Seit zehn Jahren beteiligen sich Mannheimer Grund- und Förderschüler am Projekt "Klasse 2000", dem bundesweit größte Programm zur Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltvorbeugung. Aus diesem Anlass hatte Oberbürgermeister Peter Kurz, der Schirmherr, zu einem Empfang ins Rathaus eingeladen. "Der Ansatz des Projekts entspricht genau unserem Ziel, Kinder früh in den Themen Gesundheit und Suchtprävention stark zu machen", so Kurz, der sich auch bei allen Unterstützern und Förderern bedankte, die "Klasse 2000" seit zehn Jahren ermöglichen.
14 000 Schüler machen mit
Als erste Schule hatte im Jahr 2002 die Diesterweg-Grundschule am Projekt teilgenommen. In diesem Schuljahr machen 31 Grund- und fünf Förderschulen im Stadtgebiet mit. In 600 Klassen erreicht das Präventionsprogramm so fast 14 000 Schüler. Damit seien mehr als 90 Prozent in das Projekt eingebunden. "In keiner anderen Großstadt ist Klasse 2000 so verbreitet wie in Mannheim. Das macht uns zur Hauptstadt der Gesundheitsförderung in Grund- und Förderschulen", sagte Kurz.
Über vier Jahre lang werden die Kinder mit Hilfe einer Gesundheitsexpertin, die regelmäßig an die Schulen kommt, an verschiedene Themen herangeführt. Mit ihr erkunden sie zum Beispiel den Weg der Nahrung durch den Körper und stellen gesunde Mahlzeiten zusammen. Neben der Ernährung stehen auch Übungen zur Muskelentspannung, durch die Stress abgebaut werden kann, auf dem Programm. Ziel ist es auch, die Jungen und Mädchen auf die Gefahren durch Alkohol und Zigaretten aufmerksam zu machen. Denn Präventionsarbeit ist dann besonders wirksam, wenn Kinder sensibilisiert werden, bevor sie eigene Erfahrungen mit Suchtmitteln machen.
"Für uns ist das Projekt eine wichtige Ergänzung. Wir beschäftigen uns auch im normalen Unterricht mit den Themen, aber wenn jemand von außen kommt, ist das für die Kinder noch einmal etwas ganz Besonderes", machte Angela Speicher, Direktorin der Johannes-Kepler-Schule, den Stellenwert von "Klasse 2000" im Schulalltag deutlich. Wie man Kindern im Rahmen des Projektes den Spaß an Bewegung vermittelt, zeigten die Drittklässler ihrer Schule den Gästen im Rathaus. Sie übernahmen die musikalische Gestaltung der Feier und präsentierten Singspiele. Für die Direktorin ist "Klasse 2000" außerdem eine Hilfe, auch die Eltern mit ins Boot zu holen. "Es gibt dann zu den verschiedenen Themen auch Elternabende", erklärte sie.
Pro Schuljahr und Klasse sind 200 Euro nötig, um das Projekt durchführen zu können. Dafür kommen Sponsoren auf. Oberbürgermeister Kurz freute sich zum zehnjährigen Jubiläum besonders über das langjährige Engagement der Mannheimer Lions-Clubs. "Seit dem Jahr 2005 arbeiten alle fünf zusammen an diesem Projekt. Das war der Durchbruch für Klasse 2000", erklärte er.
Und auch Klaus-Dieter Schoo, Projektleiter und Lions-Koordinator, konnte dies bestätigen. Durch die Verbreitung des Projektes zeige sich der Erfolg von "Klasse 2000". "Es ist in Mannheim angekommen", freute er sich. Außerdem habe man mit Hilfe der Mannheimer Schulen die Arbeitsmaterialien auch für Förderschulen aufbereiten können. "Das Projekt war zunächst nur auf Grundschulen ausgerichtet, jetzt kann in allen Bereichen damit gearbeitet werden ", erklärte er.
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