Mannheim. Die GBG wird ihr Angebot an Gästewohnungen beibehalten und möglicherweise „an sinnvollen Standorten“ wie im neu entstehenden Franklin-Quartier ausbauen. Zudem wird sie die Wohnungen nicht mehr für Externe anbieten, sondern nur noch für GBG-Mieter, „um Missverständnisse auszuschließen“. Das sagte Heiko Brohm, Sprecher der Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft auf Anfrage dieser Redaktion.
Das Unternehmen nutzt derzeit acht seiner mehr als 19 000 Wohnungen für das Angebot. Zwei weitere Gästewohnungen werden derzeit instandgesetzt und sind nicht mietbar. Das Angebot sei vor rund 20 Jahren schrittweise eingeführt worden, um GBG-Mietern einen zusätzlichen Service zu bieten, wenn diese Übernachtungsbesuch erhalten. Dann waren die Wohnungen – bis jetzt – auch für externe Interessenten mietbar.
Oberbürgermeister Peter Kurz hatte im Interview mit dem „MM“ gesagt, dass Städte dem Thema Airbnb generell kritisch gegenüber sehen. Airbnb ist ein Internetportal, über das man Wohnungen buchen oder vermieten kann. Kritiker führen an, dass durch das Angebot vor allem in Städten Wohnraum entzogen wird. Das Thema wird auch in Mannheim diskutiert. Im August wurde bekannt, dass der CDU-Bundestagsabgeordnete und Stadtrat Nikolas Löbel in seiner Immobilie in der Neckarstadt-Ost vier von zehn Wohnungen an eine Gesellschaft vermietet hat, die sie wiederum bei Portalen wie Airbnb anbietet.
Das Unternehmen sagt, dass ihre Gästewohnungen rund 0,5 Promille ihres Bestandes ausmache. Die Vermietung finde nicht über ein kommerzielles Portal wie Airbnb, sondern allein über die GBG statt. Einen Rendite-Zweck verfolge das Unternehmen damit nicht. Brohm betont, dass die GBG zudem seit einiger Zeit ihren Wohnungsbestand wahrnehmbar ausbaue. So seien im vergangenen Jahr mehr als 150 neue Wohnungen hinzugekommen. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, mittelfristig die Marke von 20 000 Bestandswohnungen zu erreichen. Von ,Wegnahme von Wohnraum’ kann bei diesen Größenordnungen also keine Rede sein“, so Brohm.
Eine Diskussion oder gar Pläne, das Angebot einzustellen, gebe es bei der GBG nicht. Die letzte der Wohnungen sei im Jahr 2010 hinzugekommen. Das Angebot wird laut Brohm gut genutzt. 2019 seien die Wohnungen etwa zur Hälfte ausgelastet gewesen. In diesem Jahr wirke sich die Corona-Epidemie aus, die Auslastung werde zum Ende des Jahres voraussichtlich niedriger liegen.
Zu den Kunden der Gästewohnungen zählen nach Angaben des Unternehmens Mieter, Verwandte/Besucher von Mietern und bislang auch Externe. Zahlreiche deutsche Wohnungsbaugesellschaften verfügten über einen solchen Service der Gästewohnungen.
Die derzeit acht Wohnungen (ein bis drei Zimmer) liegen in der Neckarstadt-Ost, auf dem Waldhof, der Schönau, im Wohlgelegen, im Herzogenried und in der Innenstadt. Eine Zwei-Zimmer-Wohnung (64 oder 69 Quadratmeter, geeignet für bis zu sechs Personen) kostet für zwei Personen pro Nacht 55 Euro. Jede weitere Person zahlt fünf Euro. Dazu kommt eine Endreinigung von 40 Euro. Die Monatspauschale beträgt 900 Euro.
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