Politik

Freie Wähler/Mannheimer Liste: Straßenrandparken Problem in allen Stadtteilen

Die Freien Wähler/Mannheimer Liste (ML) starteten mit einer Fahrradtour durch die ganze Stadt in die heiße Phase des Kommunalwahlkampfes. An jeder Ecke gab es Gesprächsbedarf. Ihr Fazit

Von 
Sylvia Osthues
Lesedauer: 
Der Fraktionsvorsitzende fährt bei der „Tour de ML“ voraus: Holger Schmid trifft bei Ankunft auf dem Marktplatz in Feudenheim an der Spitze des Feldes ein. © Sylvia Osthues

Mannheim. Es ging durch ganz Mannheim und es wurde ordentlich in die Pedale getreten. Die Spitzenkandidaten der Freien Wähler/Mannheimer Liste (ML) für die Kommunalwahl am 9. Juni starteten mit einer ausgedehnten Fahrradtour durch die Mannheimer Stadtteile in die heiße Phase ihres Wahlkampfes. „Der fehlende Lückenschluss im Mannheimer Radwegenetz brachte uns auf die Idee, eine Fahrradtour zu machen“, erklärte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christiane Fuchs. Stadtratskandidaten im einheitlichen Outfit mit dem Fraktionsvorsitzenden Holger Schmid an der Spitze fuhren die 60 Kilometer lange Strecke mit.

Der Mannheimer Morgen auf WhatsApp



Auf unserem WhatsApp-Kanal informieren wir über die wichtigsten Nachrichten des Tages, empfehlen besonders bemerkenswerte Artikel aus Mannheim und der Region und geben coole Tipps rund um die Quadratestadt

Jetzt unter dem Link abonnieren, um nichts mehr zu verpassen

Dabei schlossen sich von Stadtteil zu Stadtteil immer wieder neue Fahrradfahrerinnen und -fahrer an. „Mit dem Fahrrad sieht man noch ganz andere Dinge, viel Positives, aber auch Probleme“, sagte Schmid. Von den Teilnehmenden habe es viel Zuspruch auf der „Tour de ML“ gegeben. „Es gab viel positive Zustimmung für unsere parteiunabhängige Realpolitik.“ Alle Kandidatinnen und Kandidaten der ML waren auf den Beinen, um während der Tour immer wieder mit einem Informationsstand vor Ort ein Zeichen zu setzen. „Das kam gut an, es gab viele gute Gespräche“, berichtete Christiane Säubert am Stand in Feudenheim.

Newsletter "Guten Morgen Mannheim!" - kostenlos registrieren

Zuvor hatte der Weg zunächst von den Rheinterrassen zum Meeräckerplatz auf dem Lindenhof geführt, wo zu dem Zeitpunkt der Wochenmarkt stattfand. „Der Rheindamm war dort das Hauptthema, es ging um den Stand der Dinge“, berichtete Schmid. Nächster Halt war der ML-Stand an einem Supermarkt im Stadtteil Rheinau. „Hier ging es um die Straßennamen, dass damit endlich mal Schluss ist“, erzählte der Fraktionsvorsitzende.

Weiter ging die Fahrt über die Relaisstraße in Rheinau bis der Tross in der Vogesenstraße in Friedrichsfeld eine Kaffeepause einlegte. In einer Bäckerei kamen die Kandidaten und Kandidatinnen der ML mit den Menschen ins Gespräch. „Deutlich wurden die Parteiverdrossenheit und die große Hoffnung, dass sich etwas ändert“, erläuterte Fraktionsvorsitzender Schmid.

Auf dem Rathausplatz in Seckenheim fragten die Leute, wann es endlich weitergeht mit der TSG-Halle. „Das Problem ist der geplante Neubau der Stadtbibliothek in N2. Dieser kostet 100 Millionen Euro, die wir im Moment nicht haben“, erklärte Schmid. Darunter würden auch die geplante Kultur- und Sporthalle in Wallstadt sowie die KSV-Halle in Sandhofen leiden. Die Bürger forderten: „Die Sonntagsreden kann die Stadt lassen.“

Nächster Halt nach Seckenheim war der Stadtteil Neuostheim. Thema hier war die Carlo-Schmid-Brücke. Dabei ging es um die beschwerlichen Wege für alte Menschen oder Mütter mit Kinderwagen. Schmid erklärte, dass es 2000 bis 4000 Euro kosten würde, die Brücke barrierefrei zu gestalten. Doch werde stattdessen bis zum Jahr 2025 die Fußgängerbrücke an der OEG-Haltestelle abgerissen, statt an einer der besten Straßen in Mannheim „etwas Vernünftiges“ zu bauen.

Damit die ML möglichst alle Bereiche bei ihrer Tour abdecken konnte, sei die Strecke bewusst etwas länger ausgefallen. So führte der Weg über die Schleuse weiter nach Feudenheim. Bei den Gesprächen auf dem Marktplatz ging es vor allem um das Parkhaus am Wingertsbuckel, das seit der Bundesgartenschau im vergangenen Jahr leer steht, aber dennoch beleuchtet wird. Weitere Themen waren fehlende Kita-Plätze, ein Blitzer an falscher Stelle ortsauswärts, fehlende Anschlüsse in Richtung SAP Arena und Grünzug Nord sowie die vielen Wohnmobile in der Spessartstraße.

Ein Thema zog sich durch die gesamte Tour vom Lindenhof bis nach Blumenau: das Straßenrandparken. So wurde auch in Wallstadt darüber gesprochen. Ein weiteres Thema hier war, ob und wann die geplante Kultur- und Sporthalle errichtet wird. Thema auf dem Lena-Maurer-Platz in Schönau und im Siedlerhock auf der Blumenau war neben dem Straßenrandparken die Wärmeplanung im Mannheimer Norden. Außerdem wurde bemängelt, dass es keinen Radweg in Richtung Blumenau gebe und der Stadtteil durch die vielen Baustellen gleichsam abgeschnitten ist.

Nach einer Stärkung ging es schließlich zum Abschlusstermin in die Oststadt zur Otto-Beck-Straße/Ecke Seckenheimer Straße. Bei der Kleinen Metzgerei zog ML-Fraktionsvorsitzender Holger Schmid eine positive Bilanz der Veranstaltung: „Es war eine superschöne Tour und es waren alles nette Menschen, denen wir begegneten.“ Er kenne zwar die Stadtteile, aber mit dem Rad gehe es um eine ganz andere Art des Kennenlernens, eine verbindliche Art, ob von Radfahrer zu Radfahrer oder zu den Menschen im Stadtteil. „Ein belebendes Element für die verbleibenden vier Wochen auf der Zielgeraden – es hat Spaß gemacht“, sagte Schmid.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke