Mannheim. Wie lange sind die Wartezeiten bei der Behördennummer 115, wie werden die Anliegen bearbeitet? Redaktionsmitglieder haben den Service als Privatpersonen getestet. Bei den vorgetragenen Anliegen handelte es sich um Mängel, von denen diese Zeitung durch Bürger erfahren hatte. Die Testanrufe waren am Donnerstag und Freitag vergangener Woche – zu zufällig gewählten Zeiten und geführt mit Mobiltelefonen.
Problem 1
Hochstehende Pflastersteine, über die man leicht stolpern kann, auf einem Fußweg hinter einem Haus im Mudauer Ring in Wallstadt.
Das Gespräch: Anruf am Donnerstag gegen 14.12 Uhr. Wir wählen die 115 mit der Mannheimer Vorwahl 0621. Sofort ist eine Ansage zu hören, dass in Mannheim die 115 ohne Vorwahl zu erreichen sei. Also nur die 115. Nach einem Mal klingen meldet sich eine Frau mit „Servicecenter der Stadt Mannheim“. Wir berichten ihr mit der genauen Adresse von den Pflastersteinen. Die Mitarbeiterin fragt, ob man die Stelle sofort sehe und schreibt für Rückfragen unsere Nummer auf. Auf Nachfrage erklärt sie, sie werde die Sache jetzt ans Tiefbauamt weitergeben. Ein Straßenbegeher schaue sich den Schaden dann vor Ort an. Bei der Vielzahl der Meldungen würden die Anliegen „nach Dringlichkeit“ abgearbeitet, so die Frau. Derjenige, der den Schaden meldet, werde aber nicht eigens benachrichtigt, wenn die Sache behoben sei. Die Mitarbeiterin ist sehr freundlich, das Gespräch verläuft unkompliziert. Timo Schmidhuber
Problem 2
Alte Eisenrohre und andere Eisenteile, die auf dem Gehweg vor einem Haus in der Oberen Clignetstraße im Stadtteil Neckarstadt-Ost liegen.
Das Gespräch: Anruf Donnerstag, 16 Uhr. Für einen kurzen Moment ertönt die Ansage der Warteschleife, dann meldet sich eine Mitarbeiterin. Nach Schilderung des Problems mit der genauen Adresse des Hauses prüft sie im Computer, ob für die Anschrift Sperrmüll angemeldet war – das ist nicht der Fall. Die Frau will wissen, wie lange die Rohre da schon liegen, was wir aber nicht beantworten können. Sie sagt, gegebenenfalls könne man ja auch an dem Haus klingeln und fragen, wer den Müll entsorge. Am Ende schlägt sie uns ganz pragmatisch vor, dass wir am Folgetag nochmal nachschauen und uns melden, falls die Eisenteile immer noch da liegen. Vielleicht, so die Mitarbeiterin, gebe es in dem Haus ja gerade Handwerkerarbeiten und jemand bringe den Müll noch weg. Als wir am nächsten Tag erneut vorbeischauen, ist der Schrott tatsächlich weg. Florian Hartmüller
Problem 3
Ein Fahrrad ohne Sattel und Vorderrad, das stadtauswärts rechts nach der Friedrich-Ebert-Brücke beim Klinikum an ein Verkehrsschild angeschlossen ist.
Das Gespräch: Anruf am Freitagvormittag um 11.37 Uhr. Es ertönen eine Melodie und eine automatisierte Frauenstimme, die den Anrufer begrüßt. Nach höchstens einer Minute nimmt eine Mitarbeiterin den Anruf entgegen. Sie fragt freundlich nach, wo das Fahrrad stehe. Und teilt mit, dass sie das Anliegen an die Abfallwirtschaft weitergeben werde. Die Kollegen würden dann vorbeifahren und entscheiden, ob das Fahrrad entfernt werde, erklärt sie. Eigentlich dürften keine angeschlossenen Räder entfernt werden – nur wenn man sehen könne, dass es sich um ein Schrottfahrrad handle. Eine Kollegin der Abfallwirtschaft werde sich melden, sobald das Fahrrad entfernt sei. Gestern war es zwar noch da. Allerdings klebte ein Zettel mit Datum vom Freitag daran – mit der Aufforderung an den Besitzer, das Rad zu entfernen. Ansonsten mache das die Stadt.
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