Mannheim. Die gestiegene Zahl von Flügen am Frankfurter Flughafen sowie zusätzliche Ferienflieger Richtung Süden sorgen aktuell für mehr Maschinen am Himmel über Mannheim. Das geht aus der Antwort der Deutschen Flugsicherung (DFS) auf eine Anfrage dieser Zeitung hervor. Bürger im Mannheimer Norden hatten sich zuletzt über zunehmenden Fluglärm über der Stadt beklagt.
Seit Anfang 2018 verzeichne man „eine gesteigerte Anzahl an Flugbewegungen im gesamten europäischen Luftraum, selbstverständlich auch am Frankfurter Flughafen“, schreibt die DFS. Erschwerend kämen aktuell die Sommerferien mit mehr Maschinen in südliche Urlaubsgebiete hinzu. Von den etwa 400 Abflügen von der Startbahn-West in Frankfurt fliegen laut DFS derzeit „in der Regel pro Tag etwa zwischen 100 – 140 Luftfahrzeuge in Richtung Mannheim“. Schätzungsweise die Hälfte sei direkt über der Stadt unterwegs, so eine DFS-Sprecherin. Wie groß die zahlenmäßige Zunahme in den vergangenen zwei Jahren war, kann sie nicht sagen. Die Flugzeuge seien über Mannheim meist in einer Höhe von 2800 Metern unterwegs – gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens 300.
Die DFS-Sprecherin betont allerdings auch, dass Bürger den Lärm in den Sommermonaten anders wahrnähmen – unter anderem, weil sie sich öfter draußen aufhielten oder die Fenster offen hätten. Darüber hinaus ist der Sprecherin zufolge die Lärmausbreitung im Sommer größer, und manche Maschinen gewinnen bei steigenden Temperaturen langsamer an Höhe. Bei den Abflugrouten von der Startbahn-West dagegen habe sich in den vergangenen Jahren nichts verändert.
Die Aussage mit den Flugrouten steht auch in der Antwort auf eine Kleine Anfrage, die der Landtagsabgeordnete Stefan Fulst-Blei (SPD) an die Landesregierung gestellt hat. Die Antwort aus dem Verkehrsministerium bezieht sich ebenfalls auf Angaben der DFS. Demnach nehmen vor allem von der Startbahn-West abfliegende Maschinen den Weg über Mannheim. „Vereinzelt“ würden auch landende Maschinen über das Stadtgebiet geführt. In beiden Bereichen habe es zuletzt allerdings „keine Änderung der Verfahren“ gegeben. Die Routen würden so geplant, „dass die Fluglärmbelastung der Bevölkerung möglichst niedrig gehalten wird“. Konkrete Flugzahlen nennt das Ministerium nicht.
Fulst-Blei wundert die Antwort aus Stuttgart, „weil ich bei meinen Vor-Ort-Touren von Leuten auf das Thema Fluglärm angesprochen werde. Es gibt offenbar einen Unterschied zwischen dem subjektiven Empfinden der Menschen und den statistischen Aussagen des Landes“. Auch der Bezirksbeirat Käfertal beschäftigt sich in seiner Sitzung am Mittwoch (19 Uhr, Kulturhaus, Gartenstraße 8) mit dem Thema. Bei dem Gremium hatten sich Bürger ebenfalls über den Lärm beschwert.
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