Die 2017 gegründete Strube Stiftung feierte im Oktober ihr fünfjähriges Bestehen und hat aus diesem Anlass zwei neue Projekte vorgestellt. Zum einen wird der „Leukämie-Lotse“ um eine zusätzliche Zielgruppe erweitert. In Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Türkischen Institut Mannheim (DTI) werden jetzt Leukämie-Betroffene und Angehörige von Leukämie-Patienten in türkischer Sprache angesprochen und informiert.
Wie Karin Strube verdeutlicht, seine es „oft hohe Sprachbarrieren, die verhindern, dass Menschen mit türkischem Hintergrund notwendige Informationen über Hilfsangebote und Therapiemöglichkeiten erhalten“. Das bestätigt auch Gülsah Alkaya-Saunders, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim DTI. Gerade bei medizinischen Angeboten sollte der Zugang zu Hilfen und Informationen möglichst niedrigschwellig sein. „Deshalb freuen wir uns über die Zusammenarbeit mit der Strube Stiftung“, fügt Gülsah Alkaya-Saunders hinzu. Von großer Bedeutung ist auch gerade die Verbesserung der „Gesundheitskompetenz“ von Menschen mit Migrationsbiografie.
Die Diagnose Leukämie bedeutet für Erkrankte und deren Angehörige, dass sie sich mit vielen komplexen Themen auseinandersetzen müssen, von denen sie vorher wenig wussten. Deshalb hat die Strube Stiftung in Kooperation mit dem Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus die Informationsplattform, „Leukämie-Lotse“ ins Leben gerufen. Dort werden wissenschaftlich gesicherte Informationen allgemeinverständlich erklärt. Die Informationsplattform wird fortlaufend erweitert, wobei Fach-Experten und Betroffene gemeinsam mitwirken.
Alle Informationen werden in unterschiedlichen Formaten (Text, Podcast und Video) angeboten. In Zusammenarbeit mit Onkologie-Spezialisten wurden jetzt die ersten Videos in türkischer Sprache online gestellt. Karin Strube: „Wir erkennen am Nutzerverhalten, dass insbesondere Angebote in Film-Formaten besonders gut angenommen werden und auf breite Resonanz stoßen.“
Kritische Studie zur EZB
In neueren Studien des ZEW-Leibnitz Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung wurde die Glaubwürdigkeit der Europäischen Zentralbank (EZB) in Zeiten der Hochinflation untersucht. Die von der Strube Stiftung geförderten Studien beleuchten das aktuelle Handeln der EZB kritisch. Für den ZEW-Ökonom Professor Friedrich Heinemann durchläuft die EZB derzeit die „schwierigste Phase“ seit ihrer Etablierung im Jahre 1998. Das zeigten auch die zögerlichen geldpolitischen Entscheidungen seit dem dramatischen Anstieg der Inflation im Euroraum. Jürgen Strube hebt unter Hinweis auf seine berufliche Erfahrung mit der brasilianischen Hochinflation hervor, dass intensiv um Vertrauen in die EZB geworben werden müsse, damit sich die „Inflationserwartung“ nicht in der Bevölkerung der EU festsetzt.
Die von Jürgen Strube und seiner Tochter Karin im Andenken an Brigitte Strube, Ehefrau von Jürgen und Mutter von Karin Strube, gegründete Stiftung konzentriert sich mit einem Schwerpunkt auf die Information über bestimmte Krebsarten. Das zweite Schwerpunktthema der Stiftung sind Projekte und Forschung zur Förderung des Zusammenhalts und des Demokratieverständnisses in Europa. red/sko
www.strube-stiftung.de, www.leukämie-lotse.de
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