aus Plastik an. Das ist nun Geschichte, berichtet Luna Habte Ghebrai. Um Müll ging es auch bei der Mannheimer Gründungszentren GmbH. Durch Erstellen eines übergeordneten Abfallkonzeptes konnte 20 Prozent Restmüllanteil vermieden werden, berichtet Anette Reimelt. Und so in allen Gründungszentren 6000 Euro pro Jahr eingespart werden.

Der „ECOfit“-Projektabschluss ist im September diesen Jahres geplant. Weitere Infos zum Projekt gibt es für Interessierte bei der Klimaschutzagentur Mannheim (Ansprechpartnerin: Agnes Schönfelder, Telefon: 0621 293 53 71) und bei der CMC Sustainability GmbH (Ansprechpartnerin: Katharina Saile, Telefon: 0711 40 05 31 0).

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

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