Mannheim. Wer dieser Tage durch die Kunststraße läuft oder fährt, der wird in N 7 sofort auf die Veränderungen aufmerksam. Fußgänger, weil sie die Straßenseite zu O 7 wechseln müssen, Rad- und Autofahrerinnen, weil sie absteigen oder nach links ausweichen müssen. Seit kurzem stehen rund um den ehemaligen, im Oktober vergangenen Jahres geschlossenen Kaufhof ein Bauzaun und Absperrmaterialien. Auch ein kleiner Bagger ist schon geparkt. Ein klares Zeichen dafür, dass sich dort sehr bald etwas tut.
Am Donnerstag hat Diringer & Scheidel erste Details zur Zukunft des Gebäudes bekanntgegeben, das die Unternehmensgruppe zum Jahreswechsel gekauft hatte. Aus der Presseinformation geht hervor: Viel wird von dem 1967/68 für Horten gebauten Kaufhaus nicht übrig bleiben. Die oberen Stockwerke werden abgerissen, nur das Erdgeschoss und Kellergeschosse bleiben erhalten, der Rest wird neu gebaut.
Die vorbereitenden Arbeiten haben schon begonnen. Zunächst werden die Materialien entfernt, die nicht zum regulären Bauschutt gehören. Dann folgen die Entkernung und die genauere Untersuchung der Bausubstanz, schließlich der „Rückbau“ der oberen Stockwerke. Das künftige Aussehen und der Nutzungsmix sollen bis zum Herbst feststehen. Klar ist bereits: Einzelhandel ist nur noch im Erd- und im Untergeschoss vorgesehen. Den Großteil des Gebäudes wird Wohnraum einnehmen, gefolgt von Büro- und Praxisflächen. „Wenn alles reibungslos läuft und das Gebäude keine Überraschungen für uns bereithält, könnte der Abbruch im Frühherbst beginnen“, sagte Alexander Langendörfer, Geschäftsführer von D&S-Städtebau.
Dialog mit den Nachbarn
Mit der grundlegenden Neugestaltung hat Diringer & Scheidel Blocher Partners aus Stuttgart und Mannheim beauftragt. Das Architekturbüro gilt als eines der renommiertesten in Deutschland und hat für das Familienunternehmen bereits das Stadtquartier Q 6/Q 7 konzipiert.
Der Bauzaun, der Passanten, Anwohner, Radler und Autofahrer schützen soll, verengt die Kunststraße auf drei Meter. „Sobald uns die aktuellen Untersuchungen Klarheit über die Details der Gebäudesubstanz verschafft haben, werden wir sehr zügig auch auf die direkten Nachbarn und angrenzenden Geschäfte und Unternehmen zugehen. Transparenz ist uns sehr wichtig: Wir wollen dann nicht nur unsere Vorstellungen präsentieren, sondern insbesondere auch darüber informieren, wann was auf der Baustelle passiert“, versicherte der Geschäftsführende Gesellschafter Heinz Scheidel.
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