Engagement - 14 Aktionsfonds-Projekte im Rahmen der dritten Förderrunde gestartet / 120 000 Euro Fördermittel im Jahr

Demokratie vor Ort soll gestärkt werden

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red
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Deutliche Botschaft auf dem Plakat einer Teilnehmerin bei einer Demonstration gegen Rassismus und für eine offene Gesellschaft. © DPA

Seit 2020 werden über den kommunalen Aktionsfonds zur Stärkung zivilgesellschaftlichen Engagements gegen Rechtsradikalismus, Muslimfeindlichkeit, Antisemitismus und Antiziganismus Projekte mit jährlich 120 000 Euro gefördert. Für die dritte Förderrunde wurden nun 14 Projekte zu den Schwerpunkten des Fonds ausgewählt. Das teilte die Stadt mit.

Ziel dabei sei es, Ansätze zur Prävention und Eindämmung von menschenverachtenden und demokratiegefährdenden Grenzüberschreitungen (Aufrufe zu oder die Anwendung von Hass, Gewalt sowie Ausgrenzung) zu entwickeln. Um so die lokale Demokratie zu stärken und ein Klima der wechselseitigen Offenheit, Verständigung und Wertschätzung in Mannheim zu festigen.

Premiere haben dabei in diesem Jahr die „Internationalen Wochen gegen Rassismus in Mannheim“ – koordiniert seitens des Antidiskriminierungsbüro Mannheim. Die Veranstaltungsreihe rund um den Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März wird seit 2016 bundesweit von der Stiftung gegen Rassismus koordiniert. Das Konzept für Mannheim stellt die Bedürfnisse von Menschen mit Rassismuserfahrungen (BiPOC) in den Mittelpunkt.

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"Schwarze Akademie" setzt sich gegen Rassismus und Vorurteile ein

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Viele Projekte zielen dabei auf die Erhöhung der Sichtbarkeit stadtgesellschaftlichen Engagements seitens Vereinen der afrikanischen Diaspora oder widmet sich der Sensibilisierungsarbeit in Bezug auf unterschiedliche Formen von Rassismus. Dabei sollen Vorurteile abgebaut und auch ein Diskurs in der Mannheimer Stadtgesellschaft angeregt werden, heißt es aus dem Rathaus.

Die Back Academy Mannheim ist ein Pilotprojekt, in dem eine Plattform für Internationale Kulturelle Bildung geschaffen wird, über die konkrete Maßnahmen im Rahmen der UN-Dekade für Menschen aus afrikanischen Ländern entwickelt und digital umgesetzt werden.

Ansetzend bei der Relevanz von Erinnerungskultur für Demokratieförderung im Jugendalter beschäftigen sich zudem Schüler beim Projekt „Sami, Max, Fritz und Otto aus Mannheim – über Lebensgeschichten stolpern“ mit Biografien von vier Mannheimer Kindern im Alter von fünf bis 15 Jahren, die in Auschwitz ermordet wurden. Die Ergebnisse sollen die Grundlage für weitere Stolpersteine in Mannheim bilden.

Unter der Prämisse „Antisemitismus lokal bekämpfen – jüdisches Leben sichtbar machen“ wird außerdem die Auseinandersetzung mit Antisemitismus sowie jüdischem Leben in Mannheim im Rahmen eines multimedialen Dialogprojekts initiiert. Leitmotiv des geplanten medienpädagogischen Films ist die Wiederentstehung der Jüdischen Gemeinde und jüdischen Lebens in Mannheim nach der Shoah. red

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