Punkt 1 von 2 Regina Trösch
Als es 1992 zu Ausschreitungen vor der Asylbewerberunterkunft „Gendarmariekaserne“ auf der Schönau kam, war sie es, die gemeinsam mit Mannheims damaligem Oberbürgermeister Gerhard Widder versucht hatte, weitere Eskalationen zu verhindern. Dafür erhielt Regina Trösch 1993 das Bundesverdienstkreuz. Nach 23 Jahren als Stadträtin kandidierte sie 2014 aus Altersgründen nicht mehr für den Gemeinderat. Am 11. Januar ist Regina Trösch nach langer Krankheit wenige Wochen nach dem Tod ihres Mannes Wolf Trösch, im Alter von 81 gestorben.
Punkt 1 von 2 Jörg Schäufele
Tennis-Weltstars Steffi Graf und Boris Becker kannte er bereits, als sie noch in der Region ihre ersten kleinen Erfolge feierten. Und für die heutigen Adler verfasste er 1988 zusammen mit Kurt Schaller das Jubiläumsbuch „50 Jahre MERC“. Trotz aller Fachkenntnis und hoher Kompetenz war „schäu“ kein Mittelpunktmensch, sondern stets der ruhende Pol im stressigen Redaktionsalltag. Der ehemalige stellvertretende Sportchef dieser Zeitung verstarb Anfang Januar in seiner Heimatstadt Heidelberg im Alter von 80 Jahren.
Punkt 1 von 2 Christina Dais
Im Mannheimer Oststadttheater spielte sie im „Tatort“, im Fernsehen in etlichen TV-Vorabendserien. Hinter der Bühne leitete sie ihre Eventagentur und managte die Auftritte ihres Mannes und DJs Werner Dais: Christina Dais steckte nicht nur als Fasnachterin beim Feuerio ihr Umfeld mit ihrer Fröhlichkeit an, sondern erheiterte ihr Publikum auch viele Jahre lang als Autorin und Darstellerin von Comedy-Sketchen. Immer mehr pflegte Tina Dais zuletzt ihre große Liebe zur Fotografie und zu ihren Collies, mit denen sie auf viele Messen und Ausstellungen fuhr. Im Alter von nur 64 Jahren verlor sie am 14. Februar den Kampf gegen eine schwere Krankheit.
Punkt 1 von 2 Waltraud Brunst
Sie war nicht nur eine exzellente, profunde Musikkennerin und Kritikerin, die stets fair blieb gegenüber den Kunstschaffenden, sondern auch ein ausgesprochen humorvoller, liebenswerter Mensch. In Kusel geboren war Waltraud Brunst eigentlich gelernte Stenotypistin, aber der Kultur, dem Nationaltheater wie der Klappsmühl, galt schon immer ihre große Liebe. Jahrzehntelang sang die Autorin dieser Zeitung im Bachchor der Christuskirche, der Richard-Wagner-Verband ernannte sie 2021 zum Ehrenmitglied. Am 12. Februar hat die Grande Dame der Mannheimer Kultur im Alter von 84 Jahren den Kampf gegen mehrere Krankheiten und Leiden verloren.
Punkt 1 von 2 Gudrun Keese
Es machte keinen Unterschied, ob es sich um Placido Domingo und Udo Jürgens in einer Garderobe des Rosengartens handelte oder um streikende Werksmitarbeiter vor den Toren von ABB: Wer sich mit Gudrun Keese anderen Menschen näherte, der konnte bei aller professioneller Neugierde ihre Liebe zu den Menschen und den Respekt vor ihrem Gegenüber erleben. Stimmungsbilder, Alltagsszenen, Stadtteilfeste: Als Pressefotografin des „Mannheimer Morgen“ dokumentierte sie rund fünf Jahrzehnte Stadtgeschichte. 1995 erhielt sie für ein Bild, das sie bei einer eskalierenden Demonstration vor dem Mannheimer Rathaus machte, einen Preis der Zeitschrift Emma. Nach einem Sturz im häuslichen Umfeld und langem Krankenhausaufenthalt ist sie im Alter von 85 Jahren gestorben.
Punkt 1 von 2 Herbert Rückert
Ehrlich, verlässlich, gradlinig, sachlich und hilfsbereit: Nicht nur seine Mitstreiter vom Tierschutzverein und die Kollegen bei der Polizei, sondern vor allem seine Familie und Freunde trauern um Herbert Rückert. Von 1993 bis 2018 war er bei der Polizei in Mannheim tätig, zuletzt als Hauptkommissar im Bereich Gewerbe und Umwelt. Bereits 1984 setzte er sich auf der Friesenheimer Insel engagiert für das Wohl von Tieren ein. Von 2006 bis 2021 war er Erster Vorsitzender der Einrichtung, danach krankheitsbedingt und nach mehreren Operationen Zweiter Vorsitzender. Herbert Rückert hat am 28. Februar im Alter von 68 Jahren den Kampf gegen eine lange und schwere Krankheit verloren.
Punkt 1 von 2 Walter Stallwitz
Der Mensch und sein Umfeld waren sein Lebensthema, berühmt wurde er für Konterfeis von Willy Brandt oder Günter Grass: Der Mannheimer Maler Walter Stallwitz ist am 7. April im Alter von 92 Jahren verstorben. Walter Stallwitz wurde am 28. April 1929 in Mannheim geboren. Er studierte von 1946 bis 1950 an der Freien Akademie bei Paul Berger-Bergner, Cherlé (Franz Albert Schumacher) und Carl Trummer. 1958 hatte er sein Atelier in der Alten Sternwarte am Eisstadion bezogen. 1993 erhielt er das Bundesverdienstkreuz, das er ein Jahr später zurückgab. Sein Atelier soll laut seiner Nachlassverwalter als Zeitzeugnis eines großen kritischen Geistes und großen Mannheimer Künstlers erhalten bleiben.
Punkt 1 von 2 Heinz Häfner
Er galt in Fachkreisen als visionärer Psychiatrie-Reformer: Heinz Häfner, Wegbereiter und Gründungsdirektor des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) ist am 30. Mai im Alter von 96 Jahren gestorben. Fast zwei Jahrzehnte lang leitete der Kliniker, Forscher, Wissenschaftler und Autor das 1975 eröffnete ZI. Dem Enträtseln der Schizophrenie galt sein Lebenswerk, was unter anderem 760 Publikationen belegen.
Punkt 1 von 2 Peter Graeff
Dem Speditionsgeschäft galt Peter Graeffs große Leidenschaft. Und er genoss es, das Zusammentreffen von unterschiedlichen Menschen - vom Vorstandschef bis zum Lkw-Fahrer - zu ermöglichen und zu beobachten oder als Kunstmäzen helfend mit zu gestalten. Auch wenn die Geschäftsführung längst in den Händen seiner Kinder Jochen und Susanne lag, brachte sich der Seniorchef neben seinem Einsatz für das Verkehrsgewerbe auch für seine Heimatstadt Mannheim als Bezirksbeirat und Schöffe am Sozialgericht oder beim Mannheimer Hockey Club 1907 ein. Am 18. August ist er im Alter von 85 Jahren gestorben.
Punkt 1 von 2 Traudl Engelhorn
Sie hat Jahrzehnte lang die Reiss-Engelhorn-Museen, die Christuskirche sowie Musik und Naturwissenschaften in hohem Maße unterstützt: Die Mäzenin Traudl Engelhorn ist am 22. September mit 95 Jahren gestorben. Geboren ist sie in Wien, lebte zuletzt am Genfer See, war jedoch mit Mannheim stets eng verbunden. 1955 hatte sie Peter Engelhorn geheiratet, mit dem sie eine der bedeutendsten Sammlungen moderner Glaskunst in Europa zusammengetragen hatte. Den Neubau des neuen Peter und Traudl Engelhorn-Hauses in C 4, 12 hat sie mit einer Spende von 10,5 Millionen Euro ermöglicht, damit hier Glas- sowie Fotokunst besser präsentiert werden können.
Punkt 1 von 2 Gerhard Reinelt
Er galt als Seelsorger, der stets nah bei den Menschen war und sie durch seine Fröhlichkeit und seinen Humor begeisterte: Gerhard Reinelt, langjähriger Pfarrer von St. Laurentius. Er war 1982 stellvertretender Stadtdekan und im Caritasrat. 1994 wurde er zum Geistlichen Rat ad honorem ernannt. Und er kämpfte auch schon mal gegen die Kirchenoberen an, etwa als die Selbstständigkeit des Kirchenchors auf dem Spiel stand. Am 30. September starb er, kurz vor seinem 93. Geburtstag.
Punkt 1 von 2 Burkhard Oellers
Am 31. Oktober hatte der promovierte Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie noch im Kreis seiner Familie, zu der neben Ehefrau Regina sowie Sohn und Tochter insgesamt sechs Enkel gehören, 80. Geburtstag gefeiert. Zwei Wochen später, am 13. November, ist der ehemalige Chefarzt und Ärztliche Direktor des Theresienkrankenhauses (TKH) gestorben. Eine länger zurückliegende Krebserkrankung hatte eine folgenreiche Komplikation ausgelöst.
Punkt 1 von 2 Ilse Senk
Bis 2005 schrieb sie über vier Jahrzehnte lang als freie Mitarbeiterin für den „MM“, war Autorin von Beiträgen in der „Rubrik „übrigens“, von Artikeln zu historischen Themen, dem Wetter, zu Geburtstagen und Todesfällen bekannter Mannheimer. Ilse Senk, überall nur als „Illa“ bekannt, ist Ende des Jahres im Alter von 94 Jahren gestorben.
Punkt 1 von 2 Karl Müller alias Charles Art
Eigentlich lautete sein bürgerlicher Name Karl Müller. Doch als „Maler des Zeitenwindes und des Glücks“ war der gelernte Installateur, Klempner und Heizungsbauer, der in allen Berufen einen Meistertitel erworben hatte, auch über die Quadratestadt hinaus bekannt. Am 12. Dezember ist der Waldhöfer, wenige Tage vor seinem 76. Geburtstag, gestorben.