Pickelharte Arbeit für die Totengräber: Der Frost setzt das Friedhofsamt unter Druck, beim Grabaushub für Erdbestattungen müssen in diesen Tagen sibirischer Kälte mit dem Presslufthammer die obersten Schichten aufgesprengt werden.
Inzwischen, so Andreas Adam, Chef der zehn Mannheimer Friedhöfe, ist das Erdreich bis in 40 Zentimeter Tiefe hartgefroren. Diese Eiszone muss zunächst durchbrochen, in Schollen abgetragen werden, ein Dreier-Team ist eine Stunde länger als üblich mit dem Ausheben eines Grabes beschäftigt. In den unteren Bereichen greift dann wieder die Schaufel des kleinen Friedhofsbaggers. Drei bis fünf Kubikmeter Erde müssen jeweils ausgekoffert werden. Bei durchschnittlich vier Erdbestattungen am Tag, so Adam, verzögert sich der Zeitplan seines Teams, man legt die Termine deshalb gegenwärtig in größerem Abstand. Beim Aushub der kleineren Urnengräber müssen die Mitarbeiter mit Eisenstangen vorgehen.
In normalen Wintern reicht die Frostschicht bei weitem nicht so tief, wenn Schnee liegt, wirkt das außerdem wie eine Isolationsdecke. Da kommt dann trotz Minusgraden der Bagger locker voran. Probleme bereitet nun nicht nur der Aushub, sondern auch die Wiederauffüllung. Die eisigen Schollen verdichten sich nicht, im Frühjahr bei Tauwetter sackt die Erde dann ein. Der Mehraufwand von drei Stunden pro Grab wird nicht in Rechnung gestellt. Dieser Winterdienst, so Adam, sei in der Gesamtkalkulation des Bestattungsdienstes bereits beinhaltet. räu
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