Mannheim. Die Fotoausstellung „Kiew: Bericht eines Tages: 8. März 2022“ ist am Montagmittag auf dem Vorplatz des Nationaltheaters Mannheim eröffnet worden. Noch bis Montag, 30. Mai, werden dort sowie auf dem Alten Messplatz in der Neckarstadt Bilder der ukrainischen Fotografin Olena Shovkoplias zu sehen sein, die den Widerstand gegen die russischen Invasoren in der ukrainischen Hauptstadt fotografisch dokumentiert hat.
„Wir haben uns bewusst dafür entschieden, hier an der Schillerbühne, dem Dichter der Freiheit, ein Signal zu setzen, da die Freiheit vieler Menschen in der Ukraine martialisch bedroht wird durch einen völkerrechtswidrigen Angriff. Menschen sterben und kämpfen für ihre Freiheit“, sagte Christian Specht, Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim und Vorsitzender des Institut Français Mannheim.
Die Stadtverwaltung wolle dafür Sorge tragen, dass die Geflüchteten aus der Ukraine bestens untergebracht werden, eine Perspektive bekommen und ärztlich versorgt werden, sagte Specht weiter. Mehr als 3000 Geflüchtete hätten sich bislang in Mannheim registriert, viele von ihnen seien privat bei Familien untergekommen. Diese Solidarität aus der Bevölkerung müsse finanziert und unterstützt werden. Jedoch nicht nur in der Quadratestadt: Hilfe soll darüber hinaus in Mannheims Partnerstadt Czernowitz im Südwesten der Ukraine fließen, die viele Geflüchtete aufgenommen habe.
„Wir wollten die Ausstellung, die durch Europa tourt, schnell nach Mannheim holen, um für Spenden zu werben.“ Die Fotos zeigen etwa eine Straßensperre aus Sandsäcken und Stacheldraht, auf denen jemand einen Strauß Weidenkätzchen abgelegt hat, im Hintergrund ein idyllisches Werbeplakat an einer Hauswand, das eine Mutter mit ihrem Baby auf dem Arm zeigt.
Wanderausstellung
- Die Wanderausstellung dokumentiert den Krieg für die Geschichte und bietet einen Einblick in das Leben in Kiew während des Krieges.
- Sie besteht aus 44 Bildern der Fotografin Olena Shovkoplias, die am 8. März 2022 in Kiew aufgenommen wurden.
- Die Ausstellung entstammt der Idee von Yurii Savchuk, Generaldirektor des Nationalmuseums für die Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg in Kiew.
- In Mannheim sind 35 der 44 Bilder in den fünf Kuben auf dem Alten Messplatz und auf dem Vorplatz des Nationaltheaters ausgestellt und bis Montag, 30. Mai, für die Öffentlichkeit jederzeit zugänglich.
- Der Eintritt ist frei.
Veranstaltet wird die Ausstellung vom Institut Français Mannheim in Kooperation mit der Stadt Mannheim, dem Honorarkonsulat Frankreichs in Mannheim, Folker Zöller, dem Nationaltheater Mannheim sowie dem Weltzentrum des Friedens, der Freiheit und der Menschenrechte (Centre Mondial de la Paix, des Libertés et des Droits de l’Homme), das die Ausstellung im Auftrag des Nationalmuseums für die Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg weltweit koordiniert.
Einleitend zu Shovkoplias Ausstellung wurde Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko zitiert, der seine Bestürzung und sein Entsetzen so ausdrückt: „Heute ist Kiew, ohne Übertreibung, der Vorposten der Freiheit und Sicherheit ganz Europas. Russland stürzt sich ins Herz der Ukraine, bis in die Hauptstadt unseres Staates. Es greift Kiew an. Aber wir werden niemals aufgeben! Wir bleiben aufrecht! Die Ukrainer haben der ganzen Welt bewiesen, dass sie für ihr Land und ihre Freiheit kämpfen werden!“
In vielfältiger Art und Weise habe Mannheim ein Herz für Flüchtlinge, vor allem auch für aus der Ukraine Geflüchtete, sagte Michael Grötsch, Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur der Stadt Mannheim. Es seien viele - gerade deswegen sei weiterhin große Hilfsbereitschaft bei der Unterbringung der Geflüchteten erforderlich. Der Fachbereich Arbeit und Soziales sei eine wichtige Anlaufstelle für alle, die helfen möchten.
„Die Ausstellung ist das Mindeste, was wir als Solidaritätsbekundung tun können“, sagte Michael Grötsch. Er betonte angesichts der Erfahrungen aus anderen Flüchtlingskrisen, die derzeit große Hilfsbereitschaft nicht abebben zu lassen. Der Krieg werde nicht so schnell beendet sein, wie es sich alle wünschen würden. Es gelte nun, die Unterstützung kontinuierlich fortzusetzen.
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