Energie

Dank Fernwärme: Mannheims Schüler müssen wohl nicht frieren

Welche Temperaturen wird es im Winter in den Klassenzimmern geben? In Baden-Württemberg laufen derzeit die Gespräche zum Energiesparen in Schulen. In Mannheim haben viele Gebäude einen großen Vorteil

Von 
Stefanie Ball und Timo Schmidhuber
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Wie warm wird es im Winter in den Klassenzimmern sein? © dpa

Müssen Schülerinnen und Schüler im Winter in kalten Klassenräumen frieren? Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, sowie der Deutsche Philologenverband (DPhV) haben bereits gefordert, dass Schulen, sollte das Gas rationiert werden, eine bevorzugte Behandlung bekommen. „Wir müssen sicher sein, dass Schulen priorisiert mit Gas versorgt werden und weder Schülerinnen und Schüler noch ihre Lehrkräfte frieren müssen“, sagte die DPhV-Vorsitzende Susanne Lin-Klitzing.

Wie stark Temperaturen in Klassenräumen gesenkt werden, ist in Baden-Württemberg noch Gegenstand von Gesprächen zwischen Kommunen und den kommunalen Spitzenverbänden wie dem Städtetag. Ziel ist, sich auf ein gemeinsames Vorgehen zu verständigen. Das allerdings wird nicht ganz einfach sein, denn nicht alle Schulen werden mit Gas geheizt, so dass eine Absenkung der Temperatur hier wenig bringen würde. Zumindest nicht fürs Gassparen.

Das gilt etwa für die allermeisten Mannheimer Schulen. Nach Angaben der Stadtverwaltung wird die große Mehrheit der Schulen, nämlich 83 Prozent, mit Fernwärme beheizt. 59 Schulen werden vollständig mit Fernwärme versorgt, drei Schulen haben eine Holzpelletheizung, wobei eine dieser Schulen Gas zur Deckung des weiteren Bedarfs benötigt; auch die beiden noch im Bau befindlichen Grundschulen auf Franklin und Spinelli werden ans Fernwärmenetz angeschlossen. Nur neun Schulen werden mit Gas beheizt.

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Wie das baden-württembergische Kultusministerium betont, zählen Schulen und Kindertageseinrichtungen zu den geschützten Kunden, das heißt, deren Belieferung ist in einer Energiekrise prioritär zu gewährleisten. Das sei auf dem „Gaskrisengipfel“ Ende Juli auch noch einmal bekräftigt worden.

Grundsätzlich ist die Raumtemperatur in der Arbeitsstättenrichtlinie festgelegt. Laut Kultusministerium gelten entsprechende Vorgaben auch für die Schulen. Danach ist eine Temperatur von 20 Grad bei leichten Arbeiten im Sitzen vorgesehen. Die Landesregierung in Stuttgart will sich dafür einsetzen, dass Arbeitgeber in der aktuellen Krisenphase das Minimum der Raumtemperatur bei Bürotätigkeiten im Einzelfall auf 18 Grad absenken können.

Nicht mit Blick auf die Schulen, aber auf ihre sonstigen Einrichtungen hatte die Stadt Mannheim vergangene Woche ihre Pläne zum Energiesparen bekanntgegeben. So soll es etwa keine nächtliche Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden mehr geben. Außerdem will man prüfen, ob bestimmte Straßenlaternen und Ampeln nachts abgeschaltet werden können.

Freie Autorin

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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