Mannheim. Bei einer in Mannheim gefundenen Kanadagans wurde das Vogelgrippe-Virus festgestellt. Wie die Stadt mitteilte, bestätigten das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit und das Friedrich-Löffler-Institut am Donnerstag den Verdacht auf das Geflügelpest-Virus. Die Wildgans war bereits am 25. Januar auf dem Gelände des Luisenparks gefunden worden, gehörte aber nicht zum Tierbestand des Parks. Daher habe der Fund aktuell keine Auswirkungen auf die dort gehaltenen Vögel.
Zwar ist am Freitag der Ausbruch der Wildvogel-Geflügelpest amtlich festgestellt worden. Vor dem Hintergrund dieses Einzelfundes ordnet die Stadt Mannheim zum jetzigen Zeitpunkt aber noch keine Aufstallungspflicht an. Falls weitere Fälle festgestellt werden sollten, behält sich die Stadt Mannheim vor, Geflügelhalter und Geflügelhalterinnen zu verpflichten, ihre Tiere in überdachten Stallungen zu halten. Der Kontakt zu infizierten Wildvögeln oder deren Exkrementen soll dadurch verhindert werden. Eine freiwillige Aufstallung wird empfohlen, sowie die Befolgung der einschlägigen Biosicherheitsmaßnahmen. Weitere Informationen sind bei dem Ministerium für Ländlichen Raum zu finden.
Die Zahl nachgewiesener Fälle der hochansteckenden Vogelgrippe in Baden-Württemberg steigt. Seit November seien es 14, teilte ein Sprecher des Ministeriums für Ländlichen Raum am Freitag auf Anfrage mit. Dabei handele es sich um lokal begrenzte Geschehen: zum einen im Schwarzwald-Baar-Kreis und zum anderen in der Rhein-Neckar-Region und in Karlsruhe. Hausgeflügelbestände seien bislang nicht betroffen.
In Baden-Württemberg waren zunächst aus Südbaden Nachweise des Geflügelpest-Virus H5N1 gemeldet worden, unter anderem bei Schwänen und einem Mäusebussard. Dort verhängten die Behörden eine Stallpflicht für Hausgeflügel. Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in einem Teil des Heidelberger Zoos hatte dieser zwischenzeitlich schließen müssen. Dies gilt seit Freitag auch für den Zoo in Karlsruhe. Neben einem Graureiher und zwei toten Wildvögeln verendeten zwei Pelikane wegen der Vogelgrippe. Mit der Schließung soll den Angaben nach verhindert werden, dass das Virus über Schuhe, Kleidung oder Gegenstände weiter verbreitet wird.
Laut Robert-Koch-Institut ist das Risiko der Übertragung des Virus auf den Menschen sehr gering. Der Verzehr von durchgegartem Geflügelfleisch und Eiern sei ebenfalls unbedenklich.
Die Infektion der Vögel mit der Geflügelpest führt meist zum unmittelbaren Tod der Tiere. Weitere Symptome können ein drastischer Rückgang der Futteraufnahme und bei Legetieren der Einbruch der Legeleistung, gefolgt von Apathie, Atemnot, Schwellung, Blauverfärbung der Kopfregion, Durchfall und Verhaltensstörungen als Anzeichen einer Gehirnbeteiligung sein.
Verendete oder kranke wildlebende Wasservögel und Greifvögel sind dem Veterinärdienst der Stadt Mannheim an Veterinaerdienst@Mannheim.de oder unter 0621/293-6361 zu melden. Dieser ist für das Einsammeln und Beproben der Tiere zuständig und diese sollten nicht vom Fundort entfernt oder berührt werden, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Bei weiteren Fragen, insbesondere zu den Biosicherheitsmaßnahmen, können sich Geflügelhalter und Geflügelhalterinnen ebenfalls an den Veterinärdienst der Stadt Mannheim wenden. (mit lsw)
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