Ermittlungen

Brüder aus Mannheim angeklagt: Anschlag auf "Ungläubige" geplant?

Bereits im Dezember wurden in Mannheim zwei Brüder festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, einen islamistisch-motivierten Anschlag geplant zu haben. Nun ist Anklage erhoben worden.

Von 
Till Börner
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Im Dezember wurden in Mannheim zwei Brüder sowie in Hessen ein dritter Mann festgenommen worden. Gegen sie wurde nun Anklage erhoben. © Boris Roessler/dpa

Mannheim. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hat vor der Jugendkammer des Landgerichts Mannheim Anklage gegen zwei Brüder aus Mannheim erhoben. Wie die Staatsanwaltschaft Karlsruhe und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mitteilen, stehen beide im Verdacht, einen Anschlag gegen sogenannte Ungläubige geplant zu haben. Sie sollen mit der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) sympathisieren. Auch gegen eine dritte Person aus dem Hochtaunuskreis ist Anklage erhoben worden.

Die beiden Brüder aus Mannheim sollen sich radikalisiert und gemeinsam zur Durchführung eines islamistisch motivierten Anschlags verabredet haben. Hierzu sollen die jungen Männer vereinbart haben, sich über den 22-Jährigen ein Sturmgewehr mit zugehöriger Munition zu beschaffen. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um ein deutsch-libanesisches Brüderpaar aus Mannheim im Alter von 15 und 20 Jahren, die in Deutschland geboren wurden, und einen 22-jährigen Deutschtürken aus Hessen.

Durchsuchungen in Mannheim: Sturmgewehr gefunden

Die Festnahmen erfolgten bereits am 8. Dezember 2024 nach Ermittlungen der Landeskriminalämter Baden-Württemberg und Hessen sowie des Polizeipräsidiums Mannheim. Alle drei Tatverdächtigen befinden sich seither in Untersuchungshaft.

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Bei den Durchsuchungen der Wohnräume der beiden Männer fanden die Einsatzkräfte unter anderem IS-Propagandamaterial, in der Wohnung des 23-Jährigen fanden die Ermittler Waffen, darunter ein Sturmgewehr samt zugehöriger Munition. Die Brüder sollen sich in den vergangenen Jahren zunehmend radikalisiert und durch den Konsum von Gewalt- und Propagandavideos religiös-extremistischen Ideologien angenähert haben.

Den beiden Mannheimern wird laut Anklageschrift eine Verabredung zum Mord in Tateinheit mit Verabredung zum Erwerb einer Kriegswaffe vorgeworfen. Ihrem 23-jährigen Unterstützer wird insbesondere das sich Bereiterklären zum Überlassen einer Kriegswaffe in Tatmehrheit mit dem Erwerb einer Kriegswaffe samt zugehöriger Munition zur Last gelegt.

Redaktion Redakteur in der Onlineredaktion

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