Mannheim. Am Ende dieses extrem kurzweiligen Abends ist nicht so richtig klar, wer eigentlich der größere König ist. Der Handball-König Uwe Gensheimer. Oder „MM“-Leser Timo Menz, ein regelrechter Gewinnspiel-König, wie sich während der drei Stunden im Neckarauer Bistro Cornelienhof gezeigt hat.
Menz, 42 Jahre alt, gelernte Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr und aus Heddesheim, hat das Abendessen mit dem Star der Rhein-Neckar-Löwen beim großen Gewinnspiel zum 75. Geburtstag des „MM“ gewonnen.
Das allerdings war bei Weitem nicht sein erster Gewinn. Der Mann im blauen Kapuzenpulli erzählt am Restauranttisch nach und nach und ganz beiläufig von vielen anderen Gewinnen.
Das fing schon als Kind auf der „MM“-Kinderseite an, später folgten Reisen nach Wien, Mallorca oder Fuerteventura oder auch ein Treffen mit Schlagersängerin Andrea Berg. Auch seinen persönlichen Trick bei Gewinnspielen verrät er. Doch dazu später mehr.
Er freue sich auf das Treffen mit Uwe Gensheimer, sagt Timo Menz vor dem Restaurant - auch wenn sein Herz in erster Linie für den SV Waldhof schlägt.
Seit 17 Jahren arbeitet er ehrenamtlich im Fanshop unter der Stadion-Südtribüne. Fußball steht für Menz zwar ganz oben, aber zumindest bis zur E-Jugend hat er beim ATB Heddesheim auch Handball gespielt. Torwart. Menz ist sportbegeistert, in den vergangenen Jahren war er als Volunteer - also freiwilliger Helfer - bei vielen Events, von der Leichtathletik-WM bis zum Rollstuhl-Basketball.
Essen im Bistro von Gensheimer
Zum Treffen mitgebracht hat der 42-Jährige seinen knapp 20 Jahre älteren Waldhof-Kumpel Hans Hoyer. Was die beiden an Uwe Gensheimer besonders interessiert? „Wie er zum Handball gekommen ist und was er in seiner Freizeit macht“, sagt Menz. Und ob der sechs Jahre jüngere Gensheimer aus seiner Jugend noch Erinnerungen an Spiele gegen Heddesheim hat.
Für Hoyer ist Gensheimer schlicht „ein Aushängeschild für Mannheim und den Handball“.
Das Aushängeschild muss an diesem Abend an Krücken in den Cornelienhof kommen - sein Bistro, das er 2019 gemeinsam mit einem Kumpel eröffnet hat.
„Geht’s gut?“, fragt Gensheimer die beiden. „Was habt ihr g’schafft, dass ihr hier sein dürft?“ Erst vor ein paar Tagen hatte der Handballer einer Operation an der Achillessehne: Sehne aufgeschnitten, Kalkablagerungen raus. „Die Bilder von der OP zeige ich euch lieber erst nach dem Essen“, sagt er und grinst. Er hoffe, dass er bei der Vorbereitung für die nächste Saison wieder voll einsteigen könne.
Aber jetzt erstmal Essen. „Ihr könnt ruhig das Teuerste bestellen, wenn der ,MM’ bezahlt“, betont der 1,88 Meter große Linksaußen. Empfehlen könne er natürlich alles auf der Karte - der Abend zeigt, dass er damit Recht hat.
Menz und Hoyer bestellen Carpaccio und Rumpsteak-Streifen, Gensheimer Thunfisch-Tatar und einen Salatteller.
Heddesheim sei früher gut gewesen im Handball, erinnert sich Gensheimer. Der 35-Jährige erzählt, wie er als kleiner Junge zum Handball kam („von einem Freund mitgenommen“), von der Zeit beim TV Friedrichsfeld („gute Gemeinschaft, und trotzdem leistungsorientiert“) und wie er als Jugendlicher jede Menge trainiert hat, was er aber gar nicht als Belastung empfand („Mir hat das ja Spaß gemacht, und meine Kumpels waren dabei“).
Am Ende gibt's einen Schnaps
Hans Hoyer blickt dagegen in die Zukunft: Wie lange Gensheimer noch Handball spielen wolle - er sei ja „vorsichtig gesagt auch nicht mehr der Jüngste“. Er habe noch bis 2024 Vertrag, sagt Gensheimer. „Und danach Trainer?“, fragt Hoyer. „Schau mer mal“, antwortet Gensheimer. „Ich denke schon, dass ich den Trainerschein mache, um mir die Möglichkeit offen zu halten.“
Gensheimers zweite große Sport-Leidenschaft ist Tischtennis, auch in der Handball-Nationalmannschaft sei das immer viel gespielt worden, erzählt er. Bei den Olympischen Spielen vergangenes Jahr in Tokio hat Gensheimer eine spannende Wette angeboten - nämlich dass er im Duell mit Tischtennis-Ass Dimitrij Ovtcharov mindestens einen von zehn Aufschlägen des Spitzenspielers zurück übers Netz bringe. Genau diesen einen hat er am Ende geschafft. „Unglaublich, wie die die Bälle anschneiden“, sagt Gensheimer fasziniert.
Doch auch Gewinnspiele sind an diesem Abend wie gesagt ein wichtiges Thema. Er habe kleine blaue Adressaufkleber, verrät Timo Menz. Der Trick: Immer ein solches farbliches Element auf der Postkarte platzieren, damit sie besser auffalle. Menz kann sich aber nicht mehr erinnern, ob er das vergangenen Herbst auch beim „MM“-Gewinnspiel so gemacht hat - oder ob er online teilgenommen hat.
Obwohl Spitzensportler, schließt sich auch Gensheimer einem Nachtisch und einem Schnaps an - nicht nur das zeigt, dass er ein bodenständiger Typ ist.
„Ein spannender Abend in gutem Ambiente und mit gutem Essen“, ist Timo Menz zufrieden. Die beiden Waldhof-Fans vergleichen den Handball-König gar mit ihrer Vereinsikone, dem Innenverteidiger Marcel Seegert. „Der Uwe ist der Seegert des Handballs.“ Ein größeres Lob kann es von einem Waldhof-Fan kaum geben.
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