Dreharbeiten - Heike Makatsch steht in der SWR-Koproduktion "Fremde Tochter" zur Zeit im Herzogenried, in der Oststadt und in Neckarau vor der Kamera

Eine Liebe in Mannheim - die nicht sein darf

Von 
Christine Maisch-Straub
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In Mannheim haben die Dreharbeiten zu "Fremde Tochter" begonnen: Heike Makatsch (li.) spielt die Mutter von Hauptdarstellerin Elisa Schlott (2.v.li.). Schlott spielt die 17-jährige Lena, die sich in den Moslem Farid, alias Hassan Akkouch (re.), verliebt.

© SWR

Es ist die Geschichte einer Liebe, die zwei Menschen und ihr komplettes Umfeld vor eine schmerzhafte Zerreißprobe stellt: "Fremde Tochter" heißt die SWR-Koproduktion für die Heike Makatsch zur Zeit in Mannheim vor der Kamera steht. Sie spielt die Mutter der 17-jährigen Lena, dargestellt von Elisa Schlott, die sich in den Moslem Farid, alias Hassan Akkouch, verliebt - und von ihm schwanger wird. Zwei Welten prallen aufeinander. Und das mitten im Herzogenried. Denn sowohl die deutsche, als auch die arabische Familie wohnen, zumindest im Fernsehen, in einem Hochhaus im Herzogenried.

Baby stets mit am Set

Und egal, ob eine Szene in der bosnischen Moschee in Neckarau spielt, oder in einem Döner-Laden in der Seckenheimer Straße: "Wir müssen die Drehorte möglichst geheim halten", versichert Daniel Reich, einer der Produzenten des TV-Dramas. Denn Heike Makatsch, "Tatort"-Fans auch als Hauptkommissarin Ellen Berlinger bekannt, werde überall von Menschen umringt. Bei Aufnahmen in Freiburg seien es so viele Fans gewesen, "dass wir fast den Dreh abbrechen mussten", erzählt Reich. Deshalb könne er auch nicht verraten, wo das Filmteam noch bis Mai überall aufkreuzt. "Heike Makatsch freut sich jedenfalls schon darauf. Es ist ja auch eine tolle Rolle", findet Reich. Obwohl die Dreharbeiten für sie nicht gerade einfach seien. Schließlich hat die 44-Jährige stets ihre Tochter mit am Set: "Und mit einem wenige Monate alten Baby ist das schon sehr anstrengend."

Damit Mama und Kind auch genug Rückzugsmöglichkeiten finden, wohnen die beiden bis Mitte Mai in einer eigens für sie angemieteten Wohnung in Mannheim. In einer Stadt, die laut Produzent Reich, mit ihrem Großstadtflair wie geschaffen sei für die konfliktgeladene Geschichte um die 17-jährige Lena. Das impulsive, durchsetzungsfähig und ziellose Mädchen und seine Mutter Hannah sind immer irgendwie im Leben zurechtgekommen. Feiern ist Lena wichtig, der Putzjob muss sein, Schule fällt häufig aus.

Beim Job lernt sie Farid kennen. Der ist Auszubildender und will etwas aus seinem Leben machen, das erwartet schließlich auch seine Familie von ihm. Außerdem ist er überzeugter Moslem. Trotzdem verliebt sich das ungleiche Paar heftig ineinander. Als Lena schwanger ist, stehen Entscheidungen an. Lena will mit Farid zusammenbleiben und kann sich vorstellen, dafür Muslima zu werden. Doch Farids Familie glaubt ihr nicht. Und für Hannah bricht bei der Vorstellung eine Welt zusammen. . .

Übrigens: Auch Makatschs Kollegin Katja Riemann stand kürzlich am Wasserturm vor der Kamera - und zwar für die neue TV-Serie "Emma nach Mitternacht", in der die 52-Jährige ab 27. April die Radiomoderatorin eines Mannheimer Senders spielt. Apropos, was zeichnet die Kurpfalz für Wahl-Berliner Reich als Drehort aus? "Die Leute", kommt prompt die Antwort. Und wie sind die so? "Mit Berliner Schnauze - aber herzlich." Tatsächlich? Die Menschen in der Hauptstadt, die haben doch sicherlich auch einen weichen Kern? "Schon, aber bei den Mannheimern hört man ihn sofort raus."

Heike Makatsch

Am 13. August 1971 in Düsseldorfgeboren, Mutter Lehrerin, Vater Ex-Eishockey-Nationaltorhüter Rainer Makatsch. Mit 16 Jahren Abi, nach vier Uni-Jahren Engagement als Viva-Moderatorin. Zwei ihrer Filmerfolge: "Margarete Steiff" und "Hilde".

Sieben Jahre liiert mit Bond-Darsteller Daniel Craig. Mit Freund und "Tomte"-Gitarrist Max Schröder hat sie zwei Töchter. Während der Dreharbeiten zum Tatort "Fünf Minuten Himmel" war sie schwanger. 2015 kam ihre dritte Tochter zur Welt. mai

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