"MM"-Morgentour - 46 Leser erleben in Bad Herrenalb Schwarzwaldflair und besuchen dort das weitläufige, blühende Veranstaltungsgelände

Eine kleine, sehr feine Gartenschau

Von 
Petra Franke
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Das im Motto der Bad Herrenalber Gartenschau versprochene Schwarzwaldflair erleben die 46 Morgentourler bereits, nachdem der Bus die Autobahn bei Ettlingen verlässt. Die herrliche Schwarzwaldkulisse, die sich den Ausflüglern beim Blick aus den Fenstern bietet, ist genau die richtige Einstimmung auf einen Tag, bei dem sich alles um "Blütenträume und Schwarzwaldflair" drehen soll. Bei der Ankunft in Bad Herrenalb wird eine wichtige Frage gleich zu Beginn geklärt. Was ist denn der Unterschied zwischen einer Gartenschau, einer Landesgartenschau und einer Bundesgartenschau? Entscheidend sei zum einen das vorhandene Geld und zum zweiten der zur Verfügung stehende Platz, klärt Gästeführer Sebastian Paulus die Gäste aus Mannheim auf. "Für Bad Herrenalb mit seinen 7500 Einwohnern ist eine Gartenschau deshalb genau richtig", so Paulus. In drei Bereiche ist das Gelände aufgeteilt, erfahren die Morgentourler. Es gibt viel zu sehen: das historische Klosterviertel mit der Altstadt, der Kurpark mit der renaturierten Alb, den vielen Bäumen, den Blumenrabatten und der Schweizerwiese, die für den aktiven Teil der Gartenschau steht und direkt von den Morgentourlern erkundet wird.

Dass Gartenschauen nicht nur für älteres Publikum konzipiert werden, beweisen die Beiträge für die Jugend. Einer davon ist der Pumptrack, ein Parcours für BMX- und Mountainbike-Fahrer. "Der soll der Jugend auch nach der Gartenschau erhalten bleiben", berichtet Paulus. Auch fünf unterschiedliche Schaugärten können in diesem Teil erkundet werden. Fünf abgeschlagene Buchen, die umgekehrt eingepflanzt worden sind und tatsächlich wieder austreiben, sind Teil eines Ausstellungsprojektes. "Was kann man von Bäumen lernen?", regt Gästeführer Paulus zum Nachdenken an.

Frauen trauen sich

Dann geht es in den Kurpark. Erste Station dort ist eine Art Floß. "Wer von den Männern stellt sich mit mir zusammen drauf", fragt Paulus in die Runde. Am Ende sind es Frauen, die sich mit dem Gästeführer auf das Floß stellen und so erfahren, welch wackelige Arbeitsbedingungen einst die Flößer hatten. Überhaupt geht es im Kurpark viel um früher und heute. Etliche Schaukästen, auf deren Glas die ehemalige Ansicht abgebildet ist, geben beim Öffnen der Fenster den Blick auf das Heute frei. Die Besucher laufen an der renaturierten Alb entlang, die mit ihrem Plätschern zum Verweilen einlädt.

Gegenüber vom Kurhaus ist der Bürgergarten zu bewundern. Geplant und gebaut von den Bad Herrenalbern, wird er auch nach der Gartenschau Bestand haben. "Ein weiterer Gewinn für die Stadt", so Paulus. Entschleunigung bietet zum Schluss der Führung das historische Klosterviertel. Beeindruckend die sogenannte Klosterkiefer, die seit 1822 auf dem Torbogen des sogenannten Paradieses, der Vorhalle zur Klosterkirche, steht und Wind und Wetter trotzt.

"Diese Führung wird mir in Erinnerung bleiben. Wirklich sehr informativ und so lebendig erzählt", schwärmt Marianne Giesert, nachdem sich Gästeführer Paulus verabschiedet hat. Das kann Gabriele Bauer nur bestätigen. "Ich hätte noch stundenlang zuhören können", so die Morgentourlerin. Brigitte Hanstein und Peter Reis bleiben vor einem der vielen bunten Blumenrabatte stehen. "Das ist richtig toll gemacht hier", findet Brigitte Hanstein. "Mannheim könnte sich ein Beispiel an Bad Herrenalb nehmen. Aus Vorhandenem etwas so tolles entstehen zu lassen", ergänzt Peter Reis. "Einfach ein wunderschöner Tag", findet Gisela Schlichert, bevor sie am Nachmittag wieder in den Bus Richtung Mannheim steigt.

"Kann ich jedem empfehlen"

Klein, aber sehr fein sei die Gartenschau, so die Mannheimerin. Die schönen Pflanzen und das renaturierte Flüsschen haben Karola Kattermann besonders gefallen. "Es war so erholsam", meint die Altenbacherin. "Hier ist für die ganze Familie etwas geboten", ergänzt ihr Mann Friedrich Kattermann. "Das kann man jedem nur empfehlen."

Freie Autorin

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