Mannheim. Kanzler Olaf Scholz hat sich erschüttert gezeigt über die Gewalttat in Mannheim. «Die Bilder aus Mannheim sind furchtbar», schrieb der SPD-Politiker am Freitag auf Twitter. «Mehrere Personen sind von einem Attentäter schwer verletzt worden. Meine Gedanken sind bei den Opfern. Gewalt ist absolut inakzeptabel in unserer Demokratie. Der Täter muss streng bestraft werden.»
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich nach dem Messerangriff in Mannheim mit sechs Verletzten entrüstet gezeigt. «Ich verurteile die Tat in Mannheim aufs Schärfste!», schrieb seine Sprecherin Cerstin Gammelin am Freitag in Steinmeiers Namen auf der Plattform X. «In unserer Demokratie darf kein Platz für Gewalt sein - Gewalt zerstört Demokratie. Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut.» Er wünsche den Verletzten ein rasches Genesen und dankte der Polizei für ihr schnelles Eingreifen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach von einem schrecklichen Verbrechen. «Die Bilder dieser brutalen Gewalttat sind erschütternd.» Sie wünsche den Opfern, dass sie wieder vollständig genesen könnten. «Meine Gedanken sind insbesondere auch bei dem durch Messerstiche schwerverletzten Polizeibeamten. Den Polizeikräften, die sofort eingeschritten sind, und den Ärzten und Rettungskräften, die um das Leben der Opfer dieser furchtbaren Tat kämpfen, danke ich sehr herzlich.»
Die Ermittlungen würden die Hintergründe der Tat aufklären, insbesondere den Hintergrund und die Motive des Täters, schrieb Faeser. «Wenn die Ermittlungen ein islamistisches Motiv ergeben, dann wäre das eine erneute Bestätigung der großen Gefahr durch islamistische Gewalttaten, vor der wir gewarnt haben.»
Vizekanzler Robert Habeck hat den Verletzten der Mannheimer Gewalttat schnelle und gute Besserung gewünscht. «Furchtbare Szenen der Gewalt heute in Mannheim, bei denen sogar ein Polizist schwer verletzt wurde, als er das tat, was seine Aufgabe ist: Menschenleben schützen, egal wann, wo und wen. «Das muss jetzt schnell aufgeklärt werden», sagte Habeck der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Freitag. «Gewalt darf keinen Platz haben.»
«Die Bilder aus Mannheim sind entsetzlich. Das ist Terror», schrieb CDU-Chef Friedrich Merz am Freitag auf X (vormals Twitter). «Meine Gedanken sind heute bei den Opfern, ihnen wünsche ich eine baldige und vollständige Genesung.»
Grünen-Chef Omid Nouripour bezeichnete den Angriff als ungeheuerlich und wünschte den Betroffenen schnelle und vollständige Genesung. «Die Meinungsfreiheit muss gegen jede Form von Gewalt geschützt werden. Widerspruch gewaltfrei auszuhalten ist elementar für eine Demokratie. Der Täter und eventuelle Hintermänner müssen mit voller Härte des Rechts belangt werden.»
Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt nannte den Angriff «widerwärtig und völlig inakzeptabel». Die Bundestags-Vizepräsidentin schrieb: «Wer versucht, Andersdenkende mit Gewalt zum Schweigen zu bringen, verlässt den Boden der Demokratie und ist ein Fall für den Rechtsstaat.» Sie wünschte den Verletzten schnelle Genesung.
AfD-Chefin Alice Weidel wünschte dem bei dem Angriff verletzten Michael Stürzenberger und den weiteren Opfern schnelle Genesung. «Nur dem beherzten Eingreifen mehrerer Polizisten, von denen ebenfalls einer verletzt wurde, ist es zu verdanken, dass nicht weitere Opfer zu beklagen sind.»
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist bestürzt über die Folgen des Messerangriffs in Mannheim und hat den Polizisten für ihr schnelles Eingreifen gedankt. Kretschmann sagte am Freitag: «Die brutale Gewalttat in Mannheim hinterlässt uns fassungslos. Alle unsere Gedanken sind bei den Verletzten und Angehörigen, wir hoffen inständig, dass alle wieder genesen. Unser Dank geht an die anwesenden Polizeikräfte, die durch entschlossenes Handeln noch Schlimmeres verhindert haben.» Umso mehr treffe es ihn tief, dass ein Polizist bei dem Einsatz schwer verletzt wurde. «Die Polizistinnen und Polizisten in unserem Land stellen sich tagtäglich in den Dienst unserer Gemeinschaft und unserer Demokratie. Wer Polizisten angreift, greift unseren demokratischen Rechtsstaat an.»
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) zeigte sich erschüttert über den Messerangriff. «Unsere Gedanken sind bei allen, die durch den Messerangriff verletzt worden sind, meine Gedanken als Innenminister natürlich auch vor allem bei dem verletzten Polizeikollegen», sagte Strobl am Freitag. Allen wurde heute auf schreckliche Art und Weise vor Augen geführt, was für große, ernste Gefahren mit dem Polizeiberuf verbunden seien. Strobl sagte, Polizeibeamte hätten mit großer Entschlossenheit und viel Mut den Messerangriff in Mannheim beendet. Den Polizisten sei es gelungen, den Tatverdächtigen außer Gefecht zu setzen und weiteren Schaden von Menschen abzuwenden. «Das ist eine enorme Leistung, und den Beamten gebührt dafür unser tiefer Dank und unsere Anerkennung.»
Der Mannheimer CDU-Kreisvorsitzende Christian Hötting und der Vorsitzende der CDU-Gemeinderatsfraktion Claudius Kranz äußern sich wie folgt: "Die Berichte zu dem abscheulichen Angriff auf dem Mannheimer Marktplatz, bei dem ein Mann mit einem Messer mehrere Personen, darunter auch mindestens einen Polizeibeamten, attackierte, erschüttern uns zutiefst und wir verurteilen diesen feigen Angriff aufs Schärfste. Auch bei noch so unterschiedlichen Meinungen darf Gewalt nie Mittel zum Zweck sein." Die Christdemokraten danken den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten für ihren mutigen Einsatz und wünschen den Verletzten eine vollständige Genesung.
Auch die Mannheimer SPD-Landtagsabgeordneten Boris Weirauch und Stefan Fulst-Blei zeigen sich entsetzt über den Messerangriff auf dem Mannheimer Marktplatz. Noch ist es zu früh für eine Einordnung möglicher politischer Hintergründe oder Motive des Täters. Jetzt gilt unser Mitgefühl zuvorderst dem schwerverletzten Polizisten des Mannheimer Einsatzzugs, der vom Täter niedergestochen wurde. Wir hoffen, dass er diesen feigen Angriff überlebt und keine bleibenden körperlichen Schäden davon trägt“, teilen die Sozialdemokraten in einer gemeinsamen Meldung mit. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Isabel Cademartori zeigte sich "entsetzt und schockiert über den Angriff auf den bekannten Anti-Islam-Aktivisten Michael Stürzenberger in Mannheim." Gewalt dürfe niemals ein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein. "Ich verurteile diese Gewalt aufs Schärfste."
Die Mannheimer Grünen-Bundestagsabgeordnete Melis Sekmen ist in Gedanken bei den Betroffenen und dem Polizisten, der lebensgefährlich verletzt wurde. In ihrer Mitteilung heißt es: "Ich verurteile diesen Angriff auf unsere Demokratie und unsere Einsatzkräfte aufs Schärfste. Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Wer das nicht akzeptiert, hat in unserem Land und in Mannheim keinen Platz! Das ist nicht unser Mannheim!" Die Grünen in Mannheim, darunter die Landtagsabgeordneten Susanne Aschhoff und Elke Zimmer sowie die beiden Fraktionssprecherinnen der Gemeinderatsfraktion Stefanie Hess und Nina Wellenreuther veröffentlichten eine gemeinsame Stellungnahme: "Wir sind erschüttert über den heutigen Vorfall auf dem Mannheimer Marktplatz und in großer Sorge um den sozialen Frieden in unserer Stadt. Die derzeit angeheizte Stimmung, wegen internationaler Konflikte, Wahlkampf und Hetze lässt wenig Raum für konstruktiven Dialog und schlägt zunehmend in Hass um. Auf Worte folgen Taten. Diesen Worten und Taten stellen wir uns entgegen und stehen an der Seite aller, die sich für Frieden und Verständigung einsetzen", heißt es darin.
Auch Die Linke Mannheim und die Tierschutzpartei Mannheim verurteilen den "feigen und brutalen Angriff". In einer gemeinsamen Erklärung schreiben sie: "Die Demonstrationen von Islamisten, die sich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung aussprechen und brutale Übergriffe wie diesen begünstigen könnten, verurteilen wir zutiefst. Genauso kritisieren wir die Deutschland-Tour der islamfeindlichen „Bürgerbewegung Pax Europa“, mit der Stürzenberger, der bereits mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilt wurde, auf dem Mannheimer Marktplatz war. Solche Aktionen spalten die Gesellschaft und schüren Hass, was sich ebenfalls immer wieder in Gewalt von Rechten gegenüber demokratischen Politiker*innen oder Muslimen äußert."
Entsetzt über die "feige Tat" verurteilt die Mannheimer Liste (ML) die Tat "aufs Schärfste". Die Freien Wähler erwarten, dass der Täter mit "aller Härte des Gesetzes bestraft wird". "Gewalt kann und darf nie ein Mittel bei unterschiedlichen Weltanschauungen und Meinungen sein." Gleichzeitig begrüßen die Freien Wähler das schnelle und konsequente Eingreifen der Polizei. "Einmal mehr bedanken wir uns bei der Mannheimer Polizei für Ihren Einsatz zum Schutz der Bevölkerung. Der schwer verletzte Polizist hat unser ganzes Mitgefühl. Wir hoffen und wünschen ihm, dass er diesen Angriff überleben und wieder vollständig genesen wird. Ebenso wünschen wir allen bei dem hinterhältigen Angriff Verletzten ebenfalls vollständige Genesung."
Für die Islamische Religionsgemeinschaft DITIB Baden-Württemberg ist der "schockierende Vorfall" ein Angriff auf die Grundwerte unserer offenen Gesellschaft. Wie DITIB mitteilt, würden Hass und Gewalt eine große Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das friedliche Zusammenleben dar. "Als Muslime und Bürger dieses Landes stehen wir klar für Meinungsfreiheit und lehnen jegliche Form von Hass und Gewalt strikt ab."
Der Vorsitzende der islamischen Religionsgemeinschaft DITIB Baden-Württemberg Erdinç Altuntaş und Vorsitzender der DITIB Mannheimer Gemeinde Hızır Oymak betonen, dass die Meinungsfreiheit ein hohes Gut ist, das es zu schützen gilt. Unterschiedliche Ansichten und Kritik sind in einer pluralistischen Gesellschaft unvermeidlich und notwendig. Gewalt kann und darf niemals eine Antwort auf Meinungsäußerungen sein.
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