Mannheim. Fetzige Musik dringt vom Innenhof des DHBW, die ein Diskjockey auflegt. Rund 1400 Erstsemester tummeln sich an diesem Freitagnachmittag zur zentralen Willkommensveranstaltung, die den jungen Menschen den Einstieg in die Theoriephase ihres dualen Studiums erleichtern soll. Viele nutzen das „Erstsemester-Welcome“ auch, um ihre Kommilitonen in ungezwungener Atmosphäre kennenzulernen und sich Vorträge anzuhören. Zudem gibt es eine offizielle Begrüßung von Rektor Georg Nagler sowie den Prorektoren Jörg Baumgart und Claus Mühlhan. Auch Bürgermeister Christian Specht richtet einige Worte an die Studierenden bevor bigFM-DJ A-Newmann den Campus in eine Open-Air-Disco verwandelt.
Rund 2100 Studierende beginnen dieses Semester ihr Studium an der DHBW, erzählt Ingrun Salzmann, Leiterin der Hochschulkommunikation. Allein 1400 von ihnen haben sich für die Begrüßungsveranstaltung angemeldet. Beliebt ist bei den neuen Studentinnen und Studenten nicht zuletzt der „Markt der Möglichkeiten“. An den rund 20 Ständen präsentieren sich studentische Gruppen aber auch Krankenkassen und Institutionen. „Die jungen Leuten können sich über die Aktivitäten an der DHBW informieren und was in Mannheim los ist“, sagt Salzmann. So bringen etwa die TIGERs, die Roboterfußball-Mannschaft die Besucher mit ihrem ausgetüftelten Roboter zum Staunen während CURE das Rennwagenteam Mannheim bei der Formula Student mit ihrem schnittigen Boliden vor allem bei Fans von schnellen Autos das Adrenalin in die Höhe schießen lässt. Der 80-Kilowatt-Motor des Rennautos habe rund 100 PS, erzählt Christian Klein, Organisatorischer Projektleiter und Student der Elektrontechnik. Der junge Mann beantwortet mit seinem Team gern die Fragen der Neuen. Das Interesse sei groß. „Man merkt aber schon, dass sie ihren ersten Tag hier haben.“ Da seien andere Themen für manche eben wichtiger.
Im Innenhof unterhalten sich viele der Studenten über Gott und die Welt, aber auch das Studium. Viktoria und Vanessa haben Markus erst vor wenigen Minuten kennengelernt. Da alle drei Wirtschaftsinformatik studieren, haben sie schnell eine Gemeinsamkeit entdeckt. Viktoria arbeitet bei Roche, Markus ist bei Capgemini. „Für mich ist eine neue Herausforderung“, sagt der 23-Jährige. Es macht ihm Spaß, nicht nur bei der Theorie zu bleiben, sondern auch gleich aktiv mitanzupacken. „Gleichzeitig ist es positiv, Erfahrungen zu sammeln.“
Auch Laetitia, Hannes und Rieke haben sich erst bei dem Willkommensfest kennengelernt. Alle drei studieren Marketingmanagement. Laetitia wollte auf jeden Fall bei der Deutschen Post arbeiten. Die Bonnerin wird ihren Theorieblock in Düsseldorf absolvieren. Die DHBW in Mannheim sei die Hochschule, die für sie am nächsten liegt, erzählt die 19-Jährige. Hannes aus Schwetzingen reizt an seinem Studiengang, dass die Branche und somit auch der Arbeitsmarkt sich stets weiterentwickelt. Auch dass sie ein Gehalt bekommen, findet er gut. „Da braucht man keinen Nebenjob.“ Rieke wollte explizit ein duales Studium absolvieren und hat sich dafür einen passenden Arbeitgeber gesucht.
Suvi Salahschur stammt aus Wolfsburg und arbeitet während der Praxisphase in Hannover. Die 19-Jährige studiert International Businessmanagement aus verschiedenen Gründen. Zunächst wollte die junge Frau auf jeden Fall bei Volkswagen arbeiten. „Alle aus meiner Umgebung arbeiten dort“, verrät sie und schmunzelt. Auch ihr Vater sei dort angestellt. „Das ist ein guter Arbeitgeber.“ Gleichzeitig hat sie das Studienfach gereizt, und dass sie während des Studiums ein Gehalt bekommt. „Ich bin auch ganz gut in Fremdsprachen“, fügt sie hinzu. Madlen Jehle ist im gleichen Studiengang, ihr Arbeitgeber ist die Heidelberger Druckmaschinen AG. „Ich freue mich in den kommenden drei Jahren auf viele abwechslungsreiche Aufgaben und Themengebiete im Bereich der BWL aber auch den internationalen Fokus.“ Sie hofft daher, in diesem Rahmen auch beruflich ins Ausland gehen zu können. Die 20-Jährige kommt ursprünglich aus Rottweil, kennt die Region aber bereits, da sie schon zwei Semester Jura in Heidelberg studiert hat. Dabei habe ihr die Praxis gefehlt, erzählt sie. „Ich wollte nicht nur wissenschaftlich arbeiten, sondern auch an konkreten Projekten mitwirken.“ In der Metropolregion fühlt sie sich zudem sehr wohl.
Dominik Ittensohn studiert Elektrotechnik. „Ich studiere dual, da ich die Praxis für den Ingenieursberuf bekommen. Er möchte von Anfang an sehen, was für seinen Beruf wichtig ist, so der 19-Jährige. Vermeiden wolle er, von der Theorie unvorbereitet ins Arbeitsleben hineingeworfen zu werden. „So kann ich schon Erfahrungen sammeln, damit das Berufsleben leichter wird.“ Leonard Gertes studiert BWL-Marketingmanagement. „Ich habe Interesse am Vertrieb und BWL“, sagt der 20-Jährige aus Freiburg. „Und ich finde das duale Konzept interessant, weil ich sofort arbeiten und Geld verdienen kann“, sagt er. „Somit kann ich auch in Mannheim wohnen.“
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