Energiekrise

Erste Städte schalten das Licht ab - in Mannheim wird Beleuchtung nur reduziert

Viele Kommunen sind im Sparmodus. In Baden-Württemberg schalten einzelne Städte daher die Straßenbeleuchtung nachts ab oder reduzieren diese. Sie wollen aber auch nicht, dass sich Menschen im Dunklen unsicher fühlen

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dpa/lsw
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Eine Allee wird in den Abendstunden von Straßenlaternen beleuchtet (Symbolbild) © Bernd Weißbrod/dpa

Mannheim/Heidelberg. Dunkle Städte wegen der Energiekrise? Nein, denn im öffentlichen Raum gibt es eine Beleuchtungspflicht. So sollen auch "Angsträume" vermieden werden. Und auch die Verkehrssicherheit muss gewährleistet sein. Kommunen in Baden-Württemberg lassen sich einiges einfallen, um zu sparen. So wird auch in Bussen die Temperatur teilweise gesenkt.

In Mannheim wird laut einer Stadtsprecherin die Beleuchtung nur reduziert. Es sollen keine "Angsträume" entstehen. In der Stadt seien alle Effektbeleuchtungen abgeschaltet worden. "In schwach frequentierten Straßen findet eine sogenannte Halb-Nacht-Schaltung Anwendung, das heißt dort ist die Beleuchtung von 23.00 bis 6.00 Uhr nicht in Betrieb. Beim Neubau von Radwegen würde abhängig von der Verkehrsbelastung im Einzelfall eine Steuerung per Bewegungssensoren geprüft. "Als Pilotprojekt befindet sich derzeit der Radschnellweg Buga im Bau. Die sukzessive Umstellung auf LED-Beleuchtung wird im Straßenbereich als sinnvoller erachtet als der teurere Einsatz von Bewegungssensoren. Tunnel und Unterführungen müssen aus Verkehrssicherheitsgründen beleuchtet bleiben." Das laufende Sanierungsprogramm führe zu einer LED-Quote von rund 40 Prozent im Stadtgebiet.

Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) beabsichtigt, die Innenraumtemperatur der Busse und Bahnen auf ein Minimum von 15 Grad abzusenken. Dies ist nach Auskunft eines Sprechers aber vom Fahrzeugtyp abhängig, daher kann sie auch höher ausfallen. Zudem ist das automatische Öffnen der Türen nicht mehr vorgesehen.

Die Stadt Heidelberg und ihre Stadtwerke haben nach Angaben eines Stadtsprechers Ende 2017 begonnen, die Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet auf energiesparende LED-Technik umzustellen. Bis heute seien 80 Prozent der Leuchten schon auf LED-Technik umgerüstet. Bei diesen Leuchten seien 80 Prozent an Energie eingespart worden - in Summe über die gesamte Straßenbeleuchtung also 32 Prozent. "Hinzu kommt, dass die Lichtleistung in der verkehrsarmen Zeit nachts zwischen 22.00 und 6.00 Uhr in vielen Straßen bei der Straßenbeleuchtung bereits seit Längerem auf die Hälfte reduziert wird."

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