Auftaktveranstaltung

Gegen Rassismus und Diskriminierung: „Schwarze Akademie“ startet in Mannheim

"Perspektiven und Kompetenzen Schwarzer Menschen finden in der Öffentlichkeit kaum Platz", sagt die "Schwarze Akademie". Zeit, das zu ändern, finden acht junge Menschen dahinter. Und laden ins Mannheimer Schloss ein.

Von 
Lea Seethaler
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Emyloïa Padonou (v.l.), Mario Aouga, Joseph Mebrahtom, Euphrosine Ogouteïbo, Hannes Jürgens, Evelyn Dossa, Audrey Achieng und Idoxine Ahoumenou. © Lys Y. Seng

Mannheim. Wissen schaffen, vernetzen – bilden: Die neue „Schwarze Akademie“ will „Plattform zur weltweiten Sichtbarmachung der Expertise Schwarzer Menschen“ sein. In Mannheim stellt sie sich am Freitag, 15. Juli, erstmals im Schloss der Öffentlichkeit vor.

„Kompetenz wird nicht gesehen“

„Schwarze Menschen tragen maßgeblich zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft bei. Ihre Perspektiven und Kompetenzen finden in der Öffentlichkeit jedoch kaum Platz“, heißt es von den Organisatoren. „Bis heute wird dadurch die Verwirklichung wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und politischer Rechte sowie kulturelle Teilhabe durch koloniale Kontinuitäten in Medien und Strukturen erschwert.“

Das Programm der Akademie ist daher offen für alle Interessierten. Es ist umfangreich und zugleich vielversprechend: Internationale Workshops, Seminare, Schreibwettbewerbe und Austauschprogramme befassen sich 2022 etwa mit den Themen Dekolonisierung des Internets, Diskriminierung, Afrofeminismus, Rassismus sowie koloniales Erbe und Erinnerungskultur.

Ziel sei es, „Wissen und Expertise von Menschen, die sich als Schwarze Menschen positionieren, weltweit sichtbar und für alle zugänglich zu machen.“ Mit einer digitalen Plattform und „analogen sowie digitalen Angeboten, trägt die Schwarze Akademie dazu bei, den unvollständigen Diskurs über Entwicklungsakteure zu vervollständigen“, so das Organisationsteam. Es besteht aus acht jungen Menschen aus afrikanischen Ländern sowie Deutschland, die sich zusammengeschlossen haben. Sie setzen das Programm in der Quadratestadt um. Projektleiterin ist Nicole Amoussou vom Mannheimer Verein MeineWelt.

Die Akademie will des Weiteren Rassismus, Vorurteilen und Diskriminierung etwas entgegensetzen. Eröffnet wird die Veranstaltung am Freitag durch die Schirmherrinnen Aissatou Diallo (Aktivistin und ehem. Lehrerin in Solingen) und Carola Lentz (Präsidentin, Goethe-Institut). Grußworte sprechen Claus Preißler (Beauftragter für Integration und Migration der Stadt Mannheim), Sylvia Löffler (Koordinierungsstelle Mannheimer Bündnis) und Susan Zerwinsky (Institutsleiterin Goethe-Institut Mannheim).

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Die Vorstellung der „Schwarzen Akademie“ findet am 15. Juli von 16 bis 19 Uhr im Gartensaal des Schlosses sowie über Zoom statt. Für die Teilnahme vor Ort kann man sich unter info@black-academy.org anmelden. Die Veranstaltung wird ins Deutsche, Englische, Französische und in Gebärdensprache übersetzt. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei, wenn Hilfsmittel (wie Induktionsanlage) benötigt werden, kann man sich per Mail an die Adresse meike.weber@goethe.de wenden.

Initiiert wurde die Akademie im Jahr 2020 von den Vereinen MeineWelt, PLACE und PLACE for Africa. Seit 2022 wird sie in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für internationale kulturelle Bildung des Goethe-Instituts in Mannheim und dem weltweiten Netzwerk des Goethe-Instituts weiterentwickelt. Gefördert wird sie ebenso vom Goethe-Institut sowie im Rahmen des Aktionsfonds „Zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rechtsradikalismus, Muslimfeindlichkeit, Antisemitismus und Antiziganismus“ vom Fachbereich Demokratie und Strategie der Stadt.

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

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